Eine Ausnahme hat AMD allerdings mit seinem Ryzen 9 9950X3D geschaffen, der sich in fast allen Disziplinen an die Spitze setzt. Generell zählen die Ryzen-9000-Modelle mit dem Codenamen Granite Ridge, AM5-Sockel und Zen-5-Architektur zu den derzeit besten CPUs, egal ob Gaming oder Arbeit. Im Produktivitätsbereich liefert auch Intel mit dem Arrow-Lake-Prozessor Core Ultra 9 285K im High-End-Segment eine gute Leistung, muss sich bei Spielen aber AMD geschlagen geben. Mit der Einführung des neuen Namensschemas nach der 14. Generation (Raptor Lake Refresh) sind Intel keine großen Sprünge gelungen. Die Leistung ist zwar insgesamt sehr gut, AMD ist mit innovativen Änderungen aber in vielen Disziplinen an Intel vorbeigezogen.
Bei der richtigen CPU-Auswahl kommt es nicht zwangsläufig darauf an, die meisten oder die schnellsten Kerne zu haben. Auch andere Technologien spielen eine Rolle, etwa der 3D-V-Cache von AMD, der Vorteile in etlichen Videospielen bringen kann, wie auch Turbo Boost Max und Thermal Velocity Boost von Intel, die die maximale Rechenpower einzelner Kerne ausreizen können. Auch die Aufteilung in langsamere, aber effizientere Efficient-Cores und schnelle Performance-Cores darf man genau wie die Größe der Cache nicht unterschätzen. In diesem Zwischenspeicher legt die CPU bereits abgerufene oder zukünftig benötigte Daten ab, um beim nächsten Mal deutlich schneller darauf zugreifen zu können. Je größer dieser also ausfällt, desto mehr Daten finden dort Platz.
Zusätzlich ist es vor allem bei leistungsstarken Prozessoren wichtig, die maximale Leistungsaufnahme bzw. TDP im Auge zu behalten, damit Komponenten wie das verbaute Netzteil und die Kühlung neben möglicherweise stromhungrigen Grafikkarten nicht überlastet werden.In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf einige der derzeit besten CPUs der aktuellen Arrow-Lake-Generation von Intel, sowie den Zen-5-Chips von AMD.
Der Alleskönner: AMD Ryzen 9 9950X3D
Die X3D-Prozessoren von AMD waren bisher dafür bekannt, vor allem beim Gaming eine hervorragende Leistung zu liefern. Wenn es um Produktivität oder spezielle Anwendungen ging, lagen sie immer ein bisschen hinter anderen Prozessoren von AMD selbst oder Intel zurück. Mit dem Ryzen 9 9950X3D hat diese Schwächen größtenteils behoben. Das macht diesen Prozessor zur derzeit wohl besten Wahl für alle, die gleichermaßen Wert auf Gaming, anspruchsvolle Programme, Content Creation oder Multitasking legen. Bei den Vorgängern konnte der spezielle 3D-V-Cache nicht optimal gekühlt werden. Die neue Bauweise ist zwar aufwendiger in der Produktion, etwas weniger energieeffizient und hat sogar eine höhere Speicherlatenz – die Vorteile bei Performance und Kühlung gleichen diese Nachteile aber locker aus.
Der Ryzen 9 9950X3D basiert auf AMDs 2024 eingeführter Zen-5-Architektur. Die 16 Kerne mit 32 Threads verfügen über eine Taktfrequenz von 4,3 Gigahertz und erreichen im Boost 5,7 Gigahertz. Die TDP liegt bei 170 Watt. Mit seiner ausgezeichneten Rechenleistung ist der Ryzen 9950X3D nicht gerade günstig. Wer auf die hohe Gaming-Leistung verzichten kann und primär eine CPU zum Arbeiten sucht, findet mit dem Ryzen 9 9950X (ohne 3D) oder im Intel Core Ultra 9 285K etwas günstigere Alternativen. Diese sind in Produktivanwendungen ähnlich schnell oder nur minimal langsamer, übertreffen den 9950X3D aber sogar manchmal. Wer einfach nur spielen will und keine spezialisierte Software nutzt, greift am besten zum günstigeren Ryzen 7 9800X3D.
High-End-CPU für Gamer: AMD Ryzen 7 9800X3D
Steht Gaming an erster Stelle, ist der AMD Ryzen 7 9800X3D die beste Wahl, wenn man nicht so viel Geld für einen Ryzen 9 9950X3D ausgeben möchte. Der Prozessor der „Granite Ridge“-Generation verfügt über 8 Kerne mit Zen-5-Architektur und 16 Threads. Die Kerne takten zwischen 4,7 und 5,2 Gigahertz im Boost bei einer TDP von 120 Watt. Wie bei den X3D-Modellen von AMD üblich, verfügt auch der 9800X3D über einen 3D-V-Cache, durch den der 96 MB große L3-Cache effizienter genutzt werden kann, wovon unter anderem Videospiele profitieren. Diese Spezialisierung geht jedoch auf Kosten der Geschwindigkeit in anderen Programmen. Eine Schwäche, die erst mit dem teureren Ryzen 9 9950X3D und einer neuen Chip-Architektur behoben wird.
Während der 9800X3D in Spielen also eine hervorragende Leistung liefert, in etwa gleichauf mit dem 9950X3D, und sogar den Core Ultra 9 285K mit seinen 24 Kernen deutlich übertrifft, muss er sich bei anderen Aufgaben geschlagen geben. Vor allem bei Multithread-Anwendungen zieht der 9800X3D den Kürzeren und wird sowohl vom Ryzen 9 9950X3D als auch vom Core Ultra 9 285K überholt. Spielt diese Art von Programmen aber keine oder nur eine untergeordnete Rolle und geht es primär um eine möglichst hohe Gaming-Leistung, ohne mehr Geld für nicht benötigte Funktionen auf den Tisch legen zu müssen, ist der Ryzen 7 9800X3D absolut empfehlenswert.
Alternative für Produktivanwendungen: Core Ultra 9 285K
Auch wenn der Core Ultra 9 285K ein wenig im Schatten des Alleskönners Ryzen 9 9950X3D steht und beim Gaming im Vergleich zu AMD allgemein den Kürzeren zieht, ist der High-End-Prozessor von Intel eine Empfehlung, wenn es rein um Produktivanwendungen, Multithreading und spezielle Programme geht. So übertrifft der Core Ultra 9 285K den Ryzen 9 9950X3D sowohl in der Multithread- als auch der Singlethread-Leistung bei Cinebench 2024. Das macht den Intel-Prozessor preislich attraktiv, wenn Gaming als Einsatzgebiet kaum relevant ist.
Der Intel Core Ultra 9 285K verfügt insgesamt über 24 Kerne. Davon sind 16 Efficiency-Cores, die einen Grundtakt von 3,2 GHz aufweisen und bis zu 4,6 GHz im Turbo erreichen. Die 8 Performance-Cores takten grundsätzlich mit 3,7 GHz und erreichen im Turbo 5,5 GHz. Der Maximaltakt wird durch spezielle Intel-Technologien weiter ausgereizt. Zum einen durch Turbo Boost Max 3.0, mit dem einzelne Kerne auf bis zu 5,6 GHz gebracht werden können, sofern die notwendigen Temperatur- und Leistungsreserven zur Verfügung stehen. Mit Thermal Velocity Boost können sogar bis zu 5,7 GHz erreicht werden. Vorausgesetzt natürlich, eine entsprechende Kühlung kann die entstehenden Temperaturen ordentlich ableiten. Die TDP fordert mindestens 125 Watt Leistung ein. Um das tatsächliche Maximum herauszukitzeln, sind sogar 250 Watt notwendig.
Wer kleinere Leistungseinbußen in Kauf nehmen kann, sollte einen Blick auf den etwas älteren, aber günstigeren Core i9-14900K aus Intels Raptor-Lake-Refrech-Generation werfen. Der ist knapp 200 Euro günstiger und liefert trotzdem noch eine vergleichbare Rechenleistung.
Maximum an Kernen und Threads für Workstations: AMD Ryzen Threadripper Pro 7995WX
Die meiste Anzahl an Kernen und Threads für Consumer bietet derzeit der AMD Threadripper Pro 7995WX. Ganze 96 Zen-4-Kerne und 192 Threads hat AMD auf dem Chip vereint. Damit führt AMD die Rangliste für besonders rechenintensive und parallele Arbeitsprozesse an. Die Kerne verfügen über einen Takt von 2,5 GHz, der im Boost-Mode kurzzeitig auf bis zu 5,1 GHz gesteigert werden kann. Auch der Zwischenspeicher ist den Anforderungen gemäß großzügig bemessen, mit 6,14 MB L1-, 96 MB L2- und 384 MB L3-Cache. Ganze acht Speicherkanäle können mit insgesamt bis zu zwei Terabyte DDR5-RAM bestückt werden.
