Schweiß kann ins Gehäuse eindringen und die Elektronik beschädigen, weshalb gute Sportkopfhörer mindestens spritzwassergeschützt sein sollen. Um zu verhindern, dass die Kopfhörer durch die Erschütterungen beim Laufen und Springen aus den Ohren fallen, sollten In-Ears für Sportler mit Ohrhaken versehen sein, die für einen sicheren Halt sorgen.
Die genannten Eigenschaften finden sich bereits bei günstigen Sportkopfhörern. Wer Wert auf einen erstklassigen Sound legt, sich eine aktive Geräuschunterdrückung wünscht oder seine Kopfhörer beim Schwimmen benutzen möchte, sollte sich eher in der mittleren oder oberen Preisklasse umsehen.
Im folgenden Vergleich nehmen wir sechs verschiedene Sport-In-Ears unter die Lupe – von günstigen Kabelkopfhörern bis zum Premium-Modell mit modernen Sound-Technologien und aktivem Noise Cancelling.
Günstige Sport-In-Ears: Avantree E171
Wenn die neuen Sportkopfhörer möglichst günstig sein sollen, können Sportler darüber nachdenken, auf eine Bluetooth-Verbindung zu verzichten. Kabelgebundene Sport-In-Ears wie die Avantree E171 sind im Vergleich zu Bluetooth-In-Ears deutlich preiswerter. Wer nun glaubt, sein modernes Smartphone unterstütze mangels Klinkenanschluss ohnehin keine Kabel-Kopfhörer mehr, der darf sich hier eines Besseren belehren lassen: Der Hersteller bietet die Sportkopfhörer nämlich nicht nur mit 3,5-Millimeter-Klinkenstecker, sondern auch mit USB-C- oder Lightning-Anschluss an. Das Kabel könnte sich während des Trainings allerdings als störend erweisen.
Die günstigen Sportkopfhörer von Avantree arbeiten mit 10-Millimeter-Treibern und decken den Frequenzbereich zwischen 20 und 20.000 Hertz ab. HiFi-Klang ist hier zwar nicht zu erwarten, wer beim Sport ohnehin keine gesteigerten Anforderungen an die Klangqualität stellt, dürfte hier aber auf seine Kosten kommen. Das integrierte Mikrofon soll laut Hersteller einen klaren Klang bieten, dient jedoch nur für Telefonate und Sprachbefehle via Google Assistant. Aktives Noise Cancelling ist bei den E171 nämlich nicht an Bord.
Damit Sportler ihr Smartphone während des Trainings nicht aus der Tasche holen müssen, um die Musikwiedergabe zu steuern, haben die Avantree E171 ein Bedienelement am Kabel, mit dem sich Lautstärke und Liedauswahl steuern lassen. Der Anbieter weist jedoch darauf hin, dass die Lauter-Taste beim Google Pixel 3A und den Samsung-Smartphones Galaxy A9, S10 und Note 9 nicht funktioniert. Um einem intensiven Training standhalten zu können, sind die Sport-Hörstöpsel schweißfest. Genauere Angaben zur Wasserdichtigkeit macht Avantree allerdings nicht.
Preiswerte True-Wireless-Sportkopfhörer: Jesebang YT18
Günstige Sportkopfhörer ohne Kabel bietet der Hersteller Jeseband mit dem Modell YT18 an. Es handelt sich um klassische True Wireless Headphones mit Ladecase, die dank flexibler Ohrhaken selbst beim Joggen nicht aus den Ohren fallen sollten. Wer Kopfhörer sucht, die farblich zum Sport-Outfit passen, ist bei den günstigen Hörstöpseln von Jesebang ebenfalls an der richtigen Adresse. Sie sind in acht verschiedenen Farben erhältlich: Schwarz, Weiß, Orange, Rot, Grün, Blau, Grau und Beige.
Für den Sound sorgen bei den Jesebang YT18 vergleichsweise große 13,4-Millimeter-Treiber, womit hier trotz der günstigen Kosten zumindest mit kräftigen Bässen und klaren Mitten zu rechnen ist. Zur Frequenzabdeckung macht der Hersteller allerdings keine Angaben. Auch aktives Noise Cancelling bringen die günstigen Sport-In-Ears nicht mit. An Bord sind aber zwei ENC-Mikrofone (Environmental Noise Cancellation), die in Telefonaten zu einer besseren Gesprächsqualität beitragen sollen. Zudem lassen sich darüber die Sprachassistenten Siri und Google Assistant ansteuern. Für die Verbindung zum Smartphone verfügen die Jesebang-Kopfhörer mit Bluetooth 5.3 über einen aktuellen Verbindungsstandard.
