Ein guter Roman, ein interessanter Ratgeber oder ein tiefgreifendes Fachbuch – Lesen entspannt, bildet und macht Spaß. Kein Wunder, dass viele Menschen wöchentlich mindestens ein Buch verschlingen. Doch Leseratten wissen, dass damit auch Nachteile verbunden sind: Gedruckte Bücher nehmen nicht nur viel Platz ein, sondern sind auch nicht besonders umweltfreundlich. Abgesehen vom CO2-Ausstoß, den Produktion und Versand verursachen, geht es bei der Herstellung von Papier auch den Bäumen an den Kragen. Ganz anders sieht es bei E-Readern wie beim Kindle von Amazon aus.
Wer die Umwelt schonen oder Platz in seinen Regalen sparen möchte, greift lieber zur elektronischen Buch-Alternative. E-Book-Reader speichern Tausende von Büchern und passen problemlos ins Handgepäck. Gleichzeitig sind elektronische Bücher im Gegensatz zum klassischen Druck kostengünstiger und nachhaltiger. Das sind viele gute Gründe, um sich einen E-Book-Reader anzuschaffen.
Amazon Kindle steht mittlerweile als Synonym für E-Book-Reader. Der erste Kindle erschien schon 2007. Seitdem hat Amazon den E-Reader ständig weiterentwickelt und in neuen Versionen auf den Markt gebracht. Das gilt auch für den dazugehörigen Amazon-Kindle-Shop, der mit mehr als 3,5 Millionen E-Books – über 350.000 davon auf Deutsch – als größte Onlineplattform für elektronische Bücher gilt.Wenn nicht ganz klar ist, worin sich die einzelnen Modelle unterscheiden, kann es ziemlich schwierig sein, aus den vielen erhältlichen Optionen den passenden Kindle auszuwählen. Wer weiß, worauf er achten muss, findet hingegen schnell den passenden E-Reader.
Was gibt es beim Kauf eines Kindles zu beachten?
Folgende Fragen können Käufern helfen, bei der Auswahl ihres Kindles die richtige Entscheidung zu treffen:
- Wie viel Speicherplatz brauche ich? Die Speicherkapazität liegt je nach Modell zwischen 16 und 32 Gigabyte. Wer lediglich ein paar Romane speichern möchte, kommt in der Regel mit wenig Speicherplatz aus. Sollen auf dem E-Book-Reader große Mengen an E-Books mit vielen Bildern untergebracht werden, ist mehr Speicherplatz immer besser. Für Bücher wird jedoch kaum Speicherplatz benötigt.
- Wie groß soll das Display sein? Im Hinblick auf die Displaygröße sind die Unterschiede relativ gering. Aktuelle Kindles haben Bildschirmdiagonalen zwischen 6 und 7 Zoll. Die einzige Ausnahme ist der Kindle Scribe, der mit 10,2 Zoll einen deutlich größeren Bildschirm bietet. Grundsätzlich gilt: je größer das Display, desto entspannter das Leseerlebnis für die Augen. Allerdings macht ein größeres Display natürlich das ganze Gerät größer und schwerer. Der E-Reader ist dadurch weniger handlich und nicht mehr ganz so platzsparend.
- Wo möchte ich meinen E-Reader nutzen? Wer seinen Kindle überwiegend unterwegs benutzt, freut sich über eine längere Akkulaufzeit (welche meist ausreicht). Zudem lohnt sich ein Blick auf den Wasserschutz. Einige Modelle sind nach IPX8 wasserdicht. Das kann unterwegs bei Regen oder zum Schutz vor Nässe auch zu Hause hilfreich sein.
- Mit oder ohne Werbung? Bei einigen Modellen bietet Amazon Kunden die Möglichkeit, beim Kauf ihres Kindles etwas Geld zu sparen. Käufer erklären sich im Gegenzug bereit, Werbung auf ihrem E-Book-Reader in Kauf zu nehmen. Diese wird nach dem Ausschalten auf dem Sperrbildschirm angezeigt.
Möchte ich mit meinem E-Reader auch schreiben? Wer seinen Kindle auch als digitales Notizbuch oder als elektronischen Zeichenblock nutzen möchte, könnte sich für das aktuellste Modell aus der Kindle-Reihe interessieren. Der Kindle Scribe hat ein 10,2 Zoll großes, beschreibbares Display. Wer sich für teureres Modell entscheidet, erspart sich zudem auch die Werbeanzeigen komplett.
