Neben Android TV, Amazons Fire-OS oder LG´s WebOS gibt es etliche weitere Betriebssysteme, die die Nutzung von Streaming-Apps ermöglichen. Dazu zählen auch einige kostenlose Mediatheken, die sich per Smart-TV mit Hilfe der Fernbedienung bequem von der heimischen Couch aus nutzen lassen.
Aus diesem Grund spielt beim Kauf eines neuen Fernsehers nicht nur die Hardware eine entscheidende Rolle. Mindestens genauso wichtig ist die genutzte Firmware. Hinzu kommen regelmäßige Updates und garantierte Support-Zeiträume. Andernfalls könnte es passieren, dass sich die Lieblings-Apps plötzlich nicht mehr aktualisieren lassen und mit der Zeit den Dienst quittieren.
Besonders ärgerlich sind auslaufende Lizenzen, die von den Herstellern nicht verlängert werden. Dies kann zum Beispiel bei Apps der Fall sein, die von Drittentwicklern stammen und nur für eine bestimmte Zeitspanne für das Betriebssystem des Smart-TV lizenziert wurden. Nach Ablauf verschwinden die Apps kommentarlos aus dem Menü.
Alternativ können Nutzer in einem solchen Fall auf eine Streaming-Box wie Apple TV oder einen Adapter wie Google Chromecast ausweichen. Jedoch ist es komfortabler, wenn sich sämtliche Funktionen mit nur einer Fernbedienung kontrollieren lassen.
Budget und Größe sind die Hauptkriterien
Neben dem Budget ist die Größe des TV-Gerätes entscheidend. Mit dem Hisense 40A5KQ lässt sich bereits ein 40 Zoll großer Fernseher für knapp 285 Euro erwerben. Als Betriebssystem nutzt der 40A5KQ die Hisense Smart-TV-Plattform VIDAA U 6.0. Zusätzlich stehen eine FHD-Auflösung sowie WiFi und ein Game-Mode zur Verfügung.
Außerdem bietet Hisense weitere Modelle an, die sich unter anderem sowohl bei der Auflösung als auch bei ihrer Displaygröße unterscheiden. Der A67H bietet 4K sowie 60 Hz und ist in den Größen 43, 50, 55 und 65 Zoll verfügbar. Preislich beginnt die kleinste Variante bei 300 Euro; eine Bildschirmdiagonale von 55 Zoll kostet knapp 500 Euro.
Nutzer, die eine höhere Bildwiederholrate bevorzugen, sollten sich den 75E7KQ anschauen. Der Smart-TV ist mit bis zu 75 Zoll erhältlich und setzt auf 120 bzw. 144 Hz, QLED und Dolby Vision IQ. Dazu gibt es für Gamer AMD Freesync Support. Während zuvor genannte Fernseher auf VIDAA 6 setzen, läuft beim E7KQ bereits VIDAA 7.
Smart-TV von Samsung im Einsteiger-Bereich
Einer der bekanntesten Hersteller für smarte TV-Geräte ist sicherlich Samsung. Das südkoreanische Unternehmen vermarktet mit dem AU7179 einen 43 Zoll großen Smart-TV LCD mit einer 4K-Auflösung inklusive HDR für ca. 350 Euro. Als Smart-TV-Betriebssystem setzt Samsung auf das auf Linux basierende Tizen. Die Crystal-UHD-Reihe kommt zwar ohne QLED, der 4K-Prozessor und das PurColor-Feature erzeugen aber dennoch ein gutes Bild.
Darf es auch eine QLED-Beleuchtung sein, muss man als Kunde etwas mehr Kleingeld investieren. Unter anderem produziert der Hersteller mit der Q60B-Serie intelligente Fernseher ab ca. 560 Euro (50 Zoll). Dafür bekommt man Quantum HDR, HDR10+ sowie Q-Symphony. Das Spitzenmodell mit satten 85 Zoll ist mit ca. 1.800 Euro ebenfalls noch im angemessenen Rahmen.
Smart-TVs zum Tiefpreis
Der eher unbekannte Hersteller Dyon bietet mit dem Enter 32 Pro X2 einen abgespeckten Smart-TV mit 32 Zoll und einer Auflösung von 1.366 x 768 Pixeln mit einer Bildwiederholrate von 50 beziehungsweise 60 Hz. Hierbei gilt zu beachten, dass lediglich Prime Video, Netflix und YouTube unterstützt werden. Dies spiegelt sich jedoch im Preis wider. Der Enter 32 Pro X2 ist ab 110 Euro erhältlich. Eine aufgewertete Version aus 2023 mit dem Namen DYON Smart 32 VX bietet dann den vollen Smart-TV-Genuss. Für ca. 150 Euro gibt es eine Vielzahl von Streaming-Diensten auf Abruf dazu.
Besonderheit bei den genannten Modellen ist der Hotel-Modus. Damit lassen sich Senderlisten auf einem USB-Stick sichern. Zusätzlich ist es möglich, den Lautstärkebereich einzugrenzen und bestimmte Funktionen zu sperren.
Wesentlich mehr smarte Funktionen besitzt die AD-2-Serie. Dank Android TV in der Version 11.0 müssen hier keine Abstriche gemacht werden. Die AD-2-Modelle sind von 32 Zoll bis zu 43 Zoll verfügbar. Einen Hotel-Modus gibt es nicht.
Auch Telefunken kann smart
Der XU43SN550S Smart TV von Telefunken bietet eine Bildschirmdiagonale von 108 cm (43 Zoll) sowie eine 4K-UHD-Auflösung. Über den integrierten WLAN-Anschluss lässt sich das smarte TV-Gerät mit dem Internet verbinden. Zusätzlich kann mit Screen-Mirroring der Bildschirm des eigenen Smartphones, Tablets oder Notebooks via WLAN auf den Smart-TV übertragen werden. Außerdem ist es möglich, den XU43SN550S mit Hilfe von Amazons Alexa oder dem Google Assistant zu steuern.
Für knapp 260 Euro gibt es neben dem Smart-TV auch noch sechs Monate HD+ gratis obendrauf. Zu den vorinstallierten Apps zählen unter anderem Amazon Prime Video, Netflix und DAZN. Wer es etwas größer möchte, erhält für 360 Euro das Modell mit 50 Zoll.
Grundig mit Android TV
Auch der Hersteller Grundig bietet mit dem 50 VOE 72 einen Smart-TV mit 50 Zoll und 4K-UHD-Auflösung inklusive HDR an. