In unserer Kaufberatung beschäftigen wir uns mit drei kompakten Systemkameras, die sich in verschiedenen Preiskategorien befinden und durch besondere Eigenschaften hervorstechen. Welches Modell sich für Einsteiger, fortgeschrittene Nutzer oder anspruchsvolle Foto- und Videoprojekte eignet, verrät unser Systemkamera-Vergleich.
Mit zwei Objektiven: Sony Alpha 6400
Die Sony Alpha 6400 ist eine vielseitige Systemkamera in einem kompakten Format von 120 x 67 x 60 Millimetern und einem Gewicht von 403 Gramm. Sie überzeugt vor allem durch ihren außergewöhnlich schnellen und präzisen Autofokus. Der Autofokus erfasst Motive in nur 0,02 Sekunden und verfügt über 425 Phasen- und Kontrast-Autofokuspunkte. Das macht sie zur idealen Wahl für Aufnahmen schneller Bewegungen und dynamischer Szenen. Die Alpha 6400 liefert dank ihres APS-C-Sensors eine gute Bildqualität mit 24,2 Megapixeln, der selbst bei schwachem Licht detailreiche und scharfe Aufnahmen ermöglicht. Auch für Videoaufnahmen ist die Systemkamera von Sony geeignet: Die Kamera unterstützt 4K-Videoaufnahmen ohne Pixel-Binning und bietet zusätzlich den HLG- und S-Log3-Standard für professionelle Farbbearbeitung.
Ein großer Pluspunkt der Sony Alpha 6400 ist ihr Funktionsumfang. Er umfasst fortgeschrittene Features wie Augen-Autofokus für Tiere und Menschen, Zeitlupen- und Zeitraffer-Aufnahmen sowie eine schnelle Serienbildgeschwindigkeit von elf Bildern pro Sekunde. Allerdings ist die Menüführung der Kamera etwas komplex und kann aufgrund der Vielzahl an Optionen unübersichtlich wirken. Zudem fehlt ein integrierter Bildstabilisator, was bei längeren Belichtungszeiten oder Aufnahmen ohne Stativ beachtet werden sollte. Ein weiteres Manko ist, dass bei Verwendung von Zubehör am Blitzschuh das klappbare Selfie-Display verdeckt wird, was für Vlogger nachteilig sein kann.
Der Lieferumfang beinhaltet das Kameragehäuse, eine Linse, ein Ladekabel und einen Akku. Die Sony Alpha 6400 ist ideal für Einsteiger und fortgeschrittene Nutzer, die eine leistungsfähige Kamera für den Alltag suchen und mit einem kompakten Alltagsobjektiv (Sony 16–50 Millimeter) sowie einem zusätzlichen Zoomobjektiv (Sony 55–210 Millimeter) vielseitige Motive wie Sport, Natur und Vlogs festhalten möchten.
Kompaktes Einstiegsmodell: Canon EOS R100
Die kompakte und leichte Canon EOS R100 richtet sich besonders an preisbewusste Fotografen. Sie misst 116,3 x 85,5 x 68,8 Millimeter und wiegt 356 Gramm. Ausgestattet mit einem 24,1-Megapixel-APS-C-Sensor bietet sie eine hohe Bildqualität, die in dieser Preisklasse nicht üblich ist. Dank des schnellen Dual-Pixel-Autofokussystems mit Motiverkennung gelingen scharfe Aufnahmen, selbst bei bewegten Motiven. Die Bedienung ist einfach und intuitiv – damit kommt sie vor allem Einsteigern entgegen. Die Systemkamera liegt zudem gut in der Hand und ist durch ihr kompaktes Design leicht transportierbar, was sie für den portablen Einsatz prädestiniert.
Zu den Nachteilen der Canon EOS R100 gehört das fest verbaute Display. Es lässt sich nicht schwenken oder neigen und schränkt so die Flexibilität bei der Aufnahme von Selfies oder Vlogs ein. Beim Filmen in 4K-Qualität zeigt der Autofokus eine verlangsamte Reaktionszeit. Zudem erreicht sie mit 3,3 Bildern pro Sekunde in der Serienbildaufnahme mit Autofokus-Nachführung keine Spitzenwerte und ist daher für die Sportfotografie nur bedingt geeignet. Im Lieferumfang sind die EOS R100 Kamera, das RF-S 18–45 Millimeter IS STM Objektiv, eine Kameratasche, eine SD-Speicherkarte mit 64 Gigabyte, ein Akkuladegerät sowie ein Akku und Netzkabel enthalten.
