Das liegt auch daran, dass der Funktionsumfang einer Smartwatch seit den ersten Modellen stark gewachsen ist. War es anfangs noch ein kleines Wunder, E-Mails und textbasierte Erinnerungen auf einem kleinen Uhrendisplay zu erhalten, sind das heutzutage die grundlegenden Basisfunktionen. Selbst günstigere Smartwatches verfügen mittlerweile über prächtige Farbdisplays, Sensoren zur Pulsmessung, GPS zur Navigation, verschiedene Anzeigen für die Uhrzeit, Musikfunktion und vieles mehr. Teurere Modelle haben oft noch viel mehr zu bieten, wie beispielsweise weitere Gesundheitssensoren, kabellose Lademöglichkeiten, integrierte Taschenlampen oder sie lassen sich über Solarzellen im Display laden.
Wem das heutzutage meist große Smartphone unterwegs eher wie eine Belastung vorkommt, muss also nicht unbedingt auf einen digitalen Begleiter verzichten. Mit mobilem Datenempfang kann so manche Smartwatch auch kurzfristig das Handy ersetzen. In diesem Ratgeber stellen wir die besten und aktuellsten Watches vor, egal ob sie als Uhr-Ersatz, Smartphone-Erweiterung oder mobiler Fitness-Begleiter dienen sollen.
High-End von Apple: Apple Watch Series 10 und Apple Watch Ultra 2
Die Apple Watch Series 10 ist größtenteils eine weiterentwickelte Version des Vorgängermodells, der Apple Watch Series 9. Zu den Verbesserungen zählen ein noch helleres Display mit 2500 Nits, eine noch schnellere CPU & GPU, mehr RAM und Speicher sowie die optimierte “Doppeltipp”-Geste für eine intuitivere Bedienung. Für Besitzer der Series 9 lohnt sich ein Umstieg nur bedingt, im Vergleich zu einer Apple Watch Series 7 oder 8 sind die Neuerungen jedoch spürbar. Die Apple Watch Series 10 ist ebenfalls in Varianten mit und ohne LTE-Modul, in zwei Größen (41 und 45 mm) sowie in verschiedenen Farben und mit unterschiedlichen Armbändern erhältlich.
Die Akkulaufzeit gibt Apple eher konservativ mit 18 Stunden an. Im täglichen Gebrauch kommt man damit aber in der Regel locker auf 24 Stunden und mehr. Dank Schnellladefunktion hält der Akku auch wesentlich länger, wenn man die Uhr zwischendurch kurz auflädt. Im Apple-Ökosystem fühlt sich die Apple Watch wohl, allerdings auch nur in diesem. Termine, Wecker etc. werden kontinuierlich mit dem iPhone abgeglichen. Die Bedienung ist simple gehalten und im Vergleich zu anderen Herstellern merkt man, dass es sich um eine Watch aus der 10. Generation handelt. Wer mit weniger Gesundheitssensoren und einer kürzeren Akkulaufzeit zurechtkommt, bekommt außerdem mit der Apple Watch SE eine abgespeckte, aber rund 200 Euro günstigere Smartwatch.
Apples Extremsportler
Für Outdoorfans bietet Apple die Apple Watch Ultra 2 an. Sie hat ein robustes Titangehäuse, eine längere Akkulaufzeit, ein noch helleres Display mit 3000 Nits, einen Tiefenmesser und ist bis 100 Meter wasserdicht. Besonders für Extremsportler und Abenteurer bietet die Smartwatch zahlreiche nützliche Funktionen, darunter einen präzisen GPS-Sensor, eine optimierte Sturzerkennung und spezielle Outdoor-Sportmodi. Mit der doppelten Akkulaufzeit (36 bis 72 Stunden) im Vergleich zu den Standardmodellen hält die Uhr auch bei längeren Touren durch. Die Ultra 2 ist dabei auf absolute Zuverlässigkeit und Widerstandsfähigkeit in herausfordernden Umgebungen ausgelegt, bleibt aber dennoch eng mit dem Apple-Ökosystem verzahnt, was eine nahtlose Integration mit dem iPhone gewährleistet.
Endlich marktreif: Google Pixel Watch 3
Die Pixel Watch 3 ist Googles neuester Smartwatch-Versuch und sowohl als Wi-Fi- und LTE-Modell erhältlich. Mit einem Durchmesser von 45 mm ist sie größer als die Vorgängerversionen, was vor allem Nutzern mit größeren Handgelenken entgegenkommt. Die 41-mm-Variante ist dabei weiterhin erhältlich. Durch das runde Design bleibt die Pixel Watch 3 auch mit großen Display kompakt und elegant. Das 1,4 Zoll AMOLED-Display bietet eine deutlich verbesserte Helligkeit von 2000 Nits, was die Lesbarkeit selbst bei direkter Sonneneinstrahlung erheblich steigert. Dennoch fällt der Rand um das Display herum immer noch relativ breit aus.
Bedient wird die Pixel Watch 3 wie ihre Vorgänger über den Touchscreen, die drehbare Krone und einen zusätzlichen Knopf. Das verbaute Snapdragon W5+ Gen 1 SoC ist deutlich leistungsfähiger und effizienter als zuvor, was zu einer stabilen Performance führt. Die Akkulaufzeit von bis zu 24 Stunden ist dabei aber noch immer ein kleines Manko. Diese kann immerhin durch den Energiesparmodus auf bis zu 36 Stunden verlängert werden.
Als Betriebssystem kommt Wear OS 4 zum Einsatz, das tief in das Google-Ökosystem integriert ist. Die Zusammenarbeit mit Android-Smartphones und Google-Diensten wurde weiter optimiert, was die Nutzung der Uhr im Alltag deutlich verbessert. Dank der Integration von Fitbit-Software bietet die Pixel Watch 3 umfassende Gesundheits- und Fitnessfunktionen, darunter Sport- und Schlaftracking sowie die automatische Notfallbenachrichtigung. Einige erweiterte Funktionen, wie detaillierte Gesundheitsanalysen, bleiben allerdings Nutzern mit einem kostenpflichtigen Fitbit-Premium-Abo vorbehalten. Die Pixel Watch 3 ist dank der positiven Weiterentwicklung nun auch ein Tipp abseits von Google- und Fitbit-Fans, da sie im direkten Vergleich durchaus konkurrieren kann und nun auch ein größeres Display bietet. Preislich befindet die Uhr sich in den Smartwatch-üblichen Regionen.
Smartwatch für Samsung-Smartphones: Galaxy Watch 7
Wie schon Apple und Google (via Fitbit-Premium-Abo) behält sich auch Samsung einige Funktionen für Nutzer des eigenen Ökosystems vor. Bei der Samsung Galaxy Watch 7 können Funktionen wie EKG, Blutdruckmessung und die neue Körperzusammensetzungsanalyse nur in Kombination mit einem Samsung-Smartphone genutzt werden. Wer zu dieser Zielgruppe gehört, bekommt mit der Watch 7 aber eine noch bessere Smartwatch. Die Bedienung ist dank des neuen Exynos W930 Chip intuitiv und flüssig, hier ist eine spürbare Leistungssteigerung zur Watch 6 passiert.
Die Galaxy Watch 7 bietet nicht nur die gewohnten Sensoren, sondern auch einen neuen Temperatursensor, der die Haut- und Wassertemperatur messen kann. Die Verarbeitung ist hochwertig und die Smartwatch ist weiterhin wasser- und staubgeschützt. Samsung bietet die Watch als Bluetooth- sowie als LTE-Version in verschiedenen Farben und zwei Größen (43 mm und 47 mm) an, um unterschiedlichen Handgelenken gerecht zu werden. Zudem wurde die Akkulaufzeit mit dem neuen Prozessor verbessert. Eine weitere Neuerung ist die Galaxy AI-Integration, die personalisierte Einblicke und Empfehlungen liefert, basierend auf den Gesundheits- und Fitnessdaten.
Die neue Samsung Galaxy Watch Ultra
Die Samsung Galaxy Watch Ultra ist die Premium-Smartwatch von Samsung, speziell für Outdoor-Enthusiasten und Extremsportler entwickelt. Im Vergleich zur Galaxy Watch 7 bietet die Galaxy Watch Ultra ein robusteres Titan-Gehäuse, das mit einer erhöhten Widerstandsfähigkeit von bis zu 20 ATM (Atmosphärischer Wasserdruck) punktet, während die Watch 7 bis zu 5 ATM wasserdicht ist. 20 ATM entsprechen zirka 200 Meter Wassertiefe. Ein weiteres Highlight ist das besonders helle AMOLED-Display mit einer Spitzenhelligkeit von bis zu 2.000 Nits, das sich auch unter direkter Sonneneinstrahlung optimal ablesen lässt – deutlich heller als die 1.000 Nits der Standard-Modelle. Zudem hat die Watch Ultra eine erhöhte Akkulaufzeit, der bis zu 80 Stunden im normalen Modus reicht, während die Galaxy Watch 7 nur bis zu 40 Stunden durchhält.
