Im Folgenden stellen wir jeweils drei LG- und Samsung-Fernseher im direkten Vergleich gegenüber. Von beiden Herstellern sehen wir uns jeweils einen günstigen UHD-Fernseher, einen kontraststarken OLED-TV und ein farbintensives QLED/QNED-Modell an. Alle aufgeführten Fernseher stammen aus dem Modelljahr 2023 und werden zu vergleichbaren Preisen angeboten. Vorab werfen wir einen Blick auf die allgemeinen Unterschiede zwischen Samsung- und LG-TVs.
LG bietet mehr AI-Features, Samsung eine bessere Vernetzbarkeit im Smart Home
Auf den ersten Blick sind zwischen Samsung- und LG-TVs kaum Unterschiede festzustellen. Beide Hersteller bieten High-End-Technik an. Von aktuellen Modellen dürfen Nutzer stets eine gute Bildqualität erwarten. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen liegen im Detail – etwa eine höhere Bildrate oder ein HDMI-Anschluss mehr. Es gibt jedoch auch einige grundlegende Unterschiede, die zwischen allen LG- und Samsung-Fernsehern bestehen. Dazu zählen:
- Betriebssystem: Der offensichtlichste Unterschied zwischen Samsung- und LG-Fernsehern ist die Benutzeroberfläche. Beide Hersteller nutzen eigens entwickelte TV-Betriebssysteme. Im Falle von Samsung ist das TizenOS. LG verwendet WebOS. Beide Systeme basieren auf Linux, allerdings gilt LGs WebOS als wesentlich benutzerfreundlicher. Samsungs Tizen-Betriebssystem punktet hingegen durch eine größere Auswahl an Apps.
- AI-Features: Das Ergebnis aus LGs Bemühungen um die Integration von KI ist ThinQ – eine KI-Plattform für Unterhaltungselektronik, die die Basis für viele verschiedene Funktionen bildet. LG nutzt KI nicht nur für Upscaling-Zwecke, sondern auch zur Optimierung der Helligkeit entsprechend der Lichtverhältnisse im Raum. Mit dem AI Picture Wizard können moderne LG-TVs Farben und Kontraste auf Basis einer Vorauswahl automatisch an die persönlichen Vorlieben der Nutzer anpassen. Auch Samsungs Quantum 4K Prozessoren nutzen KI – in erster Linie für 4K-Upscaling, allerdings können auch schon 2K-Inhalte hochskaliert werden. Mit den neuesten Modellen ist bereits Upscaling auf 8K möglich.
- Vernetzbarkeit: Aktuelle Samsung-TVs lassen sich als zentrale Steuereinheit für das Smart Home nutzen. Das funktioniert über das von Samsung entwickelte SmartThings-Netzwerk, das von zahlreichen Drittanbietern unterstützt wird. In Verbindung mit entsprechenden SmartThings-fähigen Glühbirnen, Thermostaten und Sicherheitsgeräten können Samsung-Fernseher das Licht ein- und ausschalten, die Heizung regulieren oder eine Live-Ansicht der Überwachungskamera anzeigen. Auch LGs ThinQ-Plattform ermöglicht die Steuerung von Smart-Gadgets. Die Auswahl an Drittanbietern ist im Vergleich zu SmartThings aber wesentlich kleiner.
Günstige UHD-TVs: LG UR78006LK und Samsung DU7179
Im unteren Preissegment haben Samsung und LG 4K-Fernseher mit einfacher LCD-Technik im Angebot. Der LG UR78006LK wird etwas heller und dürfte mit 60 statt 50 Hertz vor allem für Gamer die bessere Wahl darstellen, besonders da ALLM integriert ist. Samsungs DU7179ist hingegen nicht nur mit 43 Zoll, sondern in vielen verschiedenen Größen erhältlich und auch im Hinblick auf die Anschlussmöglichkeiten etwas besser aufgestellt.
LG UR78006LK LCD-Fernseher
Das Modell UR78006LK ist ein LCD-Fernseher, den LG ausschließlich mit einer Bildschirmdiagonale von 43 Zoll anbietet. Der LG-TV hat eine Bildrate von 60 Hertz und eine Helligkeit von 330 Nits. Beide Werte fallen vergleichsweise niedrig aus, sind für einen TV aus dieser Preisklasse aber typisch. Dennoch ist der LG-Fernseher im Hinblick auf Bildrate und Helligkeit besser aufgestellt als der Samsung DU7179. Was die HDR-Formate angeht, beschränkt sich der UR78006LK auf HDR10 und HLG.
