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Foldable Smartphones: Für wen eignen sich welche Geräte?

Seit dem Foldable Launch von Samsung in 2022 werden die innovativen Handys im Klapp-Design immer beliebter. Konkurrenz von Motorola und Huawei bieten Alternativen, doch überzeugen diese wirklich? Im Ratgeber zeigen wir die Vor- und Nachteile.

Samsung als Vorreiter mit Galaxy Z Fold und Flip

Foldables haben in den letzten Jahren rasant ihre Beliebtheit gesteigert. Der Grund dafür waren in erster Linie Samsungs anfangs eher gewagten Flip- und Fold-Smartphones, die aber stetig verbessert wurden. Mit dem Galaxy Z Flip 3 sowie Fold 3 gab es letztes Jahr zwei Verkaufsschlager (zumindest bei Foldables), die diese Idee damit auch für ein größeres Klientel attraktiv machten. In Korea wurde bei den Vorbestellungen das S21 sogar um 80 % übertroffen. Im August 2022 wurden bereits die verbesserten Nachfolger vorgestellt, die einige Schwächen der Vorgängermodelle ausgleichen.

Starkes Foldable im Taschenformat: Das Galaxy Z Flip 3

Das vertikal klappbare Foldable bietet ein 6,7-Zoll-AMOLED-Display mit 120 Hz im 22:9-Format und FHD+. Dazu kommt ein 1,9-Zoll-Außendisplay für Uhrzeit, Nachrichten und andere Widgets. Das Gerät kommt mit dem schnellen Snapdragon 888 sowie 8 GByte RAM und startet bei 128 GByte Speicherkapazität. Außerdem ist es nach IPX8-Standard gegen Wasser geschützt. Eher durchschnittlich hingegen sind die 12-Megapixel-Hauptkameras, eine als Weitwinkel-, eine als Ultraweitwinkel-Kamera. Hier fehlt gegenüber der S-Serie ein optischer Zoom. Auf der Innenseite sorgt eine 10-MP-Kamera für gute Selfies und Videotelefonie. Auch die Akkulaufzeit ist mit 3.300 mAh eher mäßig, vermutlich bauartbedingt aufgrund des dünnen Designs. 

Dennoch überzeugt das Gerät vor allem durch Innovation und Funktionalität. Die Software nutzt das Flip-Design auch für Multitasking effektiv aus, indem bei etlichen Apps beide Displayhälften separat genutzt werden können. Durch die Klappfunktion lässt sich das Gerät zum Beispiel für Videotelefonie oder Youtube-Videos auf jeder ebenen Oberfläche aufstellen, ohne dass eine Halterung nötig ist. Eine Kleinigkeit, die man im Alltag ebenfalls schnell zu schätzen weiß, ist das Annehmen und Beenden von Anrufen per Klappmechanismus. Ein altmodisches, aber sehr haptisches Feature. Preislich ist das Galaxy Smartphone aktuell besonders attraktiv, da es oft für unter 600 Euro gehandelt wird.

Samsung Galaxy Z Flip 3

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Faltbares Mini-Tablet: Galaxy Z Fold 3

Das Galaxy Z Fold ist Samsungs Foldable-Lösung im Booklet-Design. Es wirkt auf den ersten Blick wie ein normales, aber mit 17 mm sehr dickes Smartphone. Auf der Außenseite ist ein eher schmal designtes 6,2-Zoll-AMOLED-Display mit 120 Hz verbaut, auf der Innenseite kommt der breite Screen zur Geltung: Der doppelte AMOLED überzeugt mit 7,6 Zoll und annähernd FHD+ –Auflösung. Das kommt von der Bildschirm-Diagonale sogar beinahe an das iPad Mini heran und macht Freude.

Wichtigstes Merkmal ist neben den Displays auch das hohe Arbeitstempo des wie schon beim Flip verwendeten Snapdragon 888, hier aber mit 12 GByte RAM. Das ist gerade bei der typischen b wichtig, was das Foldable aber problemlos schafft. Dabei hilft auch die Möglichkeit, einen S-Pen zu nutzen (zusätzlich erhältlich).

Auch hier hat Samsung aber wieder am Akku (hält gerade so für den Tag) und der Kameraausstattung gespart. Beides liegt nicht auf Flagship-Niveau, ist allerdings immerhin obere Mittelklasse

Insgesamt lohnt sich das Galaxy Z Fold 3 weniger für den gelegentlichen Smartphone-User, sondern eher für intensive Nutzung mit mehreren Apps zum Arbeiten oder für Entertainment und Gaming unterwegs. Für diese Nutzer ist der Preis von aktuell knapp unter 1000 Euro dann durchaus zu rechtfertigen, denn ein vergleichbares Gesamtpaket bekommt man sonst nur beim Fold 4.

Samsung Galaxy Z Fold 3

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Neue Modelle von Flip und Fold

Im August 2022 wurde die neue Generation beider Foldables präsentiert. Das Galaxy Z Flip 4 ist noch robuster beim Displayglas, hat etwas dünnere Ränder um das Display und ist in noch mehr Farben erhältlich. Einen merklichen Unterschied dürfte besonders die erweiterte Akkukapazität mit 3.700 mAh sowie die bessere Quick-Charge-Funktion machen. Das ist zwar kein riesiger Sprung, sollte aber spürbar helfen. Auch bei der Hauptkamera hat sich etwas getan, hier kommt ein größerer Sensor zum Einsatz. Ob diese Neuerungen den im Vergleich zum Vorgänger erhöhten Preis von ca. 750 Euro in der 256-GByte-Version wert sind, kommt auf den Anwender an. Für Vielnutzer dürfte die Akku-Thematik schon ein großes Plus sein, auch wenn das kompakte Design hier physische Grenzen setzt.

Samsung F721B Galaxy Z Flip4 5G

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Wenn man sich das Galaxy Z Fold 4 anschaut, gibt es hier auch ein paar Neuerungen. Dieses Gerät kann man als leicht verbessertes Fold 3 sehen. Zu den Verbesserungen zählen neben dem Qualcomm Snapdragon 8+ in der 12-GByte-Version ein etwas moderneres Design und die Erweiterung der Hauptkamera auf 50 Megapixel. Softwareseitig sollen laut Samsung Updates bei Multi-Window-Apps erfolgt sein. Wer gerne das neueste Fold-Handy von Samsung besitzen möchte, muss dafür aktuell rund 1.300 Euro investieren. Die technischen Neuerungen für sich genommen sind es nicht unbedingt wert, um aber noch zukunftssicherer zu sein lohnt der Aufpreis dann schon.

Samsung Galaxy Z Fold4

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Die Foldable-Konkurrenz will aufholen

Da die Smartphone-Kategorie der Foldables zumindest in Europa noch jung ist, gibt es hierzulande bislang noch wenige vergleichbare Produkte von großen Herstellern. Samsung ist einen Pionierweg gegangen, und das offensichtlich erfolgreich. Dass faltbare Smartphones nun mehr in den Vordergrund rücken, sieht man beispielsweise an den bereits auf dem asiatischen Markt verfügbaren Geräten von Xiaomi, Honor und Oppo. Sollten diese Alternativen nach Europa kommen, hätte Samsung plötzlich erhebliche Konkurrenz. Gerüchten zufolge könnte 2023 für den hiesigen Markt auch ein Google Pixel Fold kommen. Ob Google da wirklich etwas launchen wird, bleibt natürlich abzuwarten.

Welche Foldable-Alternativen gibt es bereits jetzt?

Tatsächliche Mitbewerber sind aktuell in Europa hauptsächlich Huawei und Motorola, welche nachfolgend näher vorgestellt werden.

Schickes Flip Foldable: Motorola Razr 5G 2022

Tatsächlich ist das Angebot an Geräten im Flip-Design noch immer sehr dürftig. Umso erfreulicher ist daher Motorolas innovative, wenn auch nicht ganz ausgereifte Foldable-Lösung. Das Razr 5G 2022 überzeugt durch hochwertige Verarbeitung im langen 22:9-Design, wie man es vom Galaxy Z Flip kennt. Hier wurde ein schöner 6,z-Zoll-OLED (1080 × 2400 Pixel) verbaut. Wirklich innovativ ist da eher das 2,7-Zoll-Außendisplay (800 x 573 Pixel), das damit deutlich größer als beim vergleichbaren Galaxy-Smartphone ausfällt. Im Gegensatz zum Samsung-Gerät ermöglicht dies das Abtippen von Nachrichten sowie eine Google-Maps-Nutzung bereits auf dem Außen-Screen. 

Besonderes Augenmerk hat der Hersteller auch auf das Kamera-Setup gelegt. Dieses besteht aus einer 50-MP-Hauptkamera und einer 32-MP-Selfie-Cam. Bei normalen Lichtverhältnissen macht die Hauptkamera hervorragend scharfe Bilder, die Qualität sinkt erst bei schwachem Licht. Die Mankos dieses Vorgängers wurden mit dem 2022er Modell etwas ausgeglichen. Da wäre zum einen der nun modernere Prozessor (Snapdragon 8+ Gen 1 mit 8 oder 12 GByte RAM) und der nun 3.500 mAh starke Akku. Dieser reicht gerade so für den Tag, also ist eine Powerbank keine schlechte Idee. Notwendige Schnittstellen kann das Handy auch mitsamt Wi-Fi 6ax und induktivem Schnell-Laden vorweisen: 5G, Bluetooth 5.1 und NFC sind dabei. 

Ist das Gerät nun eine wirkliche Alternative zu Samsungs Flip Flagship? Das kommt letztendlich auf den Anwender an. Für Hobbyfotografen ist das Motorola deutlich besser geeignet, wenn auch nicht perfekt. Auch erinnert das Foldable noch mehr an die einstigen Klapphandys (von Motorola), gewinnt damit also den Retro-Formfaktor für sich. Für den einen oder anderen dürfte das Außendisplay den Unterschied machen, da hier die kleineren Tasks auch ohne Aufklappen durchführbar sind. Preislich liegt das Handy mittlerweile ungefähr bei anständigen 1100 Euro und ist damit teurer als das Flip 4, bietet aber eben auch in manchen Bereichen mehr.

