Insbesondere die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Lockdowns haben dafür gesorgt, dass sich immer mehr Menschen für das Thema Gaming begeistern. Dabei gibt es nicht nur bei den Spielen eine große Auswahl. Auch bei der genutzten Plattform stehen Gamer vor der Qual der Wahl.
Wer sich für ein Gaming-Notebook entscheidet, kann nicht nur beim Design diverse Variationen erwerben. Auch die Hardware-Spezifikationen der verschiedenen Modelle sorgen insbesondere bei Gelegenheitsgamern oder Neulingen für Verwirrung. Wenn sich früher noch behaupten ließ, die Grafikkarte sei das wichtigste Bauteil im Gaming-Notebook, spielt in der Gegenwart neben dem Prozessor und dem Arbeitsspeicher auch der verfügbare Speicherplatz eine entscheidende Rolle. Ganz abgesehen von der Kühlung der Komponenten sowie dem Display.
Allerdings sollte beim Kauf eines neuen Gaming-Notebooks auch die geplante Nutzungsdauer bedacht werden. Mal eben die Grafikkarte oder die CPU auszutauschen und durch ein aktuelles Modell zu ersetzen, ist hier nicht möglich. Die Chips sind in der Regel fest verlötet. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, den ein oder anderen Euro mehr auszugeben, um auch noch in ein paar Jahren aktuelle AAA-Titel spielen zu können. Erwähnt sei an dieser Stelle aber auch, dass eine Laptop-Karte aufgrund der kleineren Architektur und der schlechteren Kühlbarkeit nicht mit einer High-End-Grafikkarte im Desktop-Format mithalten kann. Der Leistung sind hier physikalische Grenzen gesetzt.
Highend-Modell: Gaming-Laptop von ASUS
Mit dem ROG Strix 17 bietet der Hersteller ASUS einen Gaming-Laptop mit einem 17,3 Zoll großen IPS-Display und einer Bildwiederholrate von 240 Hz und einer WQHD-Auflösung (2.560 x 1.440 Pixel). Als Grafikkarte kommt eine NVIDIA RTX 3080 zum Einsatz. Zudem ist ein AMD Ryzen-9-6900-HX-Prozessor mit an Bord. Für ausreichend Speicherplatz sorgt eine 1-TB-SSD. Der Arbeitsspeicher ist mit 32 GB angegeben. Preislich liegt das ROG Strix 17 bei ca. 1.700 Euro.
Alternative von MSI: Katana GF76 und GF66
Knapp 200 Euro weniger kostet das MSI Katana GF76 Gaming-Notebook. Hier gibt es jedoch nur eine NVIDIA RTX 3060 sowie einen Intel Core-i7-12700H, Arbeitsspeicher mit 16 GB RAM und 512 GB Speicherplatz (SSD). Für einen kleinen Aufpreis erhalten Gamer mit dem Katana GF66 eine RTX 3070 und eine 1 TB große SSD. Die Bildschirmgröße des 144-Hz-Displays ist zwar identisch mit dem Modell von ASUS, bei der Auflösung erreicht das Katana GF76 aber nur 1.920 x 1.080 Pixel. Da hilft auch kein Upgrade auf das Katana GF66, zumal dieses nur einen 15,6 Zoll großen Bildschirm hat.
Starkes Gaming-Notebook von HP
Der Hersteller HP bietet mit dem Pavilion Gaming-Laptop ein 17,3 Zoll großes IPS-Display mit 144 Hz. Als Prozessor kommt ein Intel Core i7-11370H mit 16 GB RAM und einer NVIDIA GeForce-RTX-3050-Ti-Grafikkarte zum Einsatz. Für genügend Speicherplatz sorgt eine 1 TB große SSD, alternativ sind aber auch 512 GB erhältlich. Preislich liegt das Windows-11-Gaming-Notebook bei 1.200 Euro. Ein duales Lüftersystem an den Außenseiten soll für eine verbesserte thermische Kühlung sorgen. Auch hat das Gaming-Notebook von HP im hinteren Bereich zusätzliche Luftauslässe verbaut. Sie maximieren den Luftstrom, um die Gesamtleistung und Stabilität zu optimieren.