Erfreulich ist, dass der LCD-TV von LG trotz unterer Preisklasse einen Mittelklasse-AI-Prozessor mitbringt – nämlich den α5 Gen6 AI Prozessor 4K. Damit bietet er Nutzern eine vergleichsweise kostengünstige Möglichkeit, um in den Genuss moderner KI-Feautres zu kommen. Der TV nutzt künstliche Intelligenz, um alle Inhalte in skalierter 4K-Qualität erscheinen zu lassen und die Bildschirmhelligkeit automatisch an das Umgebungslicht anzupassen. Der AI Picture Wizard, der die Bildwiedergabe an den Geschmack des Nutzers anpasst, ist hier allerdings noch nicht mit an Bord.
Auch der Sound wird auf Basis von AI optimiert. Dank AI Sound Pro soll der TV normalen Stereo-Sound in raumfüllenden 5.1-Surround-Klang umwandeln. LG beschränkt sich bei dem UR78006LK jedoch auf ein einfaches 2.0-Lautsprechersystem mit einer Gesamtleistung von 20 Watt. Gaming Features wie AMD FreeSync oder Nvidea G-Sync sind bei dem günstigen UHD-Fernseher nicht vorhanden.
Der günstige Preis des LG UR78006LK macht sich nicht nur an den Bildparametern, sondern auch bei den Anschlussmöglichkeiten bemerkbar. Der TV hat nur drei HDMI-Anschlüsse, die mit der Version 2.0 trotz Markterscheinung im Jahr 2023 nicht ganz auf dem neuesten Stand sind. Zudem verbaut LG nur einen einfachen Triple-Tuner (DVB-T2/-C2/-S2) und beschränkt sich auf das ältere Bluetooth 5.0. Die weiteren Anschlüsse entsprechen dem gängigen Standard: zwei USB-2.0-Anschlüsse, ein digitaler Audioanschluss, ein LAN-Anschluss und WiFi 5.
Samsung DU7179 LCD-Fernseher
Der Preiswerte Crystal UHD-Fernseher DU7179 von Samsung bietet im Vergleich zum LCD-Modell von LG den Vorteil, dass er in vielen verschiedenen Größen erhältlich ist. Es stehen sieben verschiedene Bildschirmdiagonalen zwischen 43 und 98 Zoll zur Verfügung. „Crystal Display“ ist dabei nicht mehr als die Markenbezeichnung von Samsungs LCD-Displays. Unabhängig von der Größe löst der DU7179 in 4K-Qualität auf und unterstützt HDR10 sowie HLG. Für Gamer ist der TV mit seiner geringen Bildrate von 50 Hertz jedoch nicht die beste Wahl. Auch zum Fernsehen bei Tageslicht bietet der LCD-TV mit einer Helligkeit von ca. 280 Nits keine optimalen Voraussetzungen.
Samsung verbaut im DU7179 den Crystal-Prozessor 4K, mit dem er alle Inhalte in skalierter 4K-Qualität darstellen kann. Weitere AI-basierte Feautres sind bis auf den Motion Xcelerator für flüssigere Bewegungen nicht vorhanden. Dafür sind jedoch Samsungs PurColor- und Contrast Enhancer-Funktionen an Bord, die für intensivere Farben und verbesserte Kontraste sorgen sollen. Für eine verbesserte Tonwiedergabe nutzt der LG TV Object Tracking Sound Lite. Die Funktion soll die Tonausgabe der Lautsprecher mit dem Bildinhalt synchronisieren, sodass sich der Ton mit dem Bild mitbewegt. „Lite“, weil dafür nur ein einfaches 2.0-Lautsprechersystem mit einer Gesamtleistung von 20 Watt zum Einsatz kommt.
