4K-Monitore (oft auch UHD-Monitore) produzieren Bilder mit einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln und produzieren dadurch in der Regel ein gestochen scharfes Bild. Besonders im direkten Vergleich zu Monitoren mit der gleichen Bildschirmdiagonale und Full-HD- bzw. WQHD-Auflösung macht sich der Unterschied zum 4K-Monitor deutlich bemerkbar. Der Unterschied bei der Bildschärfe ist bereits ab einer Größe von 27 Zoll erkennbar, fällt aber besonders ab 32 Zoll und mehr wirklich auf.
Wer sich für einen größeren 4K-Monitor entscheidet, sollte dafür auch genügend Platz auf dem Schreibtisch haben. In kleineren Arbeitsecken kann es sonst schnell eng werden. Außerdem muss der angeschlossene Rechner mindestens HDMI in der Version 1.4 unterstützen, um eine Wiedergabe von 4K-Inhalten bei 30 Hertz zu gewährleisten. 60 Hertz mit 8 Bit sind mit HDMI 2.0 und 120 Hertz mit HDMI 2.1 möglich. Displayport unterstützt seit Version 1.2 auch 4K-Auflösungen bei 60 Hertz, ab Version 1.3 und 1.4 sind 144 Hertz (mit HDR und Display Screen Compression) möglich und über Displayport 2.0 sogar bis zu 240 Hertz. Voraussetzung dafür sind natürlich ein entsprechendes Übertragungskabel und die notwendige Hardwareleistung in Form von aktuellen Grafikkarten oder Next-Gen-Konsolen wie PlayStation 5 und Xbox Series X.
In diesem Ratgeber stellen wir fünf der aktuell besten 4K-Monitore mit unterschiedlichen Einsatzzwecken vor.
Allround-Gaming-Monitor: MSI MPG321UR-QD
Beim MPG321UR-QD setzt MSI auf Quantum-Dot-Technologie, um die Hintergrundbeleuchtung zu optimieren. Perfekt ist die Beleuchtung zwar nicht, und in sehr dunklen Umgebungen scheint sie am Rand leicht durch, sie hält sich aber auf einem ähnlichen Level wie die meisten anderen IPS-Panels. Mit einer Bildwiederholrate von 144 Hertz, brauchbarer HDR-Qualität und Unterstützung für Freesync sowie G-Sync richtet sich der Monitor vornehmlich an Gamer mit leistungsstarken Grafikkarten oder einer Konsole der aktuellen Generation. Von der hohen Farbgenauigkeit in den Farbräumen sRGB, Adobe-RGB und DCI-P3 profitieren aber auch Kreative.
Auf eine Pivot-Funktion muss man zwar verzichten, trotzdem lässt sich der MPG321UR-QD in der Höhe verstellen, drehen und neigen, so dass ein ordentliches Maß an Ergonomie gewährleistet ist. Zwar gibt es eine Menge Anschlüsse, bei der Qualität wurde aber leider gespart: Der USB-C-Anschluss unterstützt immerhin Displayport Alt Mode, lädt aber nur mit einer Leistung von 15 Watt und die sechs USB-A-Buchsen sind in der Version 2.0 einfach nicht mehr zeitgemäß. Alles in allem ist der MSI MPG321UR-QD aber trotzdem ein toller Monitor, an dem man sowohl gut zocken als auch arbeiten kann.
Besonders ergonomisch: LG 32UN880-B
Der LG 32UN880-B hat nicht den üblichen Standfuß, um den Monitor einfach auf den Tisch zu stellen. Stattdessen wird er mit einer Schraubzwinge montiert. Dabei gilt es zu beachten, dass die Tischplatte weder zu dick (maximal 9 Zentimeter) noch zu dünn ist, damit sie auch das gemeinsame Gewicht des Bildschirms inklusive Halterung von 10,3 Kilogramm tragen kann. Die Vorteile liegen auf der Hand: Man spart Platz auf dem Schreibtisch, der sonst von teils ausladenden Monitorstandfüßen belegt wird, und der Monitor lässt sich leicht mit einer Hand drehen, schwenken, neigen und beliebig einstellen.
Neben der Ergonomie überzeugt auch das sehr gute Bild des 4K-IPS-Panels. In Sachen Kontrast und bei einer Helligkeit von durchschnittlich 350 cd/m² gibt es nicht viel zu meckern. In besonders hellen Umgebungen könnte der Monitor manchen allerdings einen Tick zu dunkel ausfallen. Die hohe Blickwinkelstabilität fällt vor allem in Kombination mit dem flexiblen Schwenkarm sehr positiv auf. Praktisch ist auch der USB-C-Anschluss mit Displayport Alt Mode und USB-Hub. Für rasante Games ist der 32UN880-B mit einer Bildwiederholrate von nur 60 Hertz und einer Reaktionszeit von 5 Millisekunden (GtG) nicht geeignet, fürs produktive Arbeiten aber eine absolute Empfehlung. Wem 32 Zoll zu groß sind, findet im LG 27UN880-B eine kleinere und ebenso hochwertige Alternative.
