Das ist die Tatsache, dass es sich um mehr als einen Router handelt. Eine Fritz!Box ist ein multifunktionales Netzwerkgerät, das als Modem, WLAN-Router, Telefonanlage und Mediaserver fungieren kann. Doch welches Modell eignet sich für welchen Haushalt? Immerhin bietet AVM Fritz!Boxen in mehr als 35 verschiedenen Versionen an.
Welche die richtige Fritz!Box ist, hängt vor allem von den Einsatzbedingungen ab. Denn die Router unterscheiden sich nicht nur in der Surfgeschwindigkeit, sondern auch in der Kompatibilität und im Funktionsumfang. Brauche ich eine Fritz!Box für DSL oder Glasfaser? Möchte ich über die Fritz!Box auch telefonieren? Brauche ich ein Modell mit integriertem Modem? Wie viele Netzwerkgeräte sollen an den Router angeschlossen werden? Diese Fragen sollte sich Verbraucher beim Kauf einer neuen Fritz!Box stellen.
Wer bei der Auswahl seiner neuen Fritz!Box eine fundierte Entscheidung treffen möchte, muss genau wissen, worauf es ankommt. Deshalb beschäftigen wir uns im Folgenden kurz mit den wichtigsten Faktoren, die es vor dem Kauf zu beachten gibt. Im Anschluss stellen wir sechs aktuelle Fritz!Boxen vor. Hier sollte für jeden Einsatzzweck ein passendes Modell dabei sein.
Darauf kommt es bei einer Fritz!Box an
Bei der Auswahl einer Fritz!Box für das eigene Heimnetzwerk kommt es auf verschiedene Faktoren an. Zunächst gilt es sicherzustellen, dass der Router zu den Bedingungen am Einsatzort passt. Danach geht es um die technischen Eigenschaften und Funktionen. Zu den wichtigsten Faktoren zählen:
- Integriertes Modem: Um sicherzustellen, dass sich die neue Fritz!Box am Einsatzort überhaupt anschließen lässt, gilt es vor dem Kauf auf das integrierte Modem zu achten. Es gibt Modelle mit DSL-, Kabel- oder Glasfasermodem. Wer bereits ein passendes Modem hat und lediglich einen WLAN-Router benötigt, findet auch Modelle ohne integrierte Modems.
- Wi-Fi-Standard: Wer schnell und zuverlässig per WLAN surfen möchte, sollte vor dem Kauf seiner Fritz!Box auf den WLAN-Standard achten. Wi-Fi 7 hat nicht nur eine höhere Reichweite, sondern gilt im Vergleich mit Wi-Fi 6 auch als deutlich schneller und zuverlässiger.
- MU-Mimo: Für Nutzer, die im Hinblick auf die Effizienz und Stabilität ihres WLAN-Netzwerks keine Abstriche machen möchte, empfiehlt sich ein Modell mit MU-Mimo-Unterstützung. Damit ist es der Fritz!Box möglich, mehrere Datenströme gleichzeitig zu übertragen. Noch besser sind MU-Mimo 2×2 und 4×4, die es dem Router ermöglichen, mit mehreren Geräten gleichzeitig Datenströme auszutauschen.
- Telefonie: Internettelefonie per VoIP ist mit allen aktuellen Fritz!Boxen möglich. Wer einen klassischen Festnetzanschluss betreiben möchte, braucht ein Modell mit analogen Telefonanschlüssen oder integrierter DECT-Telefonanlage.
- Mediaserver: Eine Fritz!Box mit Mediaserver-Funktion ermöglicht es, Bilder, Filme oder Musik zentral zu speichern. So können die Medien bequem von allen Endgeräten im Netzwerk abgerufen werden. Das ist bei den meisten Modellen möglich. Wer Wert auf diese Funktion legt, sollte aber trotzdem gezielt darauf achten. Vereinzelt gibt es noch Fritz!Boxen, die sich nicht als Mediaserver nutzen lassen.
- LAN-Anschlüsse: Bei Computern, Fernsehern und Spielekonsolen lohnt sich meist die Internetverbindung per LAN-Kabel. Der Grund: Die kabelgebundene Verbindung gilt im Vergleich zur WLAN-Verbindung als wesentlich weniger störungsanfällig. Wer viele Geräte per LAN-Kabel in sein Netzwerk einbinden möchte, sollte darauf achten, dass die Fritz!Box genügend Anschlüsse hat. Die meisten Modelle haben zwischen einem und vier LAN-Anschlüssen. Darüber hinaus lohnt sich ein Blick auf die Übertragungsgeschwindigkeit der Anschlüsse – 1 oder 2,5 Gigabit.