Der größte Vorteil des Samsung DU7179 im Vergleich zu LGs vergleichbar günstigem LCD-TV liegt in der Vernetzbarkeit per Samsung SmartThings. Nutzer können den TV als Schaltzentrale für ihr Smart Home nutzen, um SmartThings kompatible Lampen oder Thermostate zu steuern. Auch im Hinblick auf die Anschlussmöglichkeiten ist der Samsung-TV etwas besser aufgestellt. Er bietet zwar ebenfalls nur drei HDMI-Anschlüsse, aber immerhin handelt es sich bei einem davon um einen HDMI-2.1-Anschluss. Zudem hat der Fernseher Bluetooth 5.2 statt 5.0. Für den TV-Empfang setzt jedoch auch Samsung nur auf einen Single Triple Tuner (DVB-T2/-C2/-S2). Die weiteren Anschlussmöglichkeiten gleichen dem LG-Modell: zwei USB-2.0-Anschlüsse, ein digitaler Audioanschluss, ein CI+-Slot, ein LAN-Anschluss und WiFi 5.
OLED-Fernseher: LG B39LA und Samsung S90D
Die für tiefe Schwarzwerte und starke Kontraste bekannten OLED-Fernseher sind eigentlich LGs Steckenpferd. Doch mittlerweile hat auch Samsung OLED-TVs auf dem Markt. Der LG B39LA und der Samsungs S90D liegen in einem ähnlichen Preissegment. Welches Modell besser ist, hängt vom persönlichen Geschmack ab. LG lockt Gamer durch Unterstützung von AMD Free Sync und Nvidia G-Sync, Samsung überzeugt hingegen durch eine höhere Bildrate. Der LG-TV bietet KI-optimierten 5.1-Sound, der Samsung-Fernseher kommt mit dem leistungsstärkeren Soundsystem. LG ist mit Blick auf die KI Features deutlich besser aufgestellt. Samsung punktet hingegen durch die Vernetzbarkeit via SmartThings und 144 gegenüber LGs 120 Hertz.
LG B39LA OLED-Fernseher
Der LG B39LA ist in der 2024er-Version mit einer Bildschirmdiagonale von 48, 55, 65 oder 77 und 83 Zoll erhältlich, wobei die Auflösung stets 4K-Qualität entspricht. Die Bildrate des LG-TVs beträgt bis zu 120 Hertz, was immerhin 20 Hertz mehr sind als noch beim Vorgänger aus dem Jahr 2023. Mit dem OLED-Fernseher von Samsung kann er aber trotzdem nicht ganz gleichziehen – ein Nachteil, der vor allem beim Gaming ins Gewicht fällt. Schade ist auch, dass LG zur Helligkeit des Bildschirms keine Angaben macht. Laut externen Tests soll das Display jedoch rund 800 Nits erreichen und sich damit leicht unterhalb des Samsung-Modells ansiedeln. Was die HDR-Unterstützung angeht, beschränkt sich der B39LA auf HDR10 und HLG.
Punkten kann der LG-TV, der in der 2024er-Version unter WebOS 24 läuft, mit seiner Vielfalt an AI-basierten Funktionen zur Verbesserung von Bild- und Tonqualität, die auf dem verbauten α8 AI Processor 4K basieren. Mit der AI Super Upscaling-Funktion skaliert der Fernseher Inhalte auf 4K-Qualität und wirkt negativen Effekten wie Bildrauschen entgegen. Deep-Learning-Algorithmen sollen dazu beitragen, Gesichter und Objekte noch detaillierter darzustellen. Die AI Brightness Control-Funktion nutzt künstliche Intelligenz, um die Bildschirmhelligkeit automatisch auf Basis des Umgebungslichts zu optimieren.
Eine besondere KI-Funktion ist der AI Picture Wizard, der, basierend auf den Vorlieben des Nutzers, 85 Millionen verschiedene Möglichkeiten analysiert, um für eine im Hinblick auf Bildschärfe, Kontraste und Farben individuell auf den Nutzer zugeschnittene Bildwiedergabe zu sorgen. Ein Vorteil für Gamer: Der LG B39LA bringt AMD Free Sync und Nvidia G-Sync mit, um Tearing zu minimieren und in Spielen für möglichst flüssige Bilddarstellungen zu sorgen. Diesen Vorteil bietet der OLED-TV von Samsung nicht.
