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5 VR-Headsets im Vergleich – Meta-Quest-Modelle und Alternativen

Lernen, spielen, arbeiten, kommunizieren – virtuelle Realität hat das Potenzial, zentrale Prozesse des Lebens zu revolutionieren. Das ist längst keine Science-Fiction mehr, denn VR ist schon seit einigen Jahren massentauglich. Den Startschuss dazu gab die Veröffentlichung des Oculus Rift im Jahr 2016 – das erste VR-Headset, die für Privatnutzer erschwinglich war. Seitdem hat sich die Technik rasant weiterentwickelt. Heute ist VR nicht nur eine nette Erfahrung, sondern eine echte Alternative für Gamer und Kreative.

Meta Quest und Alternativen

Spätestens seit dem Rift ist der Name Oculus in der VR-Community eine feste Größe. Bis heute zählt das Unternehmen zu den führenden Herstellern von VR-Headsets. Geändert hat sich nur der Name. 2022 folgte Oculus (seit 2014 ein Tochterunternehmen von Facebook) der Umbenennung des Mutterkonzerns und heißt jetzt Meta.

Lange waren Meta-VR-Headsets die einzige Option, wenn es darum ging, VR-Inhalte unabhängig von einem leistungsstarken PC wiederzugeben. Die Meta Quest (ehemals Oculus Quest) war die erste VR-Brille, die virtuelle Realitäten im Standalone-Betrieb selbstständig wiedergeben konnte. Die Konkurrenz hat jedoch aufgeholt. Mittlerweile gibt es auch VR-Brillen von HTC, Bytedance beziehungsweise Pico und anderen Herstellern, die sich im Standalone-Betrieb nutzen lassen.  Möglich ist die Verbindung zu einem PC aber trotzdem – und durchaus sinnvoll. Die Hardware der VR-Brillen stößt nämlich schnell an ihre Grenzen. In aufwendigen VR-Games sind Grafik und Performance in Verbindung mit einem Computer deutlich besser.

Im Folgenden sehen wir uns die drei aktuellsten VR-Headset-Modelle von Meta an, die sowohl zum Reinschnuppern als auch für anspruchsvolle PC-VR-Gamer eine geeignete Option bereithalten dürften. Im Anschluss stellen wir zwei interessante Alternativen zu Meta-VR-Brillen vor – die Pico 4 Ultra, die vor allem im Bereich Mixed Reality punktet, sowie die HTC Vive Focus Vision, die nicht nur Tracking und Displayport-Unterstützung für eine verlust- und latenzfreie Wiedergabe von VR-Inhalten hat, sondern der Meta Quest 3 auch in sonstigen Belangen überlegen ist – abgesehen von der App-Auswahl und dem Preis.

Die aktuellen Meta-VR-Headsets: Quest 3S, Quest Pro und Quest 3

Wenn es um Virtual Reality geht, ist Meta nach wie vor der führende Hersteller – sowohl was die Nutzerzahlen als auch das App-Ökosystem betrifft. Kein anderes Unternehmen bietet ein so umfangreiches Angebot an VR-Apps und -Spielen, das von Fitness über kreative Anwendungen bis hin zu komplexen PC-VR-Games reicht. Mit seinen aktuellen VR-Headsets deckt Meta die gesamte Bandbreite ab: vom günstigen Einsteigermodell bis hin zur leistungsstarken Lösung für anspruchsvolle VR-Enthusiasten.

Günstiger Einstieg mit Mixed Reality: Meta Quest 3S

Obwohl der Name anderes vermuten lassen könnte, ist die Quest 3S nicht etwa Metas Vorzeigemodell, sondern vielmehr ein Mittelweg zwischen der Quest 2 und der Quest 3. Ziel ist es, eine günstigere VR-Brille anzubieten, die trotzdem aktuelle Hardware hat und moderne Mixed-Reality-Funktionen unterstützt. Dabei macht Meta einige gezielte Einsparungen – zum Beispiel bei den Linsen und beim Display – ohne auf eine solide Leistung im Standalone-Betrieb zu verzichten.

Im Inneren der Quest 3S arbeitet wie bei der Quest 3 der aktuelle Snapdragon XR2 Gen 2, was für eine hohe Grafikleistung und schnelle Ladezeiten sorgt. Auch der Arbeitsspeicher fällt mit 8 Gigabyte angenehm groß aus. Der interne Speicherplatz beträgt wahlweise 128 oder 256 Gigabyte. Damit bietet die Quest 3S sehr gute Voraussetzungen für den Standalone-Betrieb – ein leistungsstarker Gaming-PC ist für die Nutzung also nicht zwingend erforderlich. Wer dennoch Wert auf maximale Grafikqualität legt, kann die VR-Brille per Kabel oder Air Link auch mit einem PC verbinden und so PC-VR-Inhalte nutzen.

Das Display löst mit 1.832 x 1.920 Pixeln pro Auge auf – also auf dem Niveau der älteren Quest 2. Zwar ist das Bild damit schärfer als bei vielen früheren VR-Headsets, an die höhere Auflösung der Quest 3 reicht die Darstellung aber nicht heran. Auch beim Sichtfeld müssen Nutzer mit Abstrichen leben: Die horizontalen 96 Grad wirken im Vergleich zur Quest 3 etwas beengter. Ein weiterer Unterschied: Die Quest 3S setzt wieder auf Fresnel-Linsen. Dadurch ist das Headset etwas klobiger und es kann zu leichten Bildunschärfen am Rand kommen. Pancake-Linsen bleiben dem Premium-Modell vorbehalten.

Mit Mixed-Reality-Unterstützung

Positiv fällt hingegen die Mixed-Reality-Funktion auf, die die Quest 3S der Quest 2 voraus hat. Mit zwei RGB-Farbkameras ist das VR-Headset in der Lage, die reale Umgebung in Farbe in die virtuelle Welt einzubinden. Der Effekt ist zwar nicht ganz so plastisch wie bei der Quest 3, da ein Tiefensensor fehlt – für die meisten MR-Anwendungen dürfte die Darstellung aber ausreichen. Wer noch nie Mixed Reality erlebt hat, bekommt mit der 3S einen guten Einstieg.

Einen spürbaren Unterschied gibt es auch bei den Controllern: Zum Einsatz kommen die bewährten Touch-Plus-Controller mit Tru-Touch-Haptik. Dabei handelt es sich um ein erweitertes Vibrationsfeedback, das deutlich realistischer wirkt als herkömmliches Rumble – ein Feature, das bei der Quest 2 noch fehlte. Getrackt wird per Infrarot – das funktioniert in geschlossenen Räumen zuverlässig, kann bei starkem Sonnenlicht aber an Präzision verlieren. Die hochwertigen Touch-Pro-Controller der Quest Pro sind nicht enthalten, lassen sich aber separat nachrüsten. Kompatibilität besteht jedenfalls.

Tragekomfort besser, aber nicht perfekt

Was den Tragekomfort angeht, ist die Quest 3S etwas besser aufgestellt als die Quest 2. Mit einem Gewicht von 514 Gramm ist sie rund 10 Gramm leichter. Der Headstrap wurde zumindest geringfügig optimiert und ist jetzt nicht mehr nur ein einfaches Stoffband mit Klettverschluss, sondern ein etwas stabilerer Softstrap, der sich laut Erfahrungsberichten besser an die Kopfform anpassen lässt und mehr Halt bietet. Trotzdem bleibt das grundlegende Problem bestehen: Der Akku sitzt weiterhin im vorderen Bereich des Headsets. Das führt zu einer unausgewogenen Gewichtsverteilung, was vor allem bei längeren VR-Sessions zu einem unangenehmen Druck auf Stirn und Nase führen kann. Anders ist das bei der Meta Quest Pro, bei der der Akku im hinteren Bereich des Headstraps integriert ist. Dadurch wird das Gewicht deutlich besser ausbalanciert.

Insgesamt bietet die Meta Quest 3S ein starkes Gesamtpaket für alle, die in die virtuelle Realität einsteigen möchten, ohne zu tief in die Tasche greifen zu müssen. In Sachen Leistung ist sie der Quest 2 deutlich überlegen, bei Komfort und Bildqualität muss sie sich der Quest 3 jedoch geschlagen geben. Wer bereit ist, für ein besseres Display, größere Sichtfelder und hochwertigere Linsen mehr zu investieren, ist mit der Quest 3 besser beraten. Für alle anderen ist die Quest 3S aber ein guter Mittelweg zwischen Preis und Leistung.

Meta Quest 3S 128 GB – Mixed Reality – Unglaubliches Gerät. Fantastischer Preis. – All-in-One-Headset – Inklusive 3-monatigem Meta Horizon+ Probeabo-1

Meta Quest 3S

Vorteile
  • Preislich sehr attraktiv
  • Mit Snapdragon XR2 Gen 2
  • Relativ leicht und mit gutem Softstrap
Weitere Händler

Meta Quest Pro: Mixed Reality auf nächstem Level

Die Meta Quest Pro kostet ein Vielfaches mehr als die Quest 2 und 3s. Meta sagt selbst, dass es sich um das „bisher hochwertigste VR-Headset“ des Unternehmens rund um Mark Zuckerberg handelt – und das trifft immer noch zu, obwohl bereits die Quest 3 auf dem Markt ist. Nun stellt sich die Frage: Was kann das VR-Headset, das den hohen Preis rechtfertigt? Ganz einfach: Das Pro-Modell richtet sich nicht nur an Gamer und Personen, die die virtuelle Realität einfach einmal ausprobieren möchten. Stattdessen soll es Kreativen ganz neue Möglichkeiten eröffnen, um zu arbeiten, zu gestalten und mit anderen zu interagieren. Das Kern-Feature der Quest Pro ist die Mixed-Reality-Funktion, die die echte Umgebung mit der virtuellen Realität verbindet.  

Mit der Quest Pro nutzen Designer und digitale Künstler alle Vorteile der virtuellen Welt, ohne ihre gewohnte Umgebung verlassen zu müssen. Das neue Mixed-Reality-Feature lässt die physische Umgebung mit der virtuellen Welt verschmelzen. Dadurch ergeben sich viele neue Möglichkeiten – etwa Spiele, die sich auf dem heimischen Wohnzimmertisch spielen lassen. Für Kreative stehen in der Mixed Reality zahlreiche Studio-Apps und Anwendungen für virtuelle Malerei zur Verfügung. Besonders vorteilhaft ist das beim gemeinsamen Gestalten. Nutzer können einen virtuellen Raum erschaffen und andere Personen einladen. Damit bietet Mixed Reality eine ganz neue Möglichkeit, um gemeinsam an Entwürfen zu arbeiten. Auch die Kommunikation in der virtuellen Welt hebt die Quest Pro auf ein neues Level. Dank des neuen Face- und Eye-Trackings überträgt das VR-Headset die Mimik des Nutzers auf den virtuellen Avatar. 

Controller mit Kameras statt Infrarot

Nicht zu vernachlässigen sind auch die Touch-Pro-Controller, die dank integrierter Kameras in der Lage sind, sich selbst zu tracken. Das funktioniert laut Nutzererfahrungen nicht nur wesentlich präziser als das gängige Infrarot-Tracking, sondern ermöglicht auch ein kompakteres Design, weil keine sperrigen Tracking-Ringe mehr nötig sind. Durch den Verzicht auf Infrarot-Tracking lassen sich die Controller auch problemlos in der Sonne benutzen, sie benötigen keinen ständigen Sichtkontakt zum Headset. Zudem sollen sie mit der TruTouch-Haptik ein besonders realistisches, haptisches Feedback in Form von Vibrationen erzeugen. Die Controller sind mit einem Akku ausgestattet und lassen sich auf der Ladestation der VR-Brille aufladen.  

Die zweite große Neuerung sind die verbauten Pancake-Lisen, mit denen das Pro-Modell deutlich kompakter ist. Das Headset ist wesentlich flacher und wirkt damit nicht so klobig wie die meisten älteren Modelle. Auch die Bildqualität soll maßgeblich von den Pancake-Linsen profitieren. Nutzer berichten von deutlich klareren Bildern in der virtuellen Realität – und das, obwohl die Auflösung mit 1.920 x 1.800 Pixeln sogar etwas niedriger ist als bei der Quest 2. Häufige Probleme von VR-Brillen mit Fresnel-Linsen sollen der Vergangenheit angehören. Dazu zählen unter anderem unangenehme Lichtreflexionen, unscharfe Ränder oder störendes Ghosting. Die verbesserte Bildqualität entsteht aber nicht nur durch die Pancake-Linsen. Anstatt eines Displays, das in der Mitte geteilt und per IPD (Interpupillary Distance) an den Pupillenabstand angepasst wird, hat die Quest Pro zwei Displays. Es sind keine IPD-Anpassungen notwendig, was wiederum zu einer höheren Bildschärfe führt.  

Meta Quest Pro 256GB-1

Meta Quest Pro

Vorteile
  • Mixed-Reality-Funktion: Interaktion mit Umgebung
  • Controller dank Kameras sehr präzise
  • Besonders kompakte Bauweise

Was die verbaute Hardware anbelangt, hat die Quest Pro im Vergleich zur Quest 2 und 3s einen deutlichen Sprung gemacht. Meta verbaut das neuere Snapdragen-XR2+-SoC und stattet das VR-Headset mit stolzen 12 Gigabyte Arbeitsspeicher aus. Damit bietet das Pro-Modell gute Voraussetzungen, um im Standalone-Betrieb auch bei grafisch anspruchsvollen Anwendungen eine gute Performance zu bieten. Mit standardmäßigen 256 Gigabyte bietet die Quest Pro viel Platz zum Speichern von VR-Anwendungen. Auswahloptionen gibt es hier allerdings nicht.

 Meta Quest 3: VR-Brille mit hohem Tragekomfort

Die Meta Quest 3 kostet mit rund 550 Euro deutlich weniger als die Quest Pro, die ein vorher mit einer UVP von rund 1.800 Euro auf den Markt kam. Nun stellt sich die Frage: Welche ist die beste VR-Brille? Die unbefriedigende Antwort: schwer zu sagen. Fest steht aber, dass die Quest 3 für die breite Masse der Nutzer wohl die bessere Wahl sein wird. Denn trotz des großen Preisunterschieds nehmen sich die beiden Modelle nicht viel. 

Was viele VR-Fans besonders interessieren dürfte, sind die verbauten Linsen. Nutzt die Quest 3 dieselben Linsen, mit der schon die Quest Pro für so viel Begeisterung sorgen konnte? Ja, das tut sie. Außerdem bietet sie mit 2.064 x 2.208 Pixeln pro Auge eine etwas bessere Auflösung und erreicht Bildraten von 120 Hertz, während die Quest Pro nur 90 Hertz schafft. Eine bessere Bildqualität ist aber nicht unbedingt zu erwarten. Die Quest 3 nutzt nämlich ein normales LC-Display, während Meta in der Quest Pro ein LCD mit Mini-LED und Local Dimming verbaut hat. Die Hintergrundbeleuchtung ist in mehrere Zonen unterteilt, die separat ein- und ausgeschaltet werden können. Das kann sich wiederum positiv auf die Kontraste auswirken und die Darstellungen natürlicher erscheinen lassen. 

Massig Rechenleistung und Arbeitsspeicher

Im Hinblick auf die Leistung gibt es Vor- und Nachteile. Die Quest 3 hat unter den Meta-VR-Brillen das beste SoC. Während die Quest Pro den Snapdragon XR2 Gen1+ benutzt, kommt in der Quest 3 ein Snapdragon XR2 Gen 2 zum Einsatz. Laut Meta soll der neue Prozessor die doppelte Grafikleistung bieten. Wer grafisch aufwendige VR-Games im Standalone-Betrieb spielen möchte, ist mit dem aktuellen VR-Headset von Meta auf jeden Fall am besten beraten. Auch in Sachen Speicherplatz gibt es Verbesserungen. Die Quest 3 ist mit bis zu 512 Gigabyte erhältlich. Was den Arbeitsspeicher angeht, kann sie aber nicht mit dem Pro-Modell mithalten. Meta verbaut nur 8 statt 12 Gigabyte RAM.  

Auch die Mixed-Reality-Funktion, die bei der Quest 3 ebenfalls dabei ist, profitiert von dem leistungsstärkeren Prozessor. Außerdem ist mit einer besseren Bildqualität in der gemischten Realität zu rechnen. Meta spendiert dem VR-Headset nämlich eine zusätzliche Farbkamera und einen Tiefensensor. Was die Quest 3 nicht kann, ist Face- und Eye-Tracking. Das ist aber nur für diejenigen ein Nachteil, die VR auch zu Kommunikationszwecken benutzen.  

Neben der Displaytechnik sind die Touch-Pro-Controller der größte Vorteil, den die Quest Pro im Vergleich zur Quest 3 zu bieten hat. Die Quest 3 kommt mit Touch-Plus-Controllern, die zwar TruTouch-Haptik für ein realistisches haptisches Feedback mitbringen, aber nur per Infrarot getrackt werden können. In Sachen Präzision ist also mit Einbußen zu rechnen. Außerdem kann es bei der Nutzung im Freien zu Tracking-Problemen kommen. Wer sich daran stört, kann sich die Touch-Pro-Controller separat anschaffen. Kompatibilität ist jedenfalls gegeben. 