Einstiegsmodell: Kindle-E-Book-Reader der 11. Generation
Das aktuelle Basismodell ist der klassische Kindle-E-Book-Reader der 11. Generation, den Amazon im Oktober 2024 in einer aktualisierten Version auf den Markt gebracht hat. Für alle, die einen kostengünstigen Einstieg in die Welt der Kindle-E-Books suchen, ist der Standard-Kindle die richtige Wahl. Der Reader hat ein vergleichsweise kleines 6-Zoll-Display. Dank Frontlicht (4 LEDs) und Dunkelmodus ermöglicht er sowohl bei Tag als auch bei Nacht ein angenehmes Leseerlebnis, so Amazon. Die Belichtung soll im Vergleich zum Vorgängermodell von 2022 rund 25 Prozent heller sein. Zudem soll der Kinde-Reader schneller umblättern und stärkere Kontraste bieten, was zu einem flüssigen Leseerlebnis und einer besseren Lesbarkeit beiträgt. Das 2024er Modell bietet weiterhin maximal 16 Gigabyte, was für Tausende Bücher reicht. Die Akkulaufzeit beträgt laut Hersteller bis zu sechs Wochen. Per USB soll das Gerät schon nach vier Stunden vollständig aufgeladen sein. Wem Schwarz und Weiß zu langweilig sind, der dürfte sich darüber freuen, dass Amazon den Kindle-E-Book-Reader der 11. Generation seit 2024 erstmals in der Farbvariante Matcha-Grün anbietet.
Einstiegsmodell für Kinder: Amazon Kindle in der Kids-Edition
Amazons Kindle-E-Reader sind auch speziell für Kinder erhältlich. Aus technischer Sicht handelt es sich bei dem aktuellen Modell um den normalen Kindle (2024) der 11. Generation. Der größte Unterschied der Kids Edition liegt in der Software. Das verfügbare Eltern-Dashboard bringt viele nützliche Funktionen für Eltern mit. So ist es unter anderem möglich, die Shop-Auswahl auf bestimmte Altersklassen zu begrenzen, den Lesefortschritt zu überprüfen oder Schlafzeiten festzulegen.
Ein weiterer Unterschied der Kids Edition ist, dass Amazon eine Schutzhülle mitliefert – bei diesem Modell in drei verschiedenen Designs verfügbar: „Weltraumwal“, „Einhorntal“ oder „Ozean-Entdecker“. Zusätzlich gewährt Amazon beim Kauf des E-Book-Readers ein Jahr lang kostenlosen Zugang zu Amazon Kids+ (für Kinder zwischen drei und zwölf Jahren). Darüber hinaus ist eine Zwei-Jahre-Sorglos-Garantie inklusive. Bei einem Defekt wird das Gerät ausgetauscht. Für einen entsprechenden Aufpreis ist auch der aktuellste Kindle Paperwhite als Kids-Edition erhältlich.
Amazons Mittelklasse: der Kindle Paperwhite der 12. Generation
In der Mittelklasse finden sich die Kindle-Paperwhite-Modelle, die sich durch ihren speziellen Bildschirm auszeichnen. Als der Paperwhite im Jahr 2012 auf den Markt kam, war er der erste Kindle, mit dem man auch im Dunkeln lesen konnte. Heute ist das mit allen Modellen möglich. Die Paperwhite-Modelle bieten aber eine leistungsstärkere Beleuchtung. Die aktuellste Ausführung ist der 2024 veröffentlichte Kindle Paperwhite der 12. Generation. Statt vier sind 19 LEDs (zehn weiße, vier gelbe) verbaut, die das große Display beleuchten, das seit der 12. Generation erstmals 7 Zoll misst. Die Farbtemperatur lässt sich von Weiß bis Bernstein verändern.
Der Kindle Paperwhite der 11. Generation bietet eine lange Akkulaufzeit von bis zu zwölf Wochen. Das Aufladen soll per 9-W-USB-C-Netzteil nur 2,5 Stunden dauern, womit der neue Paperwhite doppelt so schnell lädt wie sein Vorgänger. Ein Vorteil im Vergleich zu den klassischen Kindle-E-Readern liegt in der Wasserfestigkeit nach IPX8. Das bedeutet, der E-Book-Reader übersteht sogar versehentliches Untertauchen. Bei nassen Fingern wären hier Blättertasten praktisch, die jedoch nur der Kindle Oasis bietet. Die Speicherkapazität von 16 Gigabyte fällt allerdings vergleichsweise gering aus. Was die Farbgebung betrifft, stehen Schwarz, Rosa, und Jadegrün zur Auswahl.
Mehr Speicherplatz und automatische Helligkeit: der Kindle Paperwhite Signature Edition
Ein Kindle-E-Reader mit einer Speicherkapazität von 16 Gigabyte kann in der Regel mehr als 10.000 E-Books speichern. Wenn das in Kombination mit Fotos oder Hörbüchern nicht ausreicht, lohnt sich ein Blick auf den Kindle Paperwhite in der Signature Edition, der für einen relativ niedrigen Aufpreis mit der doppelten Speichergröße (32 Gigabyte) erhältlich ist. Ein weiterer Unterschied zum klassischen Paperwhite der 11. Generation sind die integrierten Lichtsensoren, die eine automatische Anpassung der Helligkeit ermöglichen. Das kann praktisch sein, manche Nutzer stellen die Helligkeit aber lieber selbst ein, da sich die Automatik nicht immer perfekt anpasst. Zudem erlaubt der E-Book-Reader kabelloses Qi-Laden, was seit 2024 jedoch auch mit dem Kindle Scribe und dem Kindle Colorsoft Signature Edition möglich ist. Davon abgesehen ist der E-Reader identisch mit der normalen Ausführung des aktuellen Kindle Paperwhite.
Der Kindle Paperwhite in der Kids Edition
Den Kindle Paperwhite der 11. Generation bietet Amazon auch in der Kids Edition an. Wie üblich sind der normale Paperwhite und die Kids Edition technisch identisch. Der größte Unterschied ist das Eltern-Dashboard, mit dem Mama und Papa die Möglichkeit haben, das Leseverhalten ihres Kindes zu überwachen und zu kontrollieren. Ebenfalls mit dabei ist ein Jahr kostenloser Zugang zu Amazon Kids+ (für Kinder zwischen drei und zwölf Jahren) sowie eine Zwei-Jahre-Sorglos-Garantie. Außerdem liegt eine Hülle bei, die in zwei verschiedenen Designs zu haben ist: “Tiefsee“ oder „Cyber-Skyline“.
Großes Display und echte Blätter-Tasten: der Kindle Oasis
Der Kindle Oasis zählt zu den Premium-Modellen unter Amazons E-Readern. Mit 7 Zoll ist das Display noch ein Stück größer als beim Paperwhite. Auch die Beleuchtung ist besser: 25 LEDs, die ihre Helligkeit automatisch an das Umgebungslicht anpassen. Die größte Besonderheit des Modells Oasis liegt in dem erweiterten Rand an der rechten Seite, der Platz für zwei Tasten zum Umblättern lässt. Das macht das Lesen von elektronischen Büchern noch komfortabler. Speziell beim Baden ist dieser Vorteil Gold wert, da das Blättern über den Touchscreen so kaum möglich ist. Zudem ist das Gerät ebenfalls wasserdicht nach IPX8.
Der Kindle Oasis ist der einzige E-Book-Reader von Amazon, mit dem Nutzer per Mobilfunk kostenlos online gehen und unterwegs Bücher herunterladen können. Dafür ist keine SIM-Karte notwendig, jedoch benötigt man die entsprechende Mobilfunkvariante. Die Speicherkapazität ist wählbar: 8 oder 32 Gigabyte. Ein kleines Manko im Vergleich zu den Mittelklasse-Modellen liegt in der Akkulaufzeit, die hier laut Amazon nur vier Wochen beträgt. Das dürfte im Alltag allerdings kein echter Nachteil sein.
Amazons digitaler Notiz- und Zeichenblock: der Kindle Scribe (2024)
Der Kindle Scribe kam 2022 auf den Markt und ermöglichte erstmals das Schreiben und Zeichnen auf einem Kindle-Reader. 2024 bekam der Scribe das erste Update. Das 2024er-Modell führt die Active-Canvas-Funktion ein, die es ermöglicht, beim Lesen eines E-Books auf jeder Seite Notizen zu machen, wobei der Text um den Notizbereich herumfließt. Zudem bietet es eine KI-gestützte Handschriftenerkennung zur Umwandlung von handschriftlichen Notizen in digitalen Text. Der Premium-Eingabestift mit Radierer liegt dem Lieferumfang nun standardmäßig bei, muss also nicht zusätzlich erworben werden.
Der Kindle Scribe bietet das größte Display (10,2)Zoll und die höchste Speicherkapazität (16, 32 oder 64 Gigabyte) unter Amazons E-Book-Readern. Die Akkulaufzeit beträgt bis zu 12 Wochen. Seit 2024 ist der Reader nicht nur in Anthrazit, sondern auch in Jadegrün Metallic erhältlich. Ein Manko im Vergleich zu anderen Modellen: Der Kindle Scribe ist nicht wasserdicht.