Erstklassige Performance von Gigabyte
Gigabytes 15,6 Zoll großer G5 Gaming-Laptop ist für 777 Euro erhältlich und bietet einen Intel Core i5 11400H und eine GeForce RTX 3050 Ti, für genügend Leistung ist also gesorgt. Der Arbeitsspeicher beläuft sich auf 16 GB und die SSD verfügt über eine Kapazität von 512 GB. Preislich ist das Notebook mit an die 900 Euro ebenfalls recht attraktiv. Gamer, die sich für das G5 entscheiden, sollten beachten, dass hier kein Windows-Betriebssystem vorinstalliert ist beziehungsweise auch die Lizenz fehlt. Ein gewisses technisches Know-how sollte man als Kunde daher mitbringen. Windows 11 in der Home-Version kostet derzeit rund 120 Euro.
Tulpar T7 mit nur 500 GB SSD
Der eher unbekannte Hersteller Tulpar verlangt für seinen T7 Gaming-Laptop ca. 1.200 Euro. Die Bildschirm-Spezifikationen sind ähnlich wie bei den bereits genannten Modellen: 17,3 Zoll mit 144 Hz und FHD (IPS). Den Takt gibt ein Intel Core i7 12700H an, für die grafische Umsetzung ist eine NVIDIA RTX 3060 verantwortlich. An RAM sind 16 GB vorhanden. Die SSD hat jedoch ähnlich wie beim Gigabyte-Notebook nur 500 GB freien Speicher, was bei einem Gaming-Notebook im schlechtesten Fall gerade einmal für eine Handvoll Spiele reicht. Angesichts des Preises sollte der Hersteller hier mehr Speicher verbauen.
Kostspieliger Razer in seinem Element
Wer beim Display keine Kompromisse eingehen möchte, erhält mit dem Razer Blade 17 eine Bildwiederholrate von 360 Hz inklusive FHD-Auflösung. Neben einer NVIDIA Geforce RTX 3080 Ti arbeitet ein Intel i7-12800H im Inneren des Aluminium-Gehäuses. Damit sind auch intensive Anwendungen abseits des Gamings kein Problem mehr. Der DDR5-RAM ist mit 32 GB angegeben. Beim Speicherplatz steht 1 TB zur Verfügung (SSD). Allerdings ist der Razer Blade in der genannten Ausführung nicht gerade günstig: Rund 2.700 Euro müssen Gamer für den Gaming-Laptop des Herstellers Razer auf den Tisch legen.
Etwas günstiger ist die Variante mit einer Geforce RTX 3070 Ti und 16 GB RAM, hier werden bereits unter 2.000 Euro fällig. Die QHD-Version mit 240-Hz-Bildwiederholrate mit einer RTX 3060 ist dann sogar noch einmal günstiger erhältlich, allerdings auch immer wieder vergriffen.
Medion bietet ebenfalls ein Gaming-Notebook an
Medions Erazer Crawler E25 mit einer Größe von 15,6 Zoll (FHD) bietet einen AMD Ryzen 5 5600H sowie 16GB DDR4 RAM und eine 512GB-PCIe-SSD. Bei der Grafik kommt eine NVIDIA GeForce RTX 3050 mit 4GB GDDR6-VRAM zum Einsatz. Zusätzlich gibt es ein RGB-Backlight und Windows 11 in der Home-Edition ist bereits vorinstalliert.
Des Weiteren ist der Erazer Crawler in diversen Varianten erhältlich, die zwischen 900 und 1.300 Euro angeboten werden. Für welche Version sich Gamer an dieser Stelle entscheiden, hängt stark von den Anforderungen ab. Wer in den kommenden Jahren auch noch AAA-Titel spielen möchte, sollte insbesondere bei der GPU zu einem hochpreisigen Modell greifen.