Akku im Headstrap integriert

Der Tragekomfort ist natürlich etwas sehr Subjektives. In einer Sache sind sich aber viele VR-Nutzer einig: Eine frontlastige VR-Brille ist auf Dauer unbequem. Die Quest 3 kann hier bereits durch ihr flaches Design punkten. Bei der Quest Pro geht Meta aber noch einen Schritt weiter und integriert den Akku im Head Strap. Der Akku befindet sich also an der Rückseite des Kopfes, wodurch das Gewicht besser ausbalanciert wird. 

Unterm Strich gibt es keinen klaren Sieger. Beide Modelle können in bestimmten Bereichen punkten. Die Quest 3 bietet die bessere Standalone-Leistung und die höhere Auflösung. Auch die Vorteile in Sachen Tragekomfort sind nicht zu vernachlässigen. Die Quest Pro hat hingegen die bessere Displaytechnik und die besseren Controller. Außerdem kann sie die Mimik ihres Nutzers per Face- und Eye-Tracking auf den virtuellen Avatar übertragen, was die Quest 3 nicht kann. Ob diese Vorteile den höheren Preis rechtfertigen? Das muss jeder selbst entscheiden.  

Meta Quest 3 128Gb – bahnbrechende Mixed Reality – leistungsstarke Technologie – Asgarth's Wrath 2 Bundle-1

Meta Quest 3

Vorteile
  • Verwendet die starke Linse der Quest Pro
  • Guter LCD mit 120 Hertz
  • Hochauflösende VR-Games im Standalone-Betrieb

Zwei VR-Headset-Alternativen zu Meta: Pico 4 Ultra und HTC Vive Focus Vision

Auch wenn Meta den Markt dominiert, gibt es inzwischen überzeugende Alternativen. Insbesondere Pico und HTC bieten VR-Headsets, die in bestimmten Bereichen sogar an Meta vorbeiziehen – sei es bei der Mixed-Reality-Erfahrung, der Displayqualität oder bei Features wie Eye-Tracking und nativer PC-Anbindung. Zwei besonders interessante Modelle sehen wir uns im Folgenden genauer an: die Pico 4 Ultra und die HTC Vive Focus Vision.

VR-Headset mit Fokus auf Mixed Reality: Pico 4 Ultra

Mit der Pico 4 Ultra schickt Bytedance ein neues Premium-Headset ins Rennen, das sich klar an anspruchsvolle Nutzer richtet – sowohl im privaten als auch im professionellen Umfeld. Anders als die reguläre Pico 4, die primär als günstige Alternative zur Meta Quest 2 positioniert war, setzt die Ultra-Variante auf moderne Mixed-Reality-Technik, hohe Rechenleistung und eine deutlich verbesserte Ausstattung. Damit ist sie ein ernst zu nehmender Konkurrent für die Meta Quest 3 – vor allem, wenn der Fokus auf Mixed-Reality-Anwendungen liegt.

Die Pico 4 Ultra nutzt zwei LC-Displays mit einer Auflösung von jeweils 2.160 x 2.160 Pixeln pro Auge – etwas mehr als bei der Meta Quest 3 und etwas weniger als bei der HTC Vive Focus Vision. Bildrate und Sichtfeld fallen mit 90 Hertz sowie 105 Grad solide aus. Einen mechanisch einstellbaren IPD (Pupillendistanz) bietet die Pico 4 Ultra im Gegensatz zur Meta Quest 3 nicht. Sie hat einen festen Linsenabstand, was bei manchen Gesichtsformen zu Komforteinbußen führen kann. Im Vergleich zur HTC Vive Focus Vision müssen Nutzer außerdem auf Eye-Tracking verzichten.

Eine deutliche Verbesserung im Vergleich zur PICO 4: Die Fresnel-Linsen wurden durch Pancake-Linsen ersetzt, was zu einer schlankeren Bauweise und einer verbesserten Bildschärfe führt. Die verbaute Hardware – Snapdragon XR2 Gen 2 und 12 GB LPDDR5-RAM – garantiert hohe Rechenleistung für anspruchsvolle Anwendungen. Der interne Speicher ist mit 256 Gigabyte großzügig bemessen, lässt sich aber nicht per Micro-SD-Speicherkarte erweitern.

Der 5.700-mAh-Akku der PICO 4 Ultra sorgt für eine Laufzeit von rund 2 bis 2,5 Stunden – je nach Nutzung. Besonders praktisch: Die Brille unterstützt 45-Watt-Schnellladung, wodurch sie sich laut Hersteller in nur 30 Minuten um bis zu 50 Prozent aufladen lässt. Mit einem Gewicht von 580 Gramm ist sie zwar nicht federleicht, aber durch die gleichmäßige Gewichtsverteilung mit hinterem Akkumodul dürfte sie trotzdem gut tragbar sein.