Für typische Heimanwendungen und Gamer ist der AMD Ryzen Threadripper zu sehr spezialisiert, um sein Potenzial voll entfalten zu können, und ist dann ggf. sogar langsamer als „gewöhnlichere“ CPUs. Sowieso sollte man sich auch aufgrund des sehr hohen Preises sicher sein, dass die CPU auch zu den Anwendungen passt, die sie ausführen soll. Dazu gehören vor allem komplexes Rendering, visuelle Effekte, Kompilierung anspruchsvoller Software und umfangreiche Simulationen – also Einsatzgebiete, in denen möglichst viele Kerne und Threads effizient genutzt werden. Etwas günstiger erhält man den Threadripper Pro 7985WX, der mit 64 bzw. 128 über die Anzahl an Kernen und Threads des High-End-Modells 5995WX aus der Vorgängergeneration verfügt, aber deutlich schneller ist.
Maximum an Kernen und Threads für Workstations: AMD Ryzen Threadripper Pro 5995WX
Die meiste Anzahl an Kernen und Threads für Consumer bietet derzeit der AMD Threadripper Pro 7995WX. Ganze 96 Zen-4-Kerne und 192 Threads hat AMD auf dem Chip vereint. Damit führt AMD die Rangliste für besonders rechenintensive und parallele Arbeitsprozesse an. Die Kerne verfügen über einen Takt von 2,5 GHz, der im Boost-Mode kurzzeitig auf bis zu 5,1 GHz gesteigert werden kann. Auch der Zwischenspeicher ist den Anforderungen gemäß großzügig bemessen, mit 6,14 MB L1-, 96 MB L2- und 384 MB L3-Cache. Ganze acht Speicherkanäle können mit insgesamt bis zu zwei Terabyte DDR5-RAM bestückt werden.
Für typische Heimanwendungen und Gamer ist der AMD Ryzen Threadripper zu sehr spezialisiert, um sein Potenzial voll entfalten zu können, und ist dann ggf. sogar langsamer als „gewöhnlichere“ CPUs. Sowieso sollte man sich auch aufgrund des sehr hohen Preises sicher sein, dass die CPU auch zu den Anwendungen passt, die sie ausführen soll. Dazu gehören vor allem komplexes Rendering, visuelle Effekte, Kompilierung anspruchsvoller Software und umfangreiche Simulationen – also Einsatzgebiete, in denen möglichst viele Kerne und Threads effizient genutzt werden. Etwas günstiger erhält man den Threadripper Pro 7985WX, der mit 64 bzw. 128 über die Anzahl an Kernen und Threads des High-End-Modells 5995WX aus der Vorgängergeneration verfügt, aber deutlich schneller ist.
Häufige Fragen zum Thema High-End CPU
Welche ist die beste CPU?
Die derzeit beste CPU für die meisten ist der AMD Ryzen 9 9950X3D. Sie liefert nicht nur in Single-Core- und Multi-Core-Anwendungen eine hervorragende Leistung, sondern schneidet auch beim Gaming am besten ab. Egal, ob Content Creation, Multitasking, aufwendige Programme oder Videospiele: der Ryzen 9 9950X3D meistert alles. Wer in erster Linie einen Prozessor zum Arbeiten sucht, kommt mit dem Intel Core Ultra 9 285K günstiger weg.
Welcher Prozessor ist für High-End-Gaming geeignet?
Grundsätzlich sind alle gängigen High-End-Prozessoren von Intel und AMD für Gaming geeignet. Die beste Performance im Verhältnis zum Preis liefert allerdings der AMD Ryzen 9800X3D.
Welcher Prozessor hat die meisten Kerne?
Der AMD Threadripper Pro 7995WX bietet für Verbraucher zum aktuellen Zeitpunkt die meiste Anzahl an Kernen. Er verfügt über 96 Zen-4-Kerne mit einem Takt von jeweils 2,5 GHz, der im Boost-Mode kurzzeitig auf 5,1 GHz steigen kann.
Gerade im Gaming-Bereich benötigt man in dieser Leistungsklasse ebenfalls eine High-End-Grafikkarte. Unser entsprechender Grafikkarten-Ratgeber hilft weiter.
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