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Der CPU-Vergleich: High-End Prozessoren von Intel und AMD

Im High-End-Bereich für Computerhardware kann man extrem viel Geld ausgeben. Die Vorteile im Spitzenbereich sind dabei aber häufig gering, vor allem bei typischen Alltagsaufgaben. Bei High-End-Prozessoren gilt: Je spezifischer sie auf konkrete Anwendungsfälle zugeschnitten sind, desto effektiver arbeiten die CPUs am Ende auch. Sowohl Intel als auch AMD bieten dafür passende Lösungen an. Es gilt also, den auf die eigene Nutzung perfekt ausgelegten Chip zu finden.

CPU Vergleich High-End

So überzeugen zum Beispiel aktuelle Prozessoren von AMD im Bereich Gaming und durch die parallele Nutzung von Prozessorkernen. Intel dagegen führt die Rangliste beim maximalen Takt einzelner Kerne an. Bei der richtigen Auswahl kommt es daher nicht zwangsläufig darauf an, die meisten oder die schnellsten Kerne zu haben. Auch andere Technologien spielen eine Rolle, etwa der 3D-V-Cache von AMD, der Vorteile in etlichen Videospielen bringen kann, oder Turbo Boost Max und Thermal Velocity Boost von Intel, die die maximale Rechenpower einzelner Kerne ausreizen können. Auch die Größe des Caches darf man nicht unterschätzen. In diesem Zwischenspeicher legt die CPU bereits abgerufene oder zukünftig benötigte Daten ab, um beim nächsten Mal deutlich schneller darauf zugreifen zu können. Je größer dieser also ausfällt, desto mehr Daten finden dort Platz.

Ebenfalls ist es vor allem bei leistungsstarken Prozessoren wichtig, die maximale Leistungsaufnahme bzw. TDP im Auge zu behalten, damit Komponenten wie das verbaute Netzteil und die Kühlung neben möglicherweise stromhungrigen Grafikkarten nicht überlastet werden.

In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf einige der derzeit besten CPUs der aktuellen Meteor-Lake-Generation (14th Gen) und Raptor-Lake-Generation (13th Gen) von Intel, sowie den Zen 4 und Zen 3 Chips von AMD.

Preis-Leistungs-Empfehlung für High-End-Gaming: AMD Ryzen 7 7800X3D

Unter AMD-Prozessoren gibt es einen klaren Favoriten, wenn man hohe Leistung zu einem sehr guten Preis anstrebt: den 7800X3D. Der kleinere Ryzen 7 kratzt zwar nicht an der oberen Benchmarkgrenze, ist aber ein paar Hundert Euro günstiger als der 7950X3D und bietet trotzdem eine extrem hohe Gamingleistung. Der Hauptvorteil ergibt sich aus dem innovativen 3D-V-Cache, allerdings nur mit einem 96 MB großen L3-Cache. Der L2- und L1-Cache fallen ebenfalls etwas kleiner aus und sind mit 8 MB und 512 KB nur halb so groß wie die des Ryzen 9, was aber den meisten Gamern ausreichen sollte. Die 8 Kerne takten mit 4,2 Gigahertz m Basistakt bis 5 Gigahertz im Boost-Mode.

Der 7800X3D mit Zen-4-Architektur erfordert ein Motherboard mit AM5-Sockel. Er unterstützt DDR5-RAM mit bis zu 192 Gigabyte. Im Vergleich zum 7950X3D sinkt die Leistung in Mehrkernanwendungen, die die Grafikkarte mit 3D-Anforderungen nicht so sehr belasten, etwas stärker ab. Wer aber hauptsächlich einen High-End-Prozessor zum Zocken sucht, dabei aber nicht mehr als 600 Euro ausgeben möchte und das gesparte Geld lieber in eine Grafikkarte steckt, ist mit dem Ryzen 7 7800X3D bestens beraten.

AMD Ryzen 7 7800X3D Prozessor mit 3D V-Cache-Technologie, 8 Kerne/16 verzerrte Threads, Zen 4-Architektur 104 M Cache, 120 W TDP, bis zu 5,0 GHz Boost-Frequenz, AMD 5, DDR5 & PCIe 5.0-1

AMD Ryzen 7 7800X3D

Vorteile
  • Preis-Leistungs-Sieger
  • AM5-Sockel mit DDR5-RAM (bis zu 192 Gigabyte)
  • 3D V-Cache mit 96 MB (L3)
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High-End-CPU für Gamer: AMD Ryzen 9 7950X3D

Wie auch der Ryzen 7 7800X3D ist der Ryzen 9 7950X3D von AMD ein auf Gaming zugeschnittener Prozessor. Der AMD Ryzen 9 7950X3D ist momentan einer der besten Gaming-Prozessoren, wenn nicht sogar der beste, den man für Geld kaufen kann. Und das liegt nicht nur an den 16 Kernen mit einem Basistakt von 4,2 GHz und einer Boost-Frequenz von 5,7 GHz. Er nutzt ebenfalls den speziellen 3D-V-Cache, durch den der 128 MB große L3-Cache größer ausfällt, wovon die meisten Videospiele profitieren. Diese Spezialisierung geht jedoch auf Kosten der Geschwindigkeit in anderen Programmen. Die ist weiterhin hoch, kann allerdings nicht mit anderen Top-CPUs mithalten.

Der AMD Ryzen 9 7950X3D benötigt 120 Watt Leistung sowie ein aktuelles Motherboard, das über den 2022 eingeführten AM5-Sockel verfügt. DDR4-Arbeitsspeicher wird nicht mehr unterstützt, weshalb man auch hier aktuellen DDR5-RAM benötigt. Insgesamt lassen sich bis zu 192 Gigabyte Arbeitsspeicher nutzen, die über zwei Memory-Channels angesprochen werden. Bei einem Preis von etwa 650 Euro ist der Prozessor allerdings ähnlich teuer wie eine moderne Grafikkarte. Wer nicht ganz so viel Geld ausgeben möchte, ohne auf übermäßig viel Leistung verzichten zu müssen, greift zu den deutlich günstigeren und ebenfalls für Spiele optimierten Ryzen 7 7800X3D. Nur Gamer, die wirklich auf das Maximum an Performance gehen wollen, sollten zum 7950X3D greifen.

AMD Ryzen 9 7950X3D Prozessor mit 3D-V-Cache-Technologie, 16 Kerne/32 verzerrte Threads, Zen 4-Architektur, 144 MB Cache, 120 W TDP, bis zu 5,7 GHz Boost-Frequenz, Sockel AMD 5, DDR5 & PCIe 5.0-1

AMD Ryzen 9 7950X3D

Vorteile
  • 16 Cores mit 4,2 Ghz Basistakt
  • AM5-Sockel mit DDR5-RAM (bis zu 192 Gigabyte)
  • 3D V-Cache mit 128 MB (L3)
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Die schnellsten Kerne: Intel Core i9 14900K

Der Prozessor mit den schnellsten Kernen ist aktuell der Intel Core i9 14900K. Er verfügt insgesamt über 24 Kerne, davon sind 16 Efficiency-Cores, die einen Grundtakt von 2,4 GHz aufweisen und bis zu 4,4 GHz im Turbo erreichen. Die 8 Performance-Cores takten grundsätzlich mit 3,2 GHz und erreichen im Turbo 5,6 GHz. Der Maximaltakt wird durch spezielle Intel-Technologien weiter ausgereizt. Zum einen durch Turbo Boost Max 3.0, mit dem einzelne Kerne auf bis zu 5,8 GHz gebracht werden können, sofern die notwendige Temperatur- und Leistungsreserven zur Verfügung stehen. Mit Thermal Velocity Boost können sogar bis zu 6 GHz erreicht werden. Vorausgesetzt natürlich, eine entsprechende Kühlung kann die entstehenden Temperaturen ordentlich ableiten. Eine effiziente Flüssigkühlung wird daher empfohlen.

Insgesamt macht das den i9-14900K momentan zur CPU mit der höchsten Einzelkernleistung, die dafür aber auch mindestens 125 Watt Leistung einfordert. Um aber auch tatsächlich das Maximum herauszukitzeln, sind sogar 253 Watt notwendig. Anders als bei den Spitzenreitern von AMD unterstützt der Raptor-Lake-Prozessor von Intel sowohl DDR4- als auch DDR5-Arbeitsspeicher bis maximal 192 Gigabyte.