Der LG B39LA nutzt KI nicht nur zur Verbesserung der Bildwiedergabe. Die α8 AI Sound Pro-Technik soll Standard-Stereo-Audiosignale mithilfe von künstlicher Intelligenz so optimieren und transformieren, dass der Eindruck eines 9.1.2-Surround-Sound-Systems entsteht. Dolby Atmos-Unterstützung ist ebenfalls an Bord. Das verbaute 2.0-Lautsprechersystem leistet allerdings nur maximal 20 Watt und ist damit deutlich schwächer als die Lautsprecher des Samsung-TVs, die wiederum nicht durch KI-Features unterstützt werden.
Als Verbindungsmöglichkeiten bietet der LG B39LA vier HDMI-2.1-Anschlüsse, zwei USB-2.0-Anschlüsse, einen digitalen Audio-Anschluss, einen LAN-Anschluss und einen CI+-Slot. Ein wesentlicher Vorteil der 2024er-Version im Vergleich zum Vorgänger ist, dass nun alle HDMI-Anschlüsse 4K/120 Hertz unterstützen (vorher nur zwei). Zudem stehen WiFi 5 und Bluetooth 5.0 zur Verfügung. Der OLED-Fernseher von Samsung ist hier einen Hauch besser aufgestellt. Er hat identische Anschlussmöglichkeiten, kommt aber mit Bluetooth 5.2 statt 5.0. TV-Signale empfängt der OLED-Fernseher über einen Twin-Tuner (DVB-T2/-C2/-S2).
Samsung S90D OLED-Fernseher
Der 2024 von Samsung veröffentlichte S90D ist im Gegensatz zu seinem Vorgänger (S90C) nicht nur als 55-Zoller, sondern auch als 65- oder 75-Zoller erhältlich. Er löst in 4K-Qualität mit 3.840 x 2.160 Pixeln auf und kann im Vergleich durch seine hohe Bildrate von nativen 120 Hertz punkten. Dadurch erreicht der TV in Spielen bis zu 144 Hertz – ein Vorteil, den er dem B39LA von LG voraus hat. Die Bildschirmhelligkeit gibt Samsung mit 1.000 Nits an.
Vorteilhaft ist, dass der Samsung-Fernseher nicht nur HDR10 und HLG, sondern auch das verbesserte HDR10 Adaptive mitbringt, das auch das Umgebungslicht berücksichtigt. Darüber hinaus unterstützt der S90D das von Samsung entwickelte OLED HDR+, das speziell für OLED-Panels optimiert wurde. Außerdem ist auch bei diesem Samsung-TV eine PANTONE-Zertifizierung vorhanden, sodass man mit einer naturgetreuen und akkuraten Farbwiedergabe rechnen darf.
Der Samsung S90D TV läuft unter Tizen 8.0 und arbeitet mit dem Neural Quantum Prozessor 4K Gen2 mit 20 neuronalen Netzwerken, womit er sich im Hinblick auf die KI-Features auf das Wesentliche beschränkt. Mit neuen Funktionen wie Perceptional Color Mapping zur präziseren Farbdarstellung und dem OLED Brightness Booster zur Erhöhung der Helligkeit soll der OLED-TV im Vergleich zum NQ4-Prozessor der ersten Generation in allen Belangen besser performen – Helligkeit, Farbe, Kontrast und Detailtreue. Wer das Wechseln von Batterien in Fernbedienungen satthat, dürfte sich an Solar Smart Remote erfreuen, die sich dank integrierter Solarzelle auflädt.
Der Samsung-Fernseher bietet eine KI-basierte Upscaling-Funktion, mit der er Inhalte mit geringerer Auflösung in 4K-Qualität darstellen kann. Gamer kommen bei dem S90D voll auf ihre Kosten. Der Fernseher unterstützt sowohl AMD FreeSync Premium als auch Nvidia G-Sync zum Vermeiden von Screen Tearing und Rucklern. Zusätzlich ist die Motion Xcelerator Turbo+-Funktion an Bord, die für ein optimiertes Gaming-Erlebnis bei der 144-Hertz-Wiedergabe sorgen soll. Der Samsung S90D bringt im Gegensatz zum OLED-TV von LG zwar keine besonderen AI-Feautres mit, kann dem aber eine vielseitige Vernetzbarkeit via Samsung SmartThings entgegenstellen.