Acer Nitro als starker Allrounder
Der Acer Nitro 5 Gaming-Laptop nutzt einen Intel Core i7-9750H und 16 GB DDR4-RAM beziehungsweise eine 1 TB große PCIe-SSD. Die Darstellung erfolgt mit Hilfe einer NVIDIA GeForce GTX 1650 und eines 120 Hz IPS-Displays mit einer Größe von 17 Zoll. Erhältlich ist der Gaming-Laptop aktuell für um die 1.000 Euro. Hier sollten Käufer jedoch abwägen, ob die verbaute GPU des Nitro 5 für die eigenen Anforderungen ausreichend ist. Falls mehr Grafikleistung erforderlich ist, bietet Acer den Nitro 5 beispielsweise auch mit einer GTX 4060 für nur 1.300 Euro an. Hinzu kommen ein Intel Core i9-12900H und ein Bildschirm mit 165 Hz.
Häufige Fragen zum Thema Gaming-Notebook
Mein Gaming-Notebook wird sehr heiß, was kann ich dagegen unternehmen?
Wichtig ist die Unterlage, auf der das Gaming-Notebook steht. Idealerweise wird an dieser Stelle ein Notebook-Kühler verwendet. Sehr effektiv arbeitet da zum Beispiel der TopMate C12. Ein Glas- oder Metall-Tisch kann sich ebenfalls positiv auf die Kühlungsleistung auswirken. Weiche Unterlagen wie zum Beispiel ein Kissen oder Ähnliches sollten dringend vermieden werden.
Kann ich auch mit einem Gaming-Notebook ein Pro-Gamer werden und im eSports-Bereich erfolgreich sein?
Natürlich spielt die Hardware eine gewisse Rolle. Beim Pro-Gaming liegt der Fokus in erster Linie auf den Eingabegeräten und dem Display. Diese Komponenten lassen sich im späteren Verlauf der Karriere problemlos austauschen. Zu Beginn ist ein Gaming-Laptop sicher ausreichend, ausschlaggebend für den Erfolg sind letztendlich die eigenen Fähigkeiten. Die Hardware limitiert ab einem gewissen Level aber schon, und das selbst bei den besten Gaming-Notebooks.
Benötige ich zusätzliche Eingabegeräte?
Grundsätzlich wird eine Gaming-Maus benötigt. Ob die verbaute Tastatur die eigenen Anforderungen erfüllt, muss jeder Gamer für sich entscheiden. Das vorhandene Trackpad eignet sich allerdings nur für die wenigsten Spiele. Wer sein Budget mit dem Kauf des Gaming-Notebooks bereits restlos ausgeschöpft hat und in erster Linie FIFA 23 mit dem Gerät spielen möchte, kann dies auch mit einem optionalen Gamepad, einem Xbox Controller oder notfalls der verbauten oder aber einer externen Gaming-Tastatur umsetzen. Shooter sind ohne Controller und nur mit Trackpad jedoch unspielbar. Dafür sollte besser eine Maus angeschlossen werden.
Wie lange hält der Akku bei einem Gaming-Notebook?
Das Spielen im Akkubetrieb sollte nur in Ausnahmefällen eine Option sein, denn bei aktuellen Laptops hält dieser unter Last selten länger als drei Stunden. Wie lange genau, hängt von der Kapazität des Akkus und der verbauten Hardware ab. Zudem wirken sich die Grafikeinstellungen auf den Energieverbrauch des Gaming-Laptops aus. Je mehr die Hardware gefordert wird, desto schneller verabschiedet sich der Akku. Normalerweise sollte jedenfalls im Netzbetrieb gespielt werden.
Wie wichtig ist die Bildschirmgröße beim Gaming-Notebook?
Hier kommt es auf das Einsatzszenario an. Wird der Gaming-Laptop in der Regel nur in den eigenen vier Wänden verwendet, kann alternativ auch ein zusätzlicher Monitor genutzt werden. Das hängt auch von den Titeln ab, die auf dem Gerät gespielt werden sollen: Aufbau- oder Strategiegames benötigen sicherlich ein größeres Display als zum Beispiel Shooter, bei denen es eher auf die Bildwiederholrate ankommt. Allerdings bringt ein größerer Screen immer gewissen Komfort, besonders wenn es sich um echte Gaming-Monitore handelt. Bei den Kollegen von PCGH findet ihr eine gute Rangliste zum Thema Gaming-Monitore.