Die Galaxy Watch Ultra bietet zudem erweitertes Dual-Band-GPS (L1+L5), das in abgelegenen Gebieten eine präzisere Navigation ermöglicht, was sie attraktiv für Wanderer und Backpacker macht. Auch die Sturzerkennung und der Höhen- und Barometer-Sensor sind leistungsfähiger und speziell für extreme Bedingungen optimiert. Die Sturzerkennung erkennt beispielsweise auch Stürze beim Skifahren oder Snowboarden. Insgesamt ist die Watch Ultra durch ihre umfangreichen Features, ihre höhere Robustheit und die längere Akkulaufzeit mehr als die klassische Smartwatch und ist ihrem direkten Konkurrenten, der Apple Watch Ultra 2, durchaus ebenbürtig. Den gehobenen Preis muss man für diese Art Smartwatch leider auch bei Samsung verkraften.
Für Outdoor-Menschen: Garmin Fenix 7X Sapphire & Enduro 2 Smartwatch
Die Garmin Enduro 2 kostet im Vergleich zu den anderen vorgestellten Smartwatches eine ganze Stange Geld, hat aber auch wirklich viel zu bieten. Vor allem Menschen, die viel draußen sind, Outdoor-Hobbys frönen oder einfach nur eine echt lange Akkulaufzeit brauchen, können viel Freude mit der Enduro 2 haben. Im alltäglichen Gebrauch hält die Uhr bis zu 34 Tage durch, bei aktiviertem GPS-Signal 111 Stunden. In der Uhr sind allerdings Solarpanels verbaut, wodurch sich die Laufzeit deutlich verlängern lässt, sofern ausreichend Sonne vorhanden ist. Dann läuft die Enduro 2 im Smartwatch-Modus bis zu 46 Tage lang, mit ständig aktiviertem GPS-Signal bis zu 150 Stunden.
Die Verarbeitung ist absolut hochwertig und robust, wie man es von einer Outdoor-Uhr erwartet. Viele Funktionen teilt sich die Enduro 2 mit der Garmin Fenix 7X Solar, fällt aber etwas massiver aus. Mit 100 Gramm wiegt sie auch deutlich mehr als andere Smartwatches. Die integrierte LED-Taschenlampe, deren Helligkeit sich einstellen lässt, kann sich in verschiedenen Situationen als recht hilfreich erweisen. Ebenfalls praktisch sind die Offlinekarten, mit denen man sich auch ohne Internetverbindung weiterhin gut orientieren kann. Trotzdem muss man auf Komfortfunktionen wie die Wiedergabe von Musik nicht verzichten – das gab es bei der ersten Enduro noch nicht. Wem die Enduro 2 prinzipiell gefällt, aber zu teuer ist, findet möglicherweise in der Fenix 7X Solar eine günstigere Alternative mit rund einer Woche weniger Akkulaufzeit.
Für Gesundheitsorientierte: Fitbit Sense 2
Die Fitbit Sense 2 ist im Prinzip ein aufgebohrter Fitnesstracker mit allerlei zusätzlichen Funktionen und kommt, wie die Pixel Watch, von Google. Beide Geräte stehen auch in direkter Konkurrenz zueinander und wer lieber eine klassische Smartwatch sucht, ist mit der Pixel Watch besser beraten. Wenn aber gesundheitliche und sportliche Aspekte im Mittelpunkt stehen, man vielleicht schon an das Fitbit-Ökosystem gewöhnt ist und viele Smartwatch-Funktionen sowieso nicht wirklich nutzt, könnte die Fitbit Sense 2 die bessere Wahl sein.
Zu bedenken ist allerdings, dass man erst mit einem Fitbit-Premium-Abo den Funktionsumfang der Sense 2 voll auskosten kann. Sechs Monate sind beim Kauf der Smartwatch inklusive, jeder weitere Monat kostet im Anschluss 9 Euro. Ohne Premium muss auf Analysefunktionen wie eine Schnarch- und Geräuscherkennung sowie das Gesundheitsdashboard verzichtet werden. Die Akkulaufzeit von rund einer Woche kann überzeugen und liegt damit deutlich über der Pixel Watch und der Apple Watch. Ist die Always-On-Funktion aktiviert, schafft die Uhr immerhin noch zwei bis drei Tage. Mit aktiviertem GPS sinkt die Laufzeit auf sehr unterdurchschnittliche fünf Stunden. Die GPS-Funktion erweist sich bei der Sense 2 als etwas träge. Es kann ein paar Minuten dauern, bis das Signal gefunden wurde. Ist es da, funktioniert die Datenaufzeichnung aber zuverlässig. Mit nur 37 Gramm ist die Sense 2 außerdem sehr leicht.
Gute Alternative zu Samsung, Google und Co: Mobvoi Ticwatch Pro 5
Die Ticwatch Pro 5 von Mobvoi ist eine sehr gute Alternative zu den großen Android-Smartwatch-Herstellern, die bestimmte Funktionen gerne für Nutzer ihrer jeweiligen Ökosysteme vorbehalten. Mit der Ticwatch Pro 5 ist man an keinen Smartphone-Hersteller gebunden (abgesehen davon, dass es ein Android-Gerät sein muss) und bekommt ein hervorragendes Wearable.
Eine lange Akkulaufzeit von bis zu 80 Stunden ist eines der beiden Hauptfeatures der Ticwatch Pro 5. Das andere Hauptfeature trägt dazu bei: ein zweites Flüssigkristalldisplay mit ULP-Technik (Ultra Low Power), das auf dem OLED-Display liegt. Mit dem ULP-Display lassen sich die Uhrzeit und einige Smart-Funktionen wie Pulsrate oder Kompass anzeigen, ohne dass die Smartwatch den Standby-Zustand der Uhr unterbricht. Das sieht zwar nicht ganz so farbenfroh und schick aus wie mit dem darunterliegenden OLED-Display, schont aber den Akku. Verwendet man zudem ausschließlich das ULP-Display, kommt die Ticwatch Pro 5 sogar auf eine Akkulaufzeit von bis zu 45 Tagen. Etwas nervig sind allerdings die holprige deutsche Übersetzung und die alternativen Watchfaces, die Geld kosten und sehr prominent in der Mobvoi-App beworben werden. Mit dem Zweitdisplay hat die Ticwatch Pro 5 aber ein spannendes Alleinstellungsmerkmal.
Die häufigsten Fragen zu Smartwatches
Wie sinnvoll ist eine Smartwatch?
Eine Smartwatch kann viele verschiedene Funktionen erfüllen und je nach Anwendungsfall kommen auch unterschiedliche Modelle infrage. Sportler können zum Beispiel die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegte Strecke aufzeichnen und mit diversen Apps synchronisieren, ohne ständig ein Smartphone dabei zu haben. Verschiedene Sensoren überwachen dabei Werte wie zum Beispiel Puls, Herzfrequenz oder Sauerstoffsättigung. Eine Smartwatch kann daher auch für Menschen sinnvoll sein, die solche Werte im Blick haben möchten oder einen Ansporn zum Sport brauchen. Einige Smartwatches richten sich auch speziell an Menschen mit Outdoor-Hobbys und stellen Funktionen wie Offlinekarten, Kompass und die Stromversorgung über integrierte Solarpanels in den Vordergrund. Aber auch wer ohne Smartphone auf E-Mails, Wetter-Apps oder Karten zugreifen möchte, könnte Smartwatches interessant finden.
Wie teuer ist eine Smartwatch?
Günstige und gleichzeitig brauchbare Smartwatches gibt es ab etwa 150 Euro. Zwar gibt es auch billigere Modelle, hier muss man aber oft zu große Zugeständnisse bei Verarbeitung, Akkulaufzeit, Ausstattung oder Zuverlässigkeit machen, so dass sich die Freude daran eher in Grenzen hält. Im Mittel liegen die Preise etwa bei 300 bis 600 Euro. Smartwatches mit Mobilfunkmodem, um auch von unterwegs aufs Internet zugreifen zu können, sind in der Regel teurer als Modelle, die nur WLAN-Empfang haben. Je nachdem, ob man Wert auf besonders wasserdichte Uhren, Funktionen wie Tiefenmesser oder allerlei Zusatzsensoren legt, kann man auch deutlich mehr Geld für eine Smartwatch ausgeben.
Soll es eine bestimmte Apple Watch oder eine Samsung Galaxy Watch sein, informieren wir dazu tiefergehend in unseren einzelnen Ratgebern.