Für den Sound verbaut Samsung bei dem S90D ein 40 Watt starkes 2.1-System mit passivem Subwoofer. Damit bietet der Fernseher im Vergleich zum OLED-Modell von LG deutlich bessere Voraussetzungen, um ohne Soundbar einen raumfüllenden Klang zu erzeugen. Wer trotzdem eine Soundbar bevorzugt, schafft sich am besten ein Modell von Samsung an. Dank Q-Symphony lässt sich der Fernseher nämlich als zusätzlicher Center-Lautsprecher verwenden. KI-optimierten Sound bietet der S90D allerdings nicht. Genau wie der OLED-Fernseher von LG ist der Samsung S90D für den TV-Empfang mit einem Twin Tuner ausgestattet (DVB-T2/-C2/-S2). Als Anschlussmöglichkeiten stehen vier HDMI-2.1-Anschlüsse (4K/120 Hertz), zwei USB-2.0-Anschlüsse, ein optischer Audioanschluss, ein LAN-Anschluss und ein CI+-Slot zur Verfügung. Was die kabellosen Verbindungsmöglichkeiten angeht, steht der Samsung-TV im Vergleich zum LG B39LA sogar etwas besser da. Er bietet WiFi 5 und Bluetooth 5.2.
QLED/QNED-TVs: LG 816RE und Samsung Q60D
LGs Gegenstück zu Samsungs QLEDs sind die QNED-Fernseher, die die Quantum Dot-Technologie mit der eigens entwickelten NanoCell-Technologie verbinden. Das soll den allgemeinen Nachteil ausgleichen, dass QLEDs keine tiefen Schwarzwerte erreichen. Samsungs QLED-Fernseher, das Modell Q60D, kommt jedoch mit PANTON-zertifizierten Farben und dürfte damit im Hinblick auf die Farbtreue besser aufgestellt sein.
Die naturgetreuen PANTON-Farben, die Vernetzbarkeit via SmartThings und etwas besser aufgestellte Anschlussmöglichkeiten sind im direkten Vergleich zum LG 816RE aber die einzigen Vorteile des Samsung-TVs. Der LG 816RE ist deutlich heller und bietet mit 120 Hertz und AMD FreeSync bessere Voraussetzungen für Gamer. Hinzu kommen die vielen KI-Features, die der α7 4K AI-Prozessor Gen6 mitbringt.
LG 816RE QNED-Fernseher
Der LG 816RE ist mit einer Bildschirmdiagonale von 50, 55 oder 65 Zoll erhältlich. Eine riesige 85-Zoll-Version, wie sie bei dem QLED-Fernseher von Samsung verfügbar ist, steht hier leider nicht zur Auswahl. Dafür überzeugt der LG 816RE durch seine hohe native Bildrate von 120 Hertz, womit er für Gamer die bessere Wahl sein dürfte. Auch die Helligkeit von etwa 700 Nits fällt im Vergleich zu Samsungs QLED-Modell deutlich besser aus. Der 816RE löst in 4K-Qualität mit 3.840 x 2.160 Pixeln auf und unterstützt Dolby Vision, HDR 10 Pro und HLG.
Der QNED-TV von LG arbeitet mit dem α7 4K AI-Prozessor Gen6, womit er im Vergleich zum QLED-Fernseher von Samsung eine deutlich größere Vielfalt an KI-Funktionen mitbringt. Der TV nutzt die AI Super Upscaling-Funktion, um alle Inhalte in skalierter 4K-Qualität darzustellen und Bildrauschen zu reduzieren. Gesichter und Objekte sollen dank Deep-Learning-Algorithmen noch realistischer erscheinen. Die AI-basierte Brightness Control sorgt außerdem für eine automatische Anpassung der Bildschirmhelligkeit auf Basis des Umgebungslichts. Ebenfalls an Bord: die AI Picture Wizard-Funktion, die die Bildwiedergabe automatisch an die Vorlieben des Nutzers anpasst.