Die Canon EOS R100 ist perfekt für Fotoenthusiasten mit begrenztem Budget, die eine einfach zu bedienende Systemkamera für den Alltag suchen. Wer einen hohen Wert auf eine gute Bildqualität legt und nicht primär im Bereich der Videografie oder Sportfotografie tätig ist, der ist mit der kompakten Systemkamera von Canon gut beraten.
Systemkamera im Vollformat: Panasonic LUMIX DC-S5
Die Panasonic LUMIX DC-S5 ist eine 133 x 97 x 82 Millimeter große und 715 Gramm schwere spiegellose Vollformat-Systemkamera. Sie ist mit einem 24,2-Megapixel-Vollformatsensor ausgestattet. Ihre Abbildungsleistung zeichnet sich durch eine exakte Farbwiedergabe und eine zurückhaltende Bildaufbereitung aus. Die Systemkamera setzt auf minimale Nachschärfungen, was eine etwas geringere, aber sehr natürliche Auflösung zur Folge hat. Durch diese Eigenschaften ist sie besonders für Fotografen attraktiv, die eine neutrale und authentische Bilddarstellung bevorzugen. Neben ihrer Fotoqualität besticht die LUMIX DC-S5 durch professionelle Video-Features.
Sie unterstützt 4K-Videoaufnahmen mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde, bietet V-Log für den erweiterten Dynamikumfang und HDR-Aufnahmen. Darüber hinaus besitzt sie zahlreiche weitere Funktionen, die vor allem Videofilmer ansprechen. Die Systemkamera von Panasonic punktet zudem mit einer komfortablen Haptik und einem durchdachten Bedienkonzept, das sowohl Einsteigern als auch Profis eine komfortable Handhabung und einfache Bedienung ermöglicht. Allerdings hat die LUMIX DC-S5 auch einige Nachteile, über die man sich vor dem Kauf bewusst sein sollte: Das Angebot an nativen Objektiven für das L-Mount ist derzeit noch relativ begrenzt und die vorhandenen Modelle sind oft kostspielig. Zudem ist die Serienbildgeschwindigkeit mit sieben Bildern pro Sekunde nur durchschnittlich und für schnelle Sport- oder Actionfotografien weniger geeignet.
Im Lieferumfang befinden sich das Kameragehäuse und ein 50-Millimeter-Objektiv. Die Panasonic LUMIX DC-S5 ist ideal für Fotografen, die auf eine präzise Farbwiedergabe und neutrale Bilddarstellung Wert legen – sowie für Videofilmer, die auf der Suche nach einer leistungsfähigen Kamera mit professionellen Features sind.
Häufige Fragen zum Thema kompakte Systemkamera
Worauf sollte ich beim Kauf einer Systemkamera achten?
- Typ des Sensors und Größe: Der Sensortyp und die Sensorgröße haben einen entscheidenden Einfluss auf die Bildqualität. Größere Sensoren wie Vollformat- oder APS-C-Sensoren bieten in der Regel bessere Ergebnisse bei schlechten Lichtverhältnissen und eine geringere Tiefenschärfe.
- Objektivauswahl: Es sollte darauf geachtet werden, dass für die Systemkamera eine breite Auswahl an kompatiblen Objektiven verfügbar ist. Das ist besonders wichtig für Nutzer, die ihre Ausrüstung später erweitern und zukunftsorientiert einkaufen möchten.
- Bedienbarkeit und Ergonomie: Die Handhabung der Systemkamera sollte bequem sein. Sie sollte gut in der Hand liegen und die Bedienelemente leicht erreichbar sein.
- Autofokusleistung: Auch die Autofokusgeschwindigkeit und -präzision ist wichtig – vor allem, wenn man die Systemkamera für rasante Action- oder Sportaufnahmen verwenden will.
- Akkulaufzeit: Je nach Anwender kann die Akkulaufzeit einen besonders hohen Stellenwert einnehmen. Gerade für lange Shootings und Videoaufnahmen ist eine hohe Akkulaufzeit unverzichtbar. In der Regel können aber auch einfach Ersatzakkus eingesetzt werden.
- Anschlüsse und Konnektivität: Man sollte darauf achten, dass die Kamera über die notwendigen Anschlüsse und Konnektivitätsoptionen verfügt – darunter Wi-Fi, Bluetooth oder USB-C.
Preis-Leistungs-Verhältnis: Schließlich sollte das Preis-Leistungs-Verhältnis bewertet werden. Wie schneidet die Systemkamera im Vergleich zu anderen Exemplaren ab, die eine ähnliche Ausstattung bieten?
Teuer vs. günstig: Wo liegt der Unterschied?
Ein wesentliches Merkmal teurer Systemkameras liegt bereits in der Verarbeitungsqualität. Hochwertige Materialien wie Magnesiumlegierungen und wetterfeste Abdichtungen sorgen dafür, dass teure Systemkameras robuster und langlebiger sind. Günstige Systemkameras bestehen oft aus Kunststoff, wodurch sie deutlich weniger widerstandsfähig und wetterfest sind. Auch die Sensorqualität und die Bildverarbeitung unterscheiden sich deutlich. Teure Systemkameras sind in der Regel mit größeren und leistungsfähigeren Sensoren ausgestattet, die eine höhere Bildqualität, eine bessere Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen und einen größeren Dynamikumfang bieten. Zudem kommen leistungsstarke Bildverarbeitungsprozessoren zum Einsatz, die für schnellere Reaktionszeiten und eine präzisere Bildverarbeitung sorgen.
Ein weiterer wichtiger Unterschied liegt im Autofokussystem: Während günstigere Modelle oft einfachere Systeme verwenden, bieten teurere Kameras deutlich fortschrittlichere Autofokustechnologien. Sie ermöglichen eine schnellere und präzisere Scharfstellung – selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen oder bewegten Motiven. Darüber hinaus sind teurere Systemkameras oft mit einer Vielzahl an Funktionen und Anpassungsmöglichkeiten ausgestattet. Darunter die Möglichkeit, in 4K-Qualität zu filmen, erweiterte manuelle Steuerungen zu nutzen oder die Kamera individuell über programmierbare Tasten und umfangreiche Menüeinstellungen anzupassen. Auch die Akkulaufzeit und die Geschwindigkeit, mit der die Systemkamera Serienbilder aufnimmt oder Daten verarbeitet, sind bei teureren Modellen in der Regel besser. Bei ihnen kommen leistungsstärkere Akkus und schnellere Speichermedien zum Einsatz.
Mehr Konnektivität und Zubehör
Auch die Objektivkompatibilität und die Verfügbarkeit von Zubehör unterscheiden sich beim Vergleich von teuren und günstigen Systemkameras. Teure Kameras bieten in der Regel eine größere Auswahl an kompatiblen Objektiven und Zubehör, womit ein kreativeres, zukunftsorientierteres und flexibleres Arbeiten möglich ist. Darüber hinaus verfügen sie häufig über erweiterte Konnektivitätsoptionen wie GPS, Dual-Band-WLAN oder Bluetooth sowie größere und hochauflösendere Sucher und Displays, die das Fotografieren und Filmen angenehmer und effizienter machen.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass teure Systemkameras nicht nur durch eine bessere Verarbeitungsqualität und höhere Bildqualität punkten, sondern auch durch zusätzliche Funktionen, erweiterte Anpassungsmöglichkeiten und eine größere Flexibilität bei der Verwendung von Objektiven und Zubehör. Günstigere Modelle hingegen bieten eine solide Basis für Einsteiger oder Gelegenheitsnutzer, die grundlegende Funktionen und eine einfachere Bauweise bevorzugen.
Systemkamera oder Spiegelreflexkamera: Was ist besser?
Ob eine Systemkamera oder Spiegelreflexkamera besser ist, muss jede Person für sich entscheiden. Wesentliche Unterschiede gibt es zwischen den beiden Kameratypen definitiv. Systemkameras sind leichter, kompakter und bieten moderne Features wie schnelleren Autofokus und bessere Videofunktionen. Sie arbeiten spiegellos und erlauben eine präzisere Vorschau auf dem Display oder elektronischen Sucher. Spiegelreflexkameras hingegen haben einen optischen Sucher, der eine unverfälschte Sicht durch das Objektiv und längere Akkulaufzeiten ermöglicht. Sie sind meist robuster und bieten eine größere Auswahl an Objektiven. Für Fotografie-Neulinge, Videografen, aber auch die meisten Profis sind Systemkameras oft die bessere Wahl, während DSLR-Fans die Verlässlichkeit und Haptik klassischer Kameras schätzen.
Soll es doch eher eine Kamera für Sport- und Actionaufnahmen sein, lohnt sich ein Blick in unseren Action-Cam-Ratgeber.