Die Jesebang YT18 sind IPX7-zertifiziert und damit bei kurzzeitigem Untertauchen geschützt. Wer In-Ears zum Schwimmen sucht, hat hier das Nachsehen. Ein ungeahnter Regenschauer oder der Schweiß einer intensiven Trainingseinheit dürfte den Sportkopfhörern jedoch kaum etwas anhaben. Die Rückseite der Ohrstöpsel ist berührungsempfindlich, so dass sich die Musikwiedergabe unabhängig vom Smartphone steuern lässt.
Die Akkulaufzeit der YT18 gibt Jesebang mit 7 bis 8 Stunden an, wobei das mitgelieferte Ladecase genügend Strom speichern soll, um die Kopfhörer für eine Wiedergabezeit von weiteren 40 Stunden aufzuladen. Praktisch: Beim Öffnen des Ladecase kommen zwei Displays zum Vorschein – eins zeigt die Akkuladung des Ladecase in Prozent und das andere zeigt für jeden Kopfhörer eine vierstufige Ladeanzeige an. Was den günstigen Sportkopfhörern verglichen mit Modellen aus der mittleren oder oberen Preisklasse fehlt, ist eine App mit Equalizer-Einstellungen und verschiedenen Sound-Modi.
Mittelklasse-Sportkopfhörer mit BassUp-Technologie und App: Anker Soundcore Sport X10
Die Soundcore Sport X10 von Anker sollen mit der herstellereigenen BassUp-Technologie, die die tiefen Töne dauerhaft in Echtzeit analysiert und verbessert, besonders intensive Bässe bieten. Laut Hersteller ermöglicht das dynamische Akustiksystem zweimal mehr Bass, soll aber trotzdem klare Mittel- und Hochtöne liefern. Begrüßenswert ist auch, dass mit Bluetooth 5.2 ein relativ aktueller Verbindungsstandard vorliegt.
Zur Anpassung an den eigenen Musikgeschmack unterstützen die Mittelklasse-Sportkopfhörer Ankers Soundcore-App, die 22 Equalizer-Modi mitbringt. Die 10-Millimeter-Treiber decken allerdings nur den Standard-Frequenzbereich von 20 bis 20.000 Hertz ab. Auch aktives Noise-Cancelling suchen Sportler bei den Mittelklasse-Kopfhörern von Anker vergebens. Trotz fehlender ANC-Funktion sind die Soundcore Sport X10 mit sechs Mikrofonen ausgestattet, die in Telefonaten für eine klare Übertragung der Stimme sorgen und Umgebungsgeräusche ausblenden, so der Hersteller.
Mit drehbaren Ohrbügeln
Für einen festen Sitz im Ohr haben die Sportkopfhörer von Anker um 210 Grad drehbare Ohrbügel. Zusammengeklappt sind die Sport X10 kaum größer als normale True-Wireless-In-Ears, wodurch das Ladecase erfreulich klein ausfällt. Um eine gute Passform zu gewährleisten, liefert Anker hier nicht nur drei, sondern vier Paare Ohrstöpsel in unterschiedlichen Größen mit.
Viele Bluetooth-Kopfhörer haben berührungsempfindliche Touch-Tasten, die nicht selten auch durch den Schweiß eines intensiven Trainings ausgelöst werden. Manchmal kommt es auch vor, dass Touch-Tasten nicht reagieren, wenn sie feucht sind. Bei so kleinen Sensorflächen führen Bewegungen außerdem oft dazu, dass sie nicht richtig oder nur schwer getroffen werden. Für Sportler eignen sich daher Kopfhörer mit physischen Tasten besser, da sie einfacher zu treffen sind und so eine verlässlichere Bedienung erlauben. Das weiß auch Anker und hat in den Sport X10 jeweils einen Knopf verbaut, so dass Sportler die Musikwiedergabe bequem und zuverlässig steuern können, ohne ihr Handy aus der Tasche holen zu müssen.
Die Akkulaufzeit der Sport X10 gibt Anker mit bis zu 8 Stunden an. Über das Ladecase lassen sich die Sport-In-Ears laut Hersteller dreimal komplett aufladen, woraus sich eine Gesamtspielzeit von bis zu 40 Stunden ergibt. Wer dazu neigt, das Aufladen seiner technischen Geräte zu vergessen, dürfte die Schnellladefunktion zu schätzen wissen, mit der sich die Kopfhörer innerhalb von 10 Minuten für eine Wiedergabezeit von bis zu 2 Stunden aufladen lassen.