Auch die Tonwiedergabe wird bei dem LG 816RE durch künstliche Intelligenz optimiert. Die AI Sound Pro-Funktion wandelt normalen Stereo-Sound in virtuellen 5.1-Sound um, der sich anhören soll, als käme er aus fünf Lautsprechern und einem Subwoofer. Die Clear Voice Pro-Technik soll außerdem zu einer verbesserten Sprachqualität beitragen. Was die integrierten Lautsprecher angeht, beschränkt sich LG jedoch auf ein 2.0-System ohne Subwoofer und mit einer Gesamtleistung von nur 20 Watt.
Gamer kommen bei dem LG 816RE nicht zu kurz. Neben einer hohen Bildrate bringt er die AMD FreeSync Premium-Funktion mit, die dem Tearing in Videospielen entgegenwirken und für flüssige Darstellungen sorgen soll. Zusätzlich unterstützt der Fernseher VRR (Variable Refresh Rate), sodass er die Bildrate des Displays dynamisch an die Spielekonsole oder den PC anpassen kann. Das beugt störendem Bildruckeln vor. Dank ALLM (Auto Low Latency Mode) profitieren Gamer von einer reduzierten Eingabeverzögerung.
Was die Anschlussmöglichkeiten angeht, gibt es bei dem LG 816RE sowohl Vor- als auch Nachteile zu erwähnen. Der TV bietet zwar vier HDMI-Anschlüsse, davon entsprechen allerdings nur zwei dem moderneren 2.1-Standard. Zudem liegt Bluetooth nur in der Version 5.0 vor. Weiterhin hat der QNED-Fernseher zwei USB-Anschlüsse der Version 2.0, einen digitalen Audioanschluss und einen CI+Slot. Die Netzwerkeinbindung erfolgt per LAN-Anschluss oder via WiFi 5. Beim TV-Empfang macht LG-Abstriche: Es steht lediglich ein Single Triple Tuner (DVB-T2/-C2/-S2) zur Verfügung.
Samsung Q60D QLED-Fernseher
Wie groß ein Fernseher sein sollte, hängt vor allem davon ab, wie weit der Zuschauer vom Bildschirm entfernt sitzt. Der Q60D von Samsung hat den Vorteil, dass er mit vielen verschiedenen Bildschirmdiagonalen erhältlich ist – 43, 50, 55, 65, 75 oder 85 Zoll. Die Auflösung beträgt unabhängig von der Bildschirmdiagonale 3.840 x 2.160 Pixel, also 4K. Die Helligkeitswerte von 420 Nits fallen deutlich geringer aus als bei LGs QNED-TV. Was die Bildrate angeht, beschränkt sich der Q60D für einen Fernseher aus seiner Preisklasse auf ein Minimum. Er schafft nur 60 Hertz, was vor allem für Gamer ein Grund sein könnte, um von dem Modell Abstand zu nehmen.
Was die Farbwiedergabe angeht, dürfte der PANTON-zertifizierte QLED-TV von Samsung im Vergleich zum QNED-Modell von LG die Nase vorn haben. HDR10+ und HLG stehen ebenfalls zur Verfügung. Das PANTON-Zertifikat ist ein Samsung-exklusiver Vorteil, der als Inbegriff der Farbtreue gilt. Vergeben wird das Zertifikat von Patone – einem US-Unternehmen, dessen Farbsystem weltweit als Standard in Industrie und Farbkommunikation gilt. Der Q60D soll 2.030 PANTON-Farben und 110 Hauttöne akkurat wiedergeben können.
Das Herzstück des Samsung Q60D ist der Quantum Prozessor 4K Lite. Das ist eine etwas abgespeckte Version des normalen Quantum Prozessor 4K, die darauf ausgelegt ist, mithilfe von KI-Optimierung bei der Wiedergabe aller Inhalte 4K-HDR-Qualität zu liefern. Weitere AI-Features sind bei dem QLED-Fernseher von Samsung nicht mit an Bord. Auch Funktionen zur Verbesserung der Gaming-Performance suchen Nutzer vergebens. Positiv hervorzuheben ist jedoch die Fernbedienung. Samsungs Solar Smart Remote lädt sich über Solarzellen selbstständig auf, wodurch sich der Batteriewechsel erübrigt.