Motorola razr 2022

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Motorola Razr

Entertainmentfaktor zum stolzen Preis: Huawei Mate Xs 2

Der chinesische Hersteller hat bei seinem Flagship-Falthandy im Booklet-Design starke Technik verbaut, dafür gibt es aber auch harte Kompromisse. Das Hauptdisplay auf der Innenseite sieht mit 7,8 Zoll, einer Auflösung von 2.480 × 2.200 Pixeln und 120 Hz enorm scharf und flüssig aus. Auch die Ränder sind sehr schmal gehalten. Gleiches gilt für das Außendisplay, welches im Vergleich zum Galaxy Z Fold deutlich breiter ausfällt und mehr wie ein eigenständiger Bildschirm wirkt. Problematisch ist hier jedoch die Bauweise, da die Screens sich nur nach außen klappen lassen. Dadurch sind sie nicht geschützt, das Smartphone also nur mit gutem Case nutzbar. 

Darüber hinaus überzeugt das Handy mit Snapdragon 888, 512 GByte erweiterbarem Speicher und 12 GByte Arbeitsspeicher. Damit eignet es sich sehr gut für Multitasking im Business-Bereich oder für intensives Mobile Gaming. Gerade da scheint auch Huaweis Hauptfokus zu liegen, Games sehen auf dem Foldable klasse aus und laufen sehr flüssig. Akkutechnisch muss hier zwar mit 4.880 mAh keine Powerbank mitgeführt werden, stromhungrig ist die Hardware aber schon (allerdings auch Quick-Charge-fähig). Um die positiven Features abzurunden, sei auch das Kamera-Setup erwähnt. Huawei arbeitet hier mit einer Kombination aus 50 MP12 MP und 8 MP auf der Vorderseite und 10 Megapixeln als Selfie-Option. Die Fotoqualität ist besonders tagsüber und mit dem optischen Zoom auf hohem Niveau.

Dass das Smartphone eher als Nischenprodukt zu empfehlen ist, muss hier aber klar erwähnt werden. Die genannten Vorteile kommen mit teils erheblichen Einschränkungen. Softwaretechnisch ist man tatsächlich ohne Google-Unterstützung unterwegs, essenzielle Google-Apps sind also wenn überhaupt nur abseits des Appstores beziehbar. Auch fehlt der aktuelle 5G-Standard, was heutzutage zur Grundausstattung gehören sollte. Gegen Wasser und Staub ist das Smartphone nicht abgedichtet und auch der Softwaresupport von Huawei ist kritisch zu betrachten. Zu guter Letzt ist da noch der happige Preis, der mit knapp 1.700 Euro ein Foldable ohne Schwächen vermuten lässt. Davon ist das Huawei dann doch weit entfernt. Für den Normalverbraucher ist das Gerät also nicht zu empfehlen. Technikenthusiasten dürften aber dennoch ihren Spaß an diesem Foldable haben. Besonders in Zeiten von immer beliebter werdendem Gaming und Entertainment im Taschenformat kann dieses Smartphone punkten.

HUAWEI Mate Xs 2

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Fazit: Welches Foldable sollte ich denn nun kaufen?

Die Modelle in diesem Artikel eignen sich für unterschiedliche Anwendungszwecke und verschiedene Budgets. Im Fall dieser recht jungen Smartphone-Gattung gibt es nicht unbedingt das beste Smartphone, eher das am besten geeignete. Möchte ich auf Nummer sicher gehen, führt eigentlich kein Weg an Samsung vorbei. Die Geräte besitzen die erprobte Samsung-UI, bestechen durch technisch in vieler Hinsicht erstklassige Komponenten und sind auch preislich vertretbar. Das gilt zumindest besonders für die Preise ein paar Monate nach Launch.

Fans des Mobile Gaming sollten sich das Huawei Mate Xs 2 genauer anschauen. Dieses Gerät ist zwar teuer, bietet aber dafür einen hochauflösenden, großen OLED und ein starkes Kamera-Setup. Wer mit den Kompromissen bei der Software, der Konnektivität und dem Preis klarkommt, kann sich am hohen Entertainmentfaktor erfreuen.

Um ein handliches Foldable im Camshaft-Design abseits von Samsung zu finden, muss man sich an Motorola wenden. Diese bieten mit dem Razr 5G sowie Razr 2022 ein sehr elegantes, leicht retro-artig anmutendes, aber dennoch technisch hochwertiges Smartphone. Besonders für Kamerafans ist das Handy bestens geeignet. Das Foldable bietet der einstige Marktführer der Klapphandys zu einem durchaus fairen Preis an.

Wer mehr über die aktuellsten Smartphones abseits von Foldables erfahren möchte, darf gern bei unseren Kollegen von PCGH weiterlesen.

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