Mixed Reality mit Tiefensensor und 32-MP-Kameras

Eines der Highlights der PICO 4 Ultra ist ihr Mixed-Reality-System: Zwei hochauflösende RGB-Kameras mit jeweils 32 Megapixeln – mehr als bei der HTC Vive Focus Vision – sowie ein iToF-Tiefensensor ermöglichen farbiges Passthrough mit Tiefenwahrnehmung. Damit lassen sich virtuelle Objekte glaubhaft in reale Räume integrieren – ein großer Pluspunkt gegenüber vielen Konkurrenzmodellen ohne Tiefensensor. Der sogenannte PanoScreen Workspace erlaubt zudem das gleichzeitige Öffnen mehrerer virtueller Anwendungen im 360°-Raum, was vor allem für produktives Arbeiten interessant sein dürfte.Was Mixed-Reality-Anwendungen angeht, ist die PICO 4 Ultra im Vergleichsfeld die beste Wahl. Wer sein VR-Headset überwiegend für interaktive Lernanwendungen, kreatives Arbeiten mit 3D-Objekten oder simulierte Arbeitsumgebungen braucht, profitiert besonders von den erweiterten Mixed-Reality-Funktionen der PICO 4 Ultra. 

Neue Controller und kabelloses PC-Streaming

Auch bei der Eingabetechnik geht PICO neue Wege: Die ringlosen 6DoF-Controller bieten ein verbessertes Tracking und eine präzisere Haptik. Für maximale Flexibilität unterstützt die PICO 4 Ultra kabelloses PC-Streaming via Wi-Fi 7 – was in Kombination mit einer guten Netzwerkumgebung eine nahezu latenzfreie Verbindung ermöglichen soll. Eine kabelgebundene PC-Verbindung per Displayport wie bei der Vive Focus Vision gibt es allerdings nicht. Stattdessen ist eine Verbindung über USB-C möglich, die aber nicht die gleiche Bildqualität wie eine native Displayport-Verbindung bietet. Je nach Set-up ist mit Einschränkungen im Hinblick auf Auflösung, Kompression oder Stabilität zu rechnen.

Im Vergleich zur Meta Quest 3 kann die PICO 4 Ultra mit höherer Auflösung, mehr Arbeitsspeicher und einem stärkeren Mixed-Reality-Erlebnis aufwarten. Meta kann dem vor allem sein besseres App-Ökosystem und Store-Angebot entgegensetzen. Auf der Quest 3 stehen deutlich mehr hochwertige Spiele, Anwendungen und exklusive Inhalte zur Verfügung – viele davon sind auf der PICO-Plattform gar nicht oder nur eingeschränkt erhältlich.

PICO 4 Ultra 256GB - VR- und Mixed-Reality-Headset-1

PICO 4 Ultra Mixed-Reality-Headset

Vorteile
  • Mit Nvidia Geforce Now Integration
  • Farbiges Passthrough mit Tiefenwahrnehmung per 2 Kameras
  • In 30 Minuten bis zu 50 Prozent geladen
Weitere Händler

High-End-Modell mit Eye-Tracking und Displayport: HTC Vive Focus Vision

Die Vive Focus Vision ist der Nachfolger der Vive Focus 3 – einem reinen Standalone-VR-Headset, mit dem HTC sich vor allem an Geschäftskunden gerichtet hat. Es diente dazu, virtuelle Trainings, Simulationen und Produktpräsentationen effizient umzusetzen, etwa in Bereichen wie Industrie, Gesundheitswesen, Bildung oder Unternehmensschulungen. Auch die Vive Focus Vision eignet sich dafür, ist aber auch eine interessante Option für PC-VR-Gamer. Denn HTC hat dem VR-Headset einen Displayport-Modus spendiert, was eine verlustfreie Wiedergabe von PC-VR-Inhalten ermöglicht.

Starke Hardware trifft verlustfreies PC-Streaming

Die Vive Focus Vision kommt mit LC-Displays, die eine Gesamtauflösung von 4.896 x 2.448 Pixeln bieten – also mehr als 5K. In Kombination mit einer Bildwiederholrate von bis zu 90 Hertz im Standalone-Modus ergibt sich ein gestochen scharfes und flüssiges Bild. Im Inneren arbeitet ein Snapdragon XR2 Gen 1, dem 12 Gigabyte Arbeitsspeicher zur Verfügung stehen. Damit bietet die Vive Focus Vision eine starke Basis für flüssige VR-Anwendungen, ohne dass ein externer Rechner zwingend erforderlich wäre.

Wer sich für HTCs neues VR-Headset entscheidet, sollte jedoch über einen leistungsstarken Rechner verfügen. Andernfalls wäre das neue Displayport-Feature überflüssig – und das wäre wirklich schade. Denn im sogenannten Displayport-Modus lässt sich die Vive Focus Vision per Kabel direkt mit einem PC verbinden, um hochauflösende PC-VR-Inhalte mit bis zu 120 Hertz Bildrate zu erleben. Dabei wird das Signal verlustfrei übertragen, was für eine besonders klare Bildqualität und geringe Latenz sorgt – ideal für grafikintensive Anwendungen wie komplexe Simulationen oder hochwertige Spiele. Die interne Speicherkapazität beträgt 128 Gigabyte und ist per Micro-SD-Karte um bis zu 2 Terabyte erweiterbar.

Was den Displayport-Modus angeht, gibt es jedoch einen Haken: Er ist nur in Verbindung mit einem separat erhältlichen Streaming-Kit nutzbar, das aus einem speziellen Adapter, einem kompatiblen USB-C-Kabel und Softwarekomponenten besteht. Alternativ unterstützt die Vive Focus Vision auch kabelloses PC-Streaming über Wi-Fi – ein Pluspunkt für alle, die auf mehr Bewegungsfreiheit setzen. Allerdings ist die Bildqualität bei der drahtlosen Übertragung etwas stärker von der Netzwerkinfrastruktur abhängig und erreicht nicht ganz das Niveau der kabelgebundenen Displayport-Lösung.

VR-Headset mit Eye-Tracking und Handerkennung

Ein weiteres Highlight der Vive Focus Vision ist das integrierte Eye-Tracking, das nicht nur für mehr Immersion sorgt, sondern auch automatisch den Augenabstand (IPD) anpasst. So entsteht ein besonders scharfes Bild im Sichtzentrum, während durch sogenanntes Foveated Rendering gleichzeitig Rechenleistung gespart wird. Die Kameraausstattung umfasst vier Trackingkameras sowie zwei RGB-Kameras für farbiges Passthrough. Dank des zusätzlichen Tiefensensors ist Mixed Reality mit realitätsnahem Raumgefühl möglich – ein klares Plus gegenüber vielen anderen Headsets im gleichen Preissegment.

Für die Interaktion setzt HTC auf ein kombiniertes System aus Controllern und Hand-Tracking. Letzteres erkennt bis zu 26 Punkte pro Hand und erlaubt eine präzise Steuerung ganz ohne Eingabegeräte. Beim Design punktet die Vive Focus Vision mit einem durchdachten Tragekonzept: Der Akku ist im hinteren Bereich des Headstraps integriert und kann sogar im laufenden Betrieb gewechselt werden. Das sorgt nicht nur für längere Laufzeiten, sondern auch für eine ausgewogene Gewichtsverteilung – ein deutlicher Vorteil gegenüber frontlastigen Geräten wie der Quest 3S.

Mit Schnelllade-Funktion

Die Akkulaufzeit der HTC Vive Focus Vision beträgt im Standalone-Betrieb bis zu 2 Stunden. Praktisch: Ein integrierter Reserveakku ermöglicht es, den Hauptakku im laufenden Betrieb zu wechseln, ohne das Headset ausschalten zu müssen. Mit dem mitgelieferten 30-Watt-Ladegerät lässt sich der Akku in etwa 30 Minuten auf 50 % aufladen. Als Vorteil anzuführen ist auch, dass die VR-Brille im Displayport-Modus nicht über den Akku, sondern direkt über die Stromversorgung des USB-C-Anschlusses im Streaming-Kit betrieben wird – Nutzer brauchen sich in diesem Fall also keine Gedanken um die Akkulaufzeit zu machen.

Im Vergleich zu Metas Flaggschiffmodell Quest 3 punktet die Vive Focus Vision durch eine höhere Auflösung, einen Mixed-Reality-Modus mit Tiefensensor sowie integriertes Eye-Tracking. Für anspruchsvolle PC-VR-Gamer dürfte sie damit die bessere Wahl sein. Aber: Das schlägt sich auch im Preis nieder. Die Vive Focus Vision kostet im Vergleich zu Metas Top-Modell mehr als doppelt so viel – und noch mehr, wenn man auch gleich das Streaming-Kit mitnimmt.

FAQ – häufig gestellte Fragen zum Thema VR-Headset

Was kann man mit einem VR-Headset machen?  

In den sozialen Medien ist VR vor allem für Gaming bekannt. Neben zahlreichen Minispielen und beliebten, aber simplen Games wie Beat Saber gibt es mittlerweile auch viele vollwertige Triple-A-Titel – etwa Half-Life: Alyx, Resident Evil 4 oder Asgard’s Wrath. Für Gamer halten aktuelle VR-Headsets also einiges bereit. Doch virtuelle Realität hat noch mehr zu bieten. Im Folgenden einige interessante Möglichkeiten, die VR für Privatnutzer bietet:

  • Simulationen: Mit VR ist man in Fahr- oder Flugsimulationen nicht nur dabei, sondern mittendrin. Richtig realistisch wird es mit der passenden Hardware: Lenkräder, Joysticks und Pedale. 
  • Sehenswürdigkeiten und Natur: Mit Apps wie Blueplanet VR Explore oder Brink Traveler muss niemand mehr das Haus verlassen, um beliebte Reiseziele oder besondere Natur hautnah zu erleben. Anders als bei der Betrachtung von 360-Grad-Fotos können sich virtuelle Reisende hier frei im Raum bewegen.  
  • Design und Architektur: Die virtuelle Realität eröffnet Designern und Architekten ganz neue Wege, dreidimensionale Objekte zu gestalten, ohne dafür Ressourcen zu verschwenden.  
  • Soziale Interaktion: VR hebt die digitale Kommunikation auf das nächste Level. Im virtuellen Raum begegnen sich Menschen fast wie in der echten Welt. Mit dem Face- und Eye-Tracking der Quest Pro übertragen die virtuellen Avatare nicht nur Bewegungen, sondern auch Mimik.  

Welche Alternativen gibt es zu VR-Headsets von Meta? 

Unter den Standalone-VR-Brillen haben die Quest-Modelle von Meta nur einen ernstzunehmenden Konkurrenten: die Pico 4 von Bytedance – dem Konzern hinter Tiktok. Die Meta Quest 3 bietet eine höhere Leistung. Außerdem gibt es im Meta Store eine größere Auswahl an VR-Spielen. Die Pico 4 führt dafür laut Erfahrungsberichten in Sachen Anzeigequalität.

Schaut man auf den Bereich der PC-abhängigen VR-Headsets, wird die Konkurrenz größer. Hier wären vor allem die VIVE XR Elite von HTC, die Valve Index von Steam und die Reverb G2 von HP zu erwähnen.

Welche ist das beste VR-Headset?

Um die Frage, welches das beste VR-Headset ist, wird in der VR-Community viel diskutiert. Einen klaren Sieger gibt es nicht. Die Frage nach dem beliebtesten VR-Headset ist hingegen schnell beantwortet: die Meta Quest 2 – laut Statista die aktuell mit Abstand meistverkaufte Virtual-Reality-Brille

Eignen sich Meta-VR-Headsets für Brillenträger? 

Für Brillenträger ist die Nutzung von VR-Headsets etwas komplizierter – immerhin muss sichergestellt werden, dass die normale Brille in die VR-Brille passt. Dazu liefert Meta stets einen Abstandhalter mit, der sich einfach in das Headset einlegen lässt. Die Antwortet lautet also: Ja, VR-Headsets von Meta eignen sich auch für Brillenträger. Bei anderen Herstellern benötigt man teils jedoch angepasste Linsen.

Wie erkennt das VR-Headset meine Position und Bewegungen?

Das funktioniert bei den meisten Headsets durch eine Kombination aus Sensoren, Kameras und künstlicher Intelligenz. Bei den Geräten von Meta heißt diese Technik Inside-Out Body Tracking. Manche Geräte nutzen auch Satelliten, um Bewegungen zu orten.

Worauf sollte man noch achten?

Manchen Kunden wird bei der Nutzung von VR-Headsets schnell übel, daher sollte man auf eine Umtauschoption beim Kauf achten oder erst vor Ort testen. Wichtig zu beachten ist auch, dass ein Standalone-Betrieb eines Headsets nur eine begrenzte Auswahl an kompatiblen Apps und Spielen beinhaltet. Wer hingegen auch viele PC-Games auf dem Headset spielen möchte, dem nützt ein Standalone-Headset vermutlich weniger.

Da die VR-Headsets im PC-Gaming den Monitor nicht vollständig ersetzen können, finden sie in unserem Monitor-Ratgeber geeignete Alternativen.

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