Als günstigere Alternative bietet sich der Intel Core i9-13900K an, der ähnlich ausgestattet ist, bei dem aber alle Taktfrequenzen um ca. 0,2 GHz niedriger ausfallen. Damit steht er bei den schnellsten Kernen auf Platz zwei, wobei er bis zu 100 Euro günstiger ist. Beide Prozessoren führen die Intel-Prozessoren außerdem bei den Gaming-Benchmarks an.

Intel® Core™ i9-14900K Desktop Processor 24 cores (8 P-cores + 16 E-cores) up to 6.0 GHz-1

Intel® Core™ i9-14900K

Vorteile
  • Stärkster Prozessor insgesamt (11/2023)
  • 24 Cores mit 6 Ghz im Maximal-Betrieb
  • Benötigt mindestens 125 Watt
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Intel® Core™ i9-13900K Desktop-Prozessor 24 Kerne (8 P-cores und 16 E-cores) 36 MB Cache, bis zu 5,8 GHz-1

Intel® Core™ i9-13900K

Vorteile
  • Mit die beste Leistung aller CPUs
  • 24 Cores mit 5,8 Ghz im Maximal-Betrieb
  • Am besten mit Wasser-Kühlung
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Beste Multikernleistung: AMD Ryzen 9 7950X

Lassen wir den Threadripper mit seiner enormen Anzahl an Kernen einmal außen vor und schauen auf die reine Rechenleistung abseits vom Gaming. Hier bietet der AMD Ryzen 9 7950X aktuell die beste Leistung, wenn es um die Auslastung mehrerer Kerne geht. Warum aber nicht gleich die Variante mit 3D V-Cache? Der Ryzen 9 7950X ohne 3D im Namen kostet weniger Geld und bietet einen höheren Grundtakt. Dieser liegt bei 4,5 GHz und ist damit 0,3 Gigahertz höher als beim 7950X3D. Beim Turbo-Modus liegen beide allerdings mit 5,7 GHz wieder gleichauf. Der L3-Cache ist mit 64 MB jedoch nur halb so groß.

Der Zen-4-Chip hat eine TDP von 170 Watt, erfordert ein Motherboard mit AM5-Sockel und unterstützt DDR5-Arbeitsspeicher bis 128 Gigabyte. Liegen High-End-Gaming und andere 3D-Anwendung nicht im Fokus, ist der Ryzen 9 7950X für Multikernanwendungen eine optimale Wahl.

AMD Ryzen 9 7950X-Prozessor, 16 Kerne/32 jailless-Threads, Zen 4-Architektur, 80 MB L3-Cache, 170 W TDP, bis zu 5,7 GHz Boost-Frequenz, Socket AMD 5, DDR5 & PCIe 5.0, kein Kühlkörper-1

AMD Ryzen 9 7950X

Vorteile
  • Beste Rechenleistung abseits vom Gaming
  • Als 7950X3D auch mit 3D verfügbar
  • 16 Cores mit bis zu 5,7 Ghz im Max-Betrieb
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Maximum an Kernen und Threads für Workstations: AMD Ryzen Threadripper Pro 5995WX

Die meiste Anzahl an Kernen und Threads für Consumer bietet derzeit der AMD Threadripper Pro 5995WX. Ganze 64 Zen-3-Kerne und 128 Threads hat AMD auf dem Chip vereint. Zumindest bis zur Veröffentlichung des Nachfolgers, dem Threadripper Pro 7995WX mit 96 Zen-4-Kernen. Bis dahin führt der 5995WX die Rangliste für besonders rechenintensive und parallele Arbeitsprozesse an. Die Kerne verfügen über einen Takt von 2,7 GHz, der im Boost-Mode kurzzeitig auf 4,5 GHz gesteigert werden kann. Auch der Zwischenspeicher ist den Anforderungen gemäß großzügig bemessen, mit 4 MB L1-, 32 MB L2- und 256 MB L3-Cache. Ganze acht Speicherkanäle können mit insgesamt bis zu zwei Terabyte DDR4-RAM bestückt werden.