Für die Bildbearbeitung: BenQ PD2705U
Aufgrund der hohen Bild- und Farbqualität ist der BenQ PD2705U für die Bildbearbeitung zwar prinzipiell geeignet, allerdings beschränkt sich der Monitor auf den sRGB-Farbraum. Dieser wird mit 98 % abgedeckt, während es bei DCI-P3 nur für 75 % und Adobe-RGB für 72 % reicht. Zertifizierungen von Calman und Pantone bescheinigen die Tauglichkeit für Industriestandards. Die werksseitige Kalibrierung ist bereits sehr gut gelungen. Wer nachkalibriert, kann sogar noch mehr herausholen. Neben der klassischen Bedienung mit zwei Tasten und Mini-Joystick direkt am Monitor gibt es zusätzlich einen Puck, der per Mini-USB-Kabel mit dem Bildschirm verbunden wird. Am Puck lassen sich fünf Tasten und ein Drehregler mit verschiedenen Funktionen belegen. Außerdem stellt BenQ die App Display Pilot bereit, über die sich der Funktionsumfang des Monitormenüs noch erweitern lässt.
Bis zu drei Geräte lassen sich entweder über Displayport 1.4, HDMI 2.0 oder USB-C mit Dispayport Alt Mode (sowie 65-Watt-PowerDelivery) verbinden und via integrierten KVM-Switch nutzen. An vier USB-3.2-Buchsen lassen sich Eingabegeräte oder Datenträger anschließen. Größte Schwachpunkte des BenQ PD2705U sind die unterdurchschnittliche Helligkeit, die nicht ganz an die angegebenen 350 cd/m² heranreicht, sowie die nicht optimale Helligkeitsverteilung. Mit Power Delivery und ergonomischen Einstellungen ist der BenQ mindestens ein guter Office-Monitor, oder eben für den Einstieg in die Bildbearbeitung geeignet.
4K-Fernseher statt Monitor: ASUS ROG Strix XG43UQ
Der Asus ROG Strix XG43UQ hat eher die Dimension eines mittelgroßen Fernsehers, ist aber ein Gaming-Monitor durch und durch. Nutzt man den TV eher zum Zocken, spielt Blu-rays über die Konsole ab und ist beim Streaming nicht auf Smart-TV-Features angewiesen, taugt der XG43UQ auch fürs Wohnzimmer. Auf einem Schreibtisch muss natürlich entsprechend viel Platz vorhanden sein, denn der dreibeinige Standfuß ist ein wenig ausladend und erlaubt lediglich die Neigung des Monitors, keine Drehung oder Höhenverstellung. Über einmal Displayport 1.4, zweimal HDMI 2.1 und zweimal HDMI 2.0 können bis zu fünf Geräte angeschlossen werden. Ein Bild-im-Bild-Modus ermöglicht die Anzeige von bis zu drei Inhalten gleichzeitig. Zwei USB-A-Anschlüsse mit jeweils 5 Gbps sind allerdings ein bisschen wenig und auf einen USB-C-Anschluss muss man auch verzichten.
Die Gaming-Leistung des Asus ROG Strix XG43UQ überzeugt. Um grafisch anspruchsvolle Spiele in den möglichen 144 Hertz und mit 4K-Auflösung darzustellen, muss natürlich entsprechend leistungsfähige Hardware vorhanden sein. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist mit 4 Millisekunden (GtG) minimal langsamer als andere Top-Monitore, geht aber noch in Ordnung. Das VA-Panel produziert schöne Farben mit gutem Kontrast und sattem Schwarz. Typisch ist jedoch die schlechte Blickwinkelstabilität, wodurch sich der Bildschirm nicht gut für Film- und Spieleabende mit mehreren Personen eignet. Ist das aber nicht der Haupteinsatzzweck, ist der Asus ROG Strix XG43UQ ein empfehlenswertes Gerät. Eine hochwertige Alternative mit reaktionsschnellem und blickwinkelstabilem Display ist der Asus ROG Swift OLED PG42UQ, der jedoch auch ein paar hundert Euro mehr kostet.
UHD fürs Büro: Dell UltraSharp U2723QE
Der Dell UltraSharp U2723QE ist ein nahezu perfektes Arbeitsgerät fürs Büro. Auf den 27 Zoll ist die UHD-Auflösung bei 168 ppi gestochen scharf, gleichzeitig nimmt der Monitor auf dem Schreibtisch nicht mehr Platz ein als nötig. Auf dem Standfuß können Höhe, Neigung und Drehung des Bildschirm flexibel eingestellt werden – auch Pivot ist möglich. Für ein ordentliches Kabelmanagement ist ein Schlitz vorhanden. Das ist auch notwendig, denn der Dell U2723QE bietet etliche Anschlussmöglichkeiten: HDMI (HDCP 2.2), Displayport 1.4, Displayport-Ausgang (für Daisy-Chaining), zweimal USB-C (davon einmal mit Displayport Alt Mode), LAN-Anschluss, Audio-Ausgang sowie fünf 10 Gpbs schnelle USB-A-Buchsen. Davon sind je einmal USB-A und USB-C auf der Unterseite leicht nach vorn versetzt, um sie leichter erreichen zu können.