Erstmals in Farbe: Kindle Colorsoft Signature Edition
Der neueste Zugang in der Kindle-Familie ist der Kindle Colosoft Signature Edition – der erste E-Book-Reader von Amazon, der ein farbiges E-Paper-Display bietet. Damit dürfte der neueste Kindle vor allem für diejenigen interessant sein, die auf ihrem E-Reader auch Magazine, Graphic Novels oder illustrierte Bücher lesen möchten. Laut Kundenerfahrungen ist der farbige Kindle allerdings noch nicht vollständig ausgereift. Vielen Nutzern erscheint die Farbdarstellung zu blass. Zudem soll es häufig zu einem Gelbstich am unteren Bildschirmrand kommen.
Der Kindle Colorsoft kommt mit einem 7-Zoll-Display und bietet mit 12 weißen und 13 amberfarbenen LEDs eine einstellbare Farbtemperatur sowie eine adaptive Helligkeitsanpassung. Mit 32 Gigabyte bietet er viel Speicherplatz für digitale Inhalte. Ein Manko des Farbdisplays ist die reduzierte Akkulaufzeit, die Amazon hier nur mit 8 Wochen angibt. Von Vorteil ist hingegen, dass der Colorsoft nach IPX8 wasserdicht ist und somit sorglos zum Lesen in der Badewanne verwendet werden kann.
FAQ – häufig gestellte Fragen zum Thema Kindle-E-Book-Reader
Wie viel kostet das Kindle-Abonnement?
Wer sich für einen Kindle-E-Book-Reader entscheidet, muss nicht zwangsläufig monatliche Kosten für die Nutzung des Kindle-Shops einplanen. Alle Inhalte stehen auch zum Direktkauf zur Verfügung. Als Alternative gibt es das Kindle-Unlimited-Abonnement. Hier zahlen Nutzer eine monatliche Pauschale und erhalten kostenlosen Zugriff auf alle E-Books, die im Kindle-Unlimited-Programm enthalten sind. Das Sortiment ist groß, ändert sich aber regelmäßig.
Seit Mai 2023 liegt der Pauschalbetrag bei 11,75 Euro monatlich. Für neue Nutzer besteht die Möglichkeit, das Angebot 30 Tage lang kostenlos zu testen.
Gibt es bei Amazon auch kostenlose E-Books?
Ja, auch ohne Kindle-Unlimited-Abonnement können Nutzer im Kindle-Shop kostenlose E-Books herunterladen. Das sind zumeist gemeinfreie Werke oder Belletristik von unbekannten Autoren.
Welche Dateiformate unterstützen Kindle-E-Reader?
Kindles unterstützen grundsätzlich nur das AZW-Format von Amazon. Alle E-Books im Kindle-Shop liegen in diesem Format vor. Andere Dateitypen kann ein Kindle nicht ohne Weiteres öffnen. Die Datei muss zunächst umgewandelt werden. Leider fallen dadurch beispielsweise die Websites deutscher Bibliotheken weg, bei denen Bücher oft noch preisgünstiger geliehen werden können.
Für viele Dateitypen ermöglicht Amazon mittlerweile eine vereinfachte Umwandlung. Per „Send to Kindle“ ist es möglich, E-Books auf einem Computer oder Smartphone herunterzuladen und per E-Mail an den E-Book-Reader zu schicken. Auf dem Weg zum E-Reader wird die Datei automatisch von Amazon ins richtige Format gebracht. Das funktioniert unter anderem für PDF- und Word-Dateien sowie das häufig genutzte EPUB-Format.
Welche Alternativen gibt es zu Amazons E-Readern?
Amazon ist der führende Hersteller von E-Book-Readern. Trotzdem haben es einige andere Anbieter geschafft, sich erfolgreich auf dem E-Reader-Markt zu etablieren. Allen voran ist der Tolino zu erwähnen, der von einem Zusammenschluss deutscher Buchhändler angeboten wird – unter anderem Thalia, Weltbild und Hugendubel. Damit sind Bibliotheksleihen möglich. Auch die E-Reader vom Hersteller Pocketbook gelten als interessante Alternative zu Kindle-Modellen. Diese unterstützen über die Onleihe ebenfalls E-Books der meisten Bibliotheken.
Die größten Unterschiede liegen in den verfügbaren E-Book-Shops. Kindle-Nutzer sind, sofern sie ihre E-Book-Dateien nicht umwandeln, auf den Kindle-Shop beschränkt. Wer sich für einen anderen E-Book-Reader entscheidet, kann E-Books aus jedem Shop herunterladen, aber nicht von Amazon. Auch hier ist eine Konvertierung notwendig.
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