- USB-Anschlüsse: An die USB-Anschlüsse einer Fritz!Box lassen sich beispielsweise externe Festplatten anschließen, um über Smartphones oder Computer im Netzwerk auf die gespeicherten Daten zuzugreifen. Zudem werden viele Drucker per USB ins Netzwerk eingebunden. Dafür haben die meisten Fritz!Boxen einen oder zwei USB-Anschlüsse. Für schnelle Datenraten empfiehlt sich die USB-Version 3.0.
Einstiegsmodell ohne Modem: Fritz!Box 4040
Das Modell 4040 eignet sich laut AVM optimal als Einstieg in die moderne Heimvernetzung. Ein integriertes Modem ist nicht vorhanden. Die Fritz!Box ist für den Betrieb an einem DSL-, Kabel- oder Glasfasermodem vorgesehen. Alternativ lässt sich der Router mit einem LTE-Stick betreiben. Positiv fällt auf, dass die Fritz!Box trotz der unteren Preisklasse eine Mediaserver-Funktion bietet. So lassen sich Daten zentral speichern und über alle Computer, Smartphones oder Tablets im Netzwerk verwalten.
Davon abgesehen beschränkt sich die FRITZ!Box 4040 auf das Wesentliche. Via Wi-Fi 5 im 5-Gigahertz-Band überträgt sie bis zu 866 Megabit pro Sekunde. Im 2,4-Gigahertz-Band kommt der Router noch auf bis zu 400 Megabit pro Sekunde. Für die Verbindung von Netzwerkgeräten per LAN-Kabel sind vier Anschlüsse vorhanden. Telefonie ist bei dem Modell 4040 nur per VoIP möglich. Eine integrierte DECT-Telefonanlage ist nicht vorhanden.
Für Internet per DSL: FRITZ!Box 7690
Der neueste High-End-Router von AVM, die Fritz!Box 7690, setzt neue Maßstäbe in Sachen Konnektivität und Leistung. Das Gerät nutzt den modernsten WLAN-Standard WiFi 7, um eine effiziente Bandbreitenverteilung zu gewährleisten, besonders in Netzwerken mit zahlreichen aktiven Geräten. Die Anschlussmöglichkeiten sind vielfältig: Neben drei Gigabit-LAN-Ports (einer davon mit 2,5 Gigabit) verfügt der Router über einen USB 3.0-Port und einen Gigabit-WAN-Anschluss. Er unterstützt verschiedene Internetverbindungsarten wie DSL, Glasfaser, VDSL und Ethernet, sowie den Smart-Home-Standard Zigbee.
Die drahtlose Leistungsfähigkeit des Geräts ist erstklassig. Neben WiFi 7 bietet es mit der 4×4 MIMO-Technologie optimale Voraussetzungen für moderne Heimnetzwerke. Im Dual-Band-Betrieb erreicht der Router Geschwindigkeiten von bis zu 5.760 MBit/s im 5-GHz-Band und 1.440 MBit/s im 2,4-GHz-Band. Zusätzlich ermöglicht die integrierte DECT-Basis die gleichzeitige Nutzung von zwei Schnurlostelefonen.
Mit einem Preis von knapp unter 300 Euro ist die Fritz!Box 7690 zwar kein Schnäppchen, aber angesichts der gebotenen Leistung durchaus fair positioniert. Für Nutzer, die nicht zwingend WiFi 7 benötigen, stellt das Vorgängermodell 7590 AX eine kostengünstigere Alternative dar.
Für drahtlose Netzwerke: Fritz!Box 7510
Der Wi-Fi-Standard 6 gilt als schneller und stabiler als die Vorgängerversion. Nutzer schätzen auch die größere Reichweite, auch wenn diese nicht an Wifi 7 heranreicht. Für alle, die zu Hause überwiegend per WLAN surfen und auf den neuen Standard umsteigen möchten, ist die Fritz!Box 7510 eine preiswerte Option. AVM verbaut hier ein DSL-Modem. Per VDSL-Supervectoring 35b erreicht die Fritz!Box-Datenraten von bis zu 300 Megabit pro Sekunde. Beim drahtlosen Datenaustausch via Wi-Fi 6 (AX) sind bis zu 600 Megabit pro Sekunde möglich – allerdings ausschließlich im 2,4-Gigahertz-Band. Denn der Router ist nicht Dual-Band-fähig.
Die FRITZ!Box 7510 hat eine integrierte DECT-Telefonanlage, mit der sie bis zu sechs schnurlose Telefone unterstützt. Zudem lässt sich ein analoges Telefon anschließen. Die Nutzung als Mediaserver ist möglich. Wer viele Geräte per LAN-Kabel mit dem Internet verbinden möchte, hat mit der FRITZ!Box 7510 aber keine optimalen Voraussetzungen. Sie ist auf drahtlose Netzwerke ausgelegt und hat nur einen LAN-Anschluss.
Für Internet per TV-Kabel: AVM FRITZ!Box 6690 Cable
Wer Internet über sein TV-Kabel bezieht, könnte sich für die FRITZ!Box 6690 Cable interessieren. Laut AVM eignet sich das integrierte Kabelmodem für alle gängigen Kabelanschlüsse. Per Wi-Fi 6 (AX) erreicht die FRITZ!Box bis zu 1.200 Megabit im 2,4-Gigahertz-Band und bis zu 4.800 Megabit im 5-Gigahertz-Band. Um ein zuverlässiges Drahtlosnetzwerk zu gewährleisten, setzt AVM bei diesem Modell auf MU-Mimo 4×4. Damit kann der Router mit bis zu vier Geräten gleichzeitige mehrere Datenströme austauschen.
Die FRITZ!Box 6690 Cable eignet sich auch zum Telefonieren. Es lassen sich sechs DECT-Telefone und zwei analoge Telefone anschließen. Die Nutzung als Mediaserver für die zentrale Speicherung von Musik oder Filmen ist ebenfalls möglich. Auch beim Blick auf die Anschlussmöglichkeiten enttäuscht die Fritz!Box nicht: Es sind vier LAN-Anschlüsse (einmal 2,5 Gigabit und dreimal 1 Gigabit) und zwei USB-3.0-Anschlüsse vorhanden. Bei diesem Modell ist aufgrund der boxartigen Bauform eine Wandmontage leider nicht möglich.
Für Internet per Glasfaser: FRITZ!Box 5530 Fiber
Für Nutzer von Glasfaserinternet bietet AVM die FRITZ!Box 5530 Fiber an. Es handelt sich um einen Router mit integriertem Glasfasermodem. Für die beiden am häufigsten genutzten Glasfaseranschlüsse (AON und GPON) liegen passende SFP-Module bei. Per Wi-Fi 6 (AX) erreicht die Fritz!Box mittelmäßige Datenraten: 600 Megabit im 2,4-Gigahertz-Band und 2.400 Megabit im 5-Gigahertz-Band. Dank MU-Mimo-Funktion kann der Router mit mehreren Geräten gleichzeitig kommunizieren, was sich positiv auf die Stabilität und Effizienz des Netzwerks auswirkt.
Um Geräte per LAN-Kabel in das Netzwerk einzubringen, stehen drei Anschlüsse zur Verfügung: ein 2,5-Gigabit-LAN-Anschluss und zwei 1-Gigabit-LAN-Anschlüsse. USB-Anschlüsse – etwa für die Verbindung zu einem Drucker – sind allerdings nicht vorhanden. Zudem lässt sich die FRITZ!Box 5530 Fiber nicht als Mediaserver verwenden. Telefonie ist hingegen möglich. Der Router unterstützt ein analoges Telefon und bis zu sechs DECT-Telefone.
Hybrid-Internet per DSL und LTE: Fritz!Box 6850 LTE
Wer Ausfälle des Internets um jeden Preis vermeiden möchte, setzt auf Hybrid-Internet – also die Kombination aus Breitband- und Drahtlostechnologien. Fällt die DSL-Verbindung aus, bleibt der Router dank LTE trotzdem online. So funktioniert es zum Beispiel bei der FRITZ!Box 6850 LTE, die nicht nur ein DSL-Modem, sondern auch ein LTE-Modul hat. Das macht sich allerdings auch im Preis bemerkbar.