Sport-In-Ears mit speziellen TwistLock-Ohrbügeln und Transparenz-Modus: JBL Endurance Peak 3
Die JBL Endurance Peak 3 dürften vor allem für Sportler interessant sein, die ganz sicher gehen wollen, dass ihnen die Kopfhörer während des Trainings nicht aus den Ohren fallen. Die speziellen TwistLock-Ohrbügel lassen sich durch eine einfache Drehbewegung am Ohr verriegeln, so dass die Hörstöpsel selbst bei intensiven Workouts nicht verrutschen sollen.
Mit ihren 10-Millimeter-Treibern und JBLs Pure Bass Sound-Technologie sollen die Endurance Peak 3 einen satten Klang mit tiefen Bässen bieten. Aktives Noise Cancelling ist zwar nicht dabei, dafür aber Ankers AmbientAware-Funktion, die genau das Gegenteil bewirkt: Sie lässt Umgebungsgeräusche durch, was vor allem für Radsportler oder Läufer von Vorteil ist, die im Straßenverkehr unterwegs sind. Ebenfalls mit dabei ist die TalkThru-Funktion, die gezielt Stimmen verstärkt – praktisch, um die Kopfhörer für eine kurze Unterhaltung im Fitnessstudio nicht absetzen zu müssen.
Ein weiteres nützliches Feature der JBL Endurance Peak 3 ist die Powerhook-Funktion, die dafür sorgt, dass sich die Sportkopfhörer beim Auf- und Absetzen automatisch ein- und ausschalten. Darüber hinaus unterstützen sie die JBL Headphones-App. Darüber können Sportler nicht nur AmbientAware und TalkThru aktivieren, sondern auch Equalizer-Einstellungen vornehmen und das Klangbild an ihre persönlichen Vorlieben anpassen. Für die Bedienung unabhängig vom Smartphone sind die Sportkopfhörer mit berührungsempfindlichen Touch-Tasten versehen, was im Sport-Kontext eher als nachteilhaft einzustufen ist.
Was die Akkulaufzeit angeht, stehen die Endurance Peak 3 sehr gut da. Laut JBL halten die Kopfhörer bis zu 10 Stunden durch. Das Ladecase speichert genug Strom, um die In-Ears für eine Wiedergabezeit von 40 Stunden aufzuladen. Auch auf eine Schnellladefunktion müssen Sportler bei den JBL-Kopfhörern nicht verzichten: Laut Hersteller lassen sie sich innerhalb von 10 Minuten für eine Wiedergabezeit von einer Stunde aufladen.
Wasserdichte Sport-In-Ears mit integriertem MP3-Player (zum Schwimmen): Sony NW-WS623 Sport Walkman
Wer Kopfhörer zum Musikhören während des Schwimmens sucht oder keine Lust hat, beim Sport ständig das Smartphone in der Tasche zu haben, dürfte sich für die Sony NW-WS623 Sport Walkman interessieren. Das sind In-Ear-Kopfhörer mit integriertem MP3-Player. Damit löst Sony ein Problem, durch das selbst wasserdichte Bluetooth-In-Ears zum Schwimmen ungeeignet sind – und zwar, dass Bluetooth unter Wasser nicht funktioniert.
Die Sportkopfhörer von Sony sind nicht nur wasserdicht, sondern verfügen auch über 4 GB internen Speicherplatz (optional sind sie auch mit 16 GB erhältlich), so dass sich Musik unmittelbar über die Kopfhörer wiedergeben lässt. Bei Bedarf lassen sich die NW-WS623 Sport Walkman auch direkt mit einem Smartphone verbinden – jedoch nur über den mittlerweile etwas in die Tage gekommenen Bluetooth-Standard 5.0, was sich in der Praxis aber nicht nachteilig auswirken sollte. Die Bedienung erfolgt über physische Tasten an den Ohrhörern.
Beim Sony NW-WS623 Sport Walkman handelt es sich nicht um True-Wireless-Kopfhörer mit Ladecase, sondern um klassische Bluetooth-Kopfhörer. Für den Halt sorgen zwei Ohrbügel, die die beiden Ohrhörer miteinander verbinden und um den Hinterkopf herum verlaufen. Aktives Noise Cancelling bringen die Sony-Kopfhörer zwar nicht mit, aber es steht ein Transparenz-Modus zur Verfügung, der die beiden Mikrofone an den Ohrhörern nutzt, um Umgebungsgeräusche gezielt zu verstärken.