Für typische Heimanwendungen und Gamer ist der AMD Ryzen Threadripper zu spezialisiert, um sein Potenzial voll entfalten zu können, und ist dann ggf. sogar langsamer als „gewöhnlichere“ CPUs. Sowieso sollte man sich auch aufgrund des hohen Preises sicher sein, dass die CPU auch zu den Anwendungen passt. Dazu gehören vor allem komplexes Rendering, visuelle Effekte, Kompilierung anspruchsvoller Software und umfangreiche Simulationen – also Einsatzgebiete, in denen möglichst viele Kerne und Threads effizient genutzt werden. Etwas günstiger davon kommt man mit dem Threadripper Pro 5975WX, der mit 32 bzw. 64 nur über die Hälfte der Kerne und Threads des 5995WX verfügt.

AMD Ryzen Threadripper PRO 5975WX Processor 3.6 GHz 128 MB L3 Box-1

AMD Ryzen Threadripper PRO 5975WX

Vorteile
  • Günstigere Alternative zum 5995WX
  • 32 Cores mit bis zu 4,5 Ghz im Maximal-Betrieb
  • Für Rechenaufgaben abseits des Gamings ausgelegt
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AMD Ryzen Threadripper PRO 5995WX Processor 2.7 GHz 256 MB L3 Box-1

AMD Ryzen Threadripper PRO 5995WX

Vorteile
  • Sehr stark für Multitaskung jeder Art
  • 64 Cores mit bis zu 4,5 Ghz im Maximal-Betrieb
  • Variable gerüstet in L1-,L2- und L3-Cache
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Häufige Fragen zum Thema High-End CPU

Welche ist die beste CPU?

Bei der Frage nach der besten CPU kommt es auf den Einsatzzweck an. Wenn Programme mit möglichst vielen Kernen und Threads am besten arbeiten können, führt der AMD Ryzen Threadripper Pro 5995WX derzeit die Ranglisten an, ist aber auch entsprechend teuer. Eine bezahlbare Alternative für die Nutzung mehrerer Kerne ist der AMD Ryzen 9 7950X. Die beste Gamingleistung liefert der AMD Ryzen 9 7950X3D. Über die höchste Taktleistung einzelner Kerne verfügen momentan die Intel-CPUs Core i9-14900K und i9-13900K, die auch die beste Wahl bei Gaming-Prozessoren sind, wenn es der leistungsstärkste Prozessor von Intel sein soll und Geld keine Rolle spielt. Generell gilt aber, dass man sowohl bei AMD als auch Intel im High-End-Bereich kaum etwas falsch machen kann. Beide Marken liefern CPUs in einem ähnlichen Leistungsspektrum.

Welcher Prozessor ist für High-End-Gaming geeignet?

Der AMD Ryzen 9 7950X3D führt hier die Rangliste an, mit seinem auf Gaming spezialisierten, großzügig dimensionierten 3D-V-Cache, dicht gefolgt vom günstigeren AMD Ryzen 7 7800X3D. Die besten Intel-Prozessoren fürs Gaming sind der Core i9-14900K und der Core i9-13900K.

Welcher Prozessor hat die meisten Kerne?

Der AMD Threadripper Pro 7995WX bietet für Verbraucher zum aktuellen Zeitpunkt (11/2023) die meiste Anzahl an Kernen. Er verfügt über 96 Zen-4-Kerne mit einem Takt von jeweils 2,5 GHz, der im Boost-Mode kurzzeitig auf 5,1 GHz steigen kann.

Welcher Prozessor ist der schnellste?

Der Core i9-14900K ist momentan der Prozessor, der über die schnellsten Kerne verfügt. Neben den 16 Efficiency-Kernen besitzt er 8 Performance-Kerne, die mit Intels Thermal Velocity Boost bei sehr guter Kühlleistung kurzzeitig eine Taktfrequenz von 6 GHz erreichen können.

Gerade im Gaming-Bereich benötigt man in dieser Leistungsklasse ebenfalls eine High-End-Grafikkarte. Unser entsprechender Grafikkarten-Ratgeber hilft weiter.