Wer die Vorteile des hybriden Internets mit der FRITZ!Box 6850 LTE nutzen möchte, muss Einbußen im Hinblick auf die Datengeschwindigkeit per Wi-Fi in Kauf nehmen. Der Router unterstützt nur Wi-Fi 5 (AC) und erreicht damit maximal 800 Megabit pro Sekunde im 2,4-Gigahertz-Band und 1.733 Megabit im 5-Gigahertz-Band. Dank MU-Mimo 4×4 ist aber trotzdem mit einer schnellen und stabilen Verbindung im drahtlosen Netzwerk zu rechnen.
Die LTE-Fritz!Box hat vier 1-Gigabit-LAN-Anschlüsse und einen USB-3.0-Anschluss. Darüber hinaus bietet das Modell 6850 LTE gängige Fritz!Box-Funktionen: Sie lässt sich als Mediaserver verwenden und unterstützt bis zu sechs DECT-Telefone. Auch ist die Verbindung zu bis zu zwei analogen Telefonen möglich.
FAQ – häufig gestellte Fragen zum Thema Fritz!Boxen
Wird meine Internetverbindung mit einer neuen Fritz!Box schneller?
Das kommt darauf an. Wenn es heißt, dass eine Fritz!Box bis zu 2.400 Megabit pro Sekunde übertragt, ist damit ein Maximalwert gemeint. Wie viele Daten tatsächlich über die Fritz!Box an den PC oder das Smartphone übertragen werden, hängt davon ab, wie schnell sie aus dem Internetanschluss kommen. Kurz gesagt: Entscheidend ist, wie hoch die mit dem Internetdienstanbieter vereinbarte Anschlussgeschwindigkeit ist.
Wenn bereits eine Fritz!Box vorhanden ist, die die Anschlussgeschwindigkeit vor Ort voll ausschöpft, ist nicht damit zu rechnen, dass das Internet durch den Kauf einer neuen Fritz!Box schneller wird. Wer bislang ein altes Gerät nutzt, dessen Übertragungsraten unterhalb der Anschlussgeschwindigkeit liegen, darf sich hingegen auf eine schnellere Surfgeschwindigkeit freuen.
Wie wird mein AVM-Router eingerichtet?
Alle Fritz!Boxen funktionieren mit dem Fritz!OS-Betriebssystem, das für seine leicht verständliche Nutzeroberfläche mit hilfreichen Assistenzfunktionen bekannt ist. Für die Ersteinrichtung einfach über den Webbrowser auf die Benutzeroberfläche zugreifen und die IP-Adresse des Routers eingeben. Danach folgen User nur noch den angezeigten Einrichtungsschritten, um die Internet- oder Telefonverbindung einzurichten.
Was ist DECT-Telefonie?
DECT-Telefone sind schnurlose Telefone, die drahtlos mit der Fritz!Box kommunizieren können. Viele Modelle haben eine integrierte DECT-Telefonanlage, so dass sie sich direkt mit DECT-Telefonen verbinden lassen – vollkommen ohne Zubehör.
Lassen sich Fritz!Boxen einfach auswechseln?
Ja, dank der Import-Funktion gestaltet sich der Austausch einer Fritz!Box unkompliziert. Es ist nicht nötig, sämtliche Einstellungen von Grund auf neu zu konfigurieren. Stattdessen können Nutzer die zuvor gesicherten Einstellungen Ihrer alten Box mühelos auf die neue Fritz!Box übertragen.
Wann ist ein Router zu alt?
An dem Tag, an dem AVM den Support für ein bestimmtes Modell einstellt und keine Updates mehr veröffentlicht, ist der betreffende Router zu alt. Unter Umständen funktioniert der Router noch. Allerdings bietet er ohne regelmäßige Updates keine hundertprozentige Sicherheit mehr, weshalb möglichst bald ein Wechsel erfolgen sollte. Zwar ist die Sicherheitssoftware meist noch eine Weile sicher, möchte man aber den besten Schutz, sollte ein neueres Modell angeschafft werden.
Bei den meisten Fritz!Boxen sichert AVM einen Lebenszyklus von 5 Jahren zu. In diesem Zeitraum garantiert der Hersteller den Support. Falls der Zyklus früher endet, werden User darüber informiert, dass der Wechsel auf einen moderneren Router bevorsteht.
Alternativ zu Geräten von AVM finden sie weitere Router in unserem allgemeinen Router-Vergleich.