Die Akkulaufzeit gibt Sony mit über 12 Stunden an. Aufgeladen wird über die beiliegende Ladestation oder direkt per Micro-USB-Kabel. Um eine gute Passform für unterschiedliche Ohrgrößen zu gewährleisten, liefert Sony sieben Ohrstöpsel-Paare mit. Zudem dürfen Käufer aus vier verschiedenen Farbvarianten wählen: Blau, Gelb, Weiß und Schwarz.
Premium-Sportkopfhörer mit aktivem Noise Cancelling: Beats Fit Pro
Wer sich von der Außenwelt abschotten möchte, um sich voll und ganz auf sein Training zu fokussieren, ist bei den Beats Fit Pro an der richtigen Adresse. Unter den Sportkopfhörern zählen sie zu den wenigen Modellen, die über eine aktive Noise-Cancelling-Funktion verfügen und in der Lage sind, Umgebungsgeräusche gezielt zu unterdrücken. Ein Transparenz-Modus, der Umgebungsgeräusche verstärkt, ist ebenfalls mit dabei. Die 3D-Audio-Funktion soll für einen immersiven Sound sorgen. Die vergleichsweise großen 12-Millimeter-Treiber bringen gute Voraussetzungen für kräftige Bässe mit.
Besonders ist an den Beats Fit Pro nicht nur die ANC-Funktion, sondern auch der verbaute Apple-H1-Chip, der sich sonst nur in Apples AirPods findet. Damit profitieren Nutzer von einer stabileren Bluetooth-Verbindung, niedrigeren Latenzzeiten, „Hey Siri“-Freisprechfunktion und einem nahtlosen Wechsel zwischen Apple-Geräten. Zudem verbessert der H1-Chip die Klangqualität und optimiert die Energieeffizienz, was längere Akkulaufzeiten ermöglicht. Über die Beats-App können Nutzer den ANC- oder Transparenz-Modus nutzen, die Kopfhörer orten oder Firmware-Updates durchführen. Equalizer-Einstellungen stehen leider nicht zur Verfügung. Im Gegensatz zu den meisten Sport-In-Ears haben die Beats Fit Pro keine großen Ohrbügel, die um das gesamte Ohr verlaufen. Stattdessen setzt der Hersteller hier auf kleine Ohrhaken, die sich in die Ohrmuschel einhaken und so für einen sicheren Halt sorgen sollen. Die Wasserfestigkeit könnte etwas besser ausfallen: Mit der Schutzklasse IPX sind die Beats Fit Pro lediglich spritzwassergeschützt.
Gegen Windgeräusche geschützt
Auch zum Telefonieren sollen die Sportkopfhörer von Beats sehr gut geeignet sein. Mit ihren dualen Beamforming-Mikrofonen lokalisieren sie die Stimme des Nutzers, wobei ein Digitalprozessor Außengeräusche und Wind ausblenden soll, um eine klare Stimmübertragung zu gewährleisten. Die Akkulaufzeit ist zwar nicht überragend, kann sich aber dennoch sehen lassen. Die Kopfhörer bieten eine Spielzeit von 8 Stunden und lassen sich über das beiliegende Ladecase dreimal vollständig aufladen. Wer nicht nur auf den Sound, sondern auch auf die Optik achtet, profitiert bei Beats von einer großen Farbauswahl: Weiß, Hellviolett, Korallenpink, Salbeigrau, Schwarz, Voltgelb und Wellenblau.
FAQ – häufig gestellte Fragen zu Sport-In-Ears
Welche Eigenschaften sollten Sport-In-Ears haben?
Hörstöpsel für Sportler müssen im Wesentlichen zwei Voraussetzungen erfüllen: Sie sollten schweißfest sein und so gebaut, dass sie während des Trainings nicht aus den Ohren fallen.
Bieten günstige Sportkopfhörer auch eine gute Klangqualität?
Ein solider Klang ist heutzutage bei nahezu allen In-Ear-Kopfhörern zu erwarten. Wer beim Sport keinen hohen Wert auf besonders intensive Bässe oder kristallklare Hochtöne legt, kann auch zu günstigen Hörstöpseln wie den Avantree E171 greifen.
Was sind True-Wireless-Kopfhörer?
Wie es der Name schon verrät, sind True-Wireless-Kopfhörer im Gegensatz zu herkömmlichen kabellosen Kopfhörern wirklich kabellos – die beiden Ohrhörer sind also nicht durch ein Kabel miteinander verbunden. Zum Transportieren und Aufladen werden True-Wireless-In-Ears stets mit einem Ladecase geliefert.
Wer lieber klassische In-Ears ohne Sportfunktionen sucht, wird im Ratgeber fündig.