Für ein hervorragendes Bild sorgt nicht nur die hohe Farbraumabdeckung mit 100% Rec 709, 100% sRGB und 98% DCI-P3, sondern auch die IPS-Black-Technologie von LG. Mit dieser Technik wird der bei IPS-Panels sonst eher schwache Kontrastwert verdoppelt, was zu deutlich besseren Schwarzwerten führt. Mit den wesentlich teureren OLED-Monitoren kann der Dell damit zwar nicht mithalten, die sind für den Office-Einsatz aber eher verschwendete Farbpracht. Der Dell UltraSharp U2723QE ist ein Top-Monitor für den Arbeitsschreibtisch mit vielen Produktivitätsfeatures.
Fürs kleinere Budget: Dell 2722QC
Wer keine 500 Euro für einen Monitor ausgeben möchte, bekommt mit dem Dell 2722QC eine Option, die um die 400 Euro rangiert, gelegentlich aber sogar noch günstiger angeboten wird. Der Monitor richtet sich vor allem an den typischen Einsatz im Büro. Mit seinen 60 Hertz eignet er sich weniger für kompetitives Gaming, gemächliche Strategie- und Rollenspiele sind aber trotzdem kein Problem und werden mit AMD Freesync flüssig dargestellt. Farben und Kontrast gehen in Ordnung, sind für die Bildbearbeitung aber nicht sonderlich gut geeignet. Für prächtigere und vor allem akkurate Farben muss man etwas mehr Geld investieren.
Sehr praktisch und ungewöhnlich für einen preiswerten 4K-Monitor ist der USB-C-Anschluss, der Displayport Alt Mode und Power Delivery mit 65 Watt unterstützt. Eine separate Displayport-Buchse fehlt allerdings. Dafür gibt es zwei HDMI-2.0- sowie zwei USB-A-3.2-Gen1-Anschlüsse. Wer einfach nur einen Büromonitor mit hoher UHD-Auflösung sucht, kann zum Dell 2722QC greifen. Für Bildbearbeitung, Gaming und Entertainment sind die anderen Monitore in diesem Ratgeber besser geeignet.
Häufige Fragen
Wie groß sollte ein 4K-Monitor sein?
Damit Bildschirminhalte aufgrund der hohen UHD-Auflösung nicht zu klein dargestellt werden, sollte ein 4K-Monitor über eine Bildschirmdiagonale von mindestens 27 Zoll verfügen. Das optimale Verhältnis zwischen Darstellungsgröße der Bildschirminhalte und Bildschirmfläche ergibt sich ab einer Größe von 32 Zoll. Vor allem darüber hinaus wirkt sich das schärfere Bild von 4K-Monitoren merklich aus. Nicht unwichtig ist aber auch die Tischhöhe, um den optimalen Blickwinkel auf den Bildschirm zu haben.
Wie viel kostet ein 4K-Monitor?
Günstige 4K-Monitore gibt es bereits ab etwa 250 Euro. Wegen niedriger Bildwiederholraten, mittelmäßiger Farbqualität und eingeschränktem Funktionsumfang sind diese hauptsächlich für Office-Arbeiten geeignet. Eine bessere Bildqualität sowie mehr Features, wie z. B. USB-C-Anschlüsse mit Displayport Alt Mode, 144 Hertz und ergonomische Standfüße, gibt es ab etwa 500 Euro. Wer dazu noch ein großes 32-Zoll-Display möchte, muss mit 700-800 Euro kalkulieren. Meist sind diese Monitore aber schon ein paar Jahre auf dem Markt. Monitore mit topaktueller Technik oder größer als 32 Zoll kosten häufig ab 1000 Euro.
Ist ein 4K-Monitor sinnvoll?
Die wichtigste Frage, die man sich hier zunächst selbst stellen muss, ist: Habe ich die passende Hardware für einen 4K-Monitor? Ein Rechner muss mindestens über einen HDMI-2.0-Ausgang verfügen, um überhaupt 4K-Inhalte mit vernünftigen Bildwiederholraten darstellen zu können. Je nachdem, was wiedergegeben wird, kann das ausreichen (Office-Programme) oder es sind neuere Versionen nötig, um z. B. Spiele mit 60 Hertz oder idealerweise 120 Hz und mehr darzustellen. Vor allem für Spiele sind auch eine leistungsfähige Grafikkarte oder eine aktuelle Konsole notwendig. Sind die Voraussetzungen an die Hardware erfüllt, macht sich ein deutlich schärferes Bild bei Monitoren mit einer Bildschirmdiagonalen ab 27 Zoll, vor allem aber ab 32 Zoll bemerkbar.