Für die Tonwiedergabe bringt der Samsung Q60D im Vergleich zum QNED-Äquivalent von LG die besseren Voraussetzungen mit. Der TV hat ein leistungsstarkes Lautsprechersystem aus zwei 20-Watt-Speakern und lässt sich dank Q-Symphony in Verbindung mit einer Samsung-Soundbar als zusätzlicher Center-Lautsprecher verwenden. Außerdem bietet der OLED-Fernseher die Object Tracking Sound-Technik, die den Ton durch eine besondere Lautsprecherplatzierung so projiziert, dass er den Bewegungen der Objekte auf dem Bildschirm folgt. So soll sich die Soundwiedergabe automatisch dem Geschehen auf dem Bildschirm anpassen – auch ohne Soundbar oder Surround-System.
Bei den Anschlussmöglichkeiten des Q60D hat Samsung etwas gespart. Statt vier HDMI-Ports, wie es in dieser Preisklasse eigentlich üblich ist, bietet der QLED-TV nur drei HDMI-2.0-Anschlüsse. Zu den weiteren Anschlussmöglichkeiten zählen zwei USB-2.0-Anschlüsse, ein LAN-Anschluss, ein digitaler Audioanschluss und ein CI+-Slot. Punkten kann der Samsung-TV bei den drahtlosen Verbindungsmöglichkeiten. Neben WiFi 5 und Bluetooth 5.2 sind auch AirPlay und DLNA an Bord. Für den Empfang von TV-Signalen hat der Q60D lediglich einen Single Triple Tuner (DVB-T2/-C2/-S2).
Der Q60D ist der 2024 erschienene Nachfolger des Samsung Q60C. Anhand der technischen Daten liegt der einzige Unterschied zwischen den beiden Modellen in der besseren Energieeffizienz (Effizienzklasse D statt G) – und natürlich dem aktuelleren Betriebssystem (TizenOS 7.0 statt 8.0). Laut externen Tests soll der Nachfolger auch im Hinblick auf die Bildverarbeitung und die Reflexionskontrolle leicht die Nase vorn haben. Wer sich zwischen beiden Modellen entscheiden muss, greift besser zum Q60D. Ob sich ein Upgrade von einem bereits vorhandenen Q60C auf den Q60D lohnt, ist jedoch fraglich.
Häufig gestellte Fragen zu Samsung- und LG-Fernsehern
Was sind OLED-Displays?
OLED steht für „Organic Light Emitting Diodes“ – also organische, Licht emittierende Dioden. Die besondere Eigenschaft der Display-Technologie ist, dass die Pixel selbstleuchtend sind und keine separate Hintergrundbeleuchtung erfordern. Da jeder Bildpunkt unabhängig von den restlichen Pixeln leuchten kann, sind OLED-Fernseher in der Lage, sehr tiefe Schwarzwerte und starke Kontraste bei gleichzeitig relativ hoher Helligkeit zu erzeugen.
Was sind QLED-Displays?
QLED steht für „Quantum Dot Light Emitting Diode“, was so viel wie Quantenpunkt-Leuchtdioden bedeutet. Diese Display-Technologie zeichnet sich durch die Verwendung einer Quantenpunkt-Schicht aus, die von einer LED-Hintergrundbeleuchtung angestrahlt wird. Durch diese Struktur können QLED-Displays eine besonders hohe Farbintensität und sehr hohe Helligkeit erreichen. Da die Quantenpunkte das Licht der LEDs effizient in verschiedene Farben umwandeln, bieten QLED-Fernseher ein extrem breites Farbspektrum und eine ausgezeichnete Farbgenauigkeit, die auch bei hoher Helligkeit bestehen bleibt.
Was sind HDR und HLG?
HDR10 und HLG sind HDR-Formate (High Dynamic Range), HDR10 und HLG sind HDR-Formate (High Dynamic Range). Video-Inhalte im HDR-Format können mit höheren Kontrasten zwischen den hellsten und dunkelsten Teilen eines Bildes wiedergegeben werden, was zu lebhafteren und realistischeren Bildern führt. Während HDR10 statische Metadaten verwendet, die für das gesamte Video gelten, passt sich HLG dynamisch an die Qualität des eingehenden Videosignals an, was es besonders geeignet für Live-Übertragungen macht.
Ist bereits klar welcher Hersteller es werden soll, lohnt sich ein Blick in unsere spezifischen Ratgeber zu TVs von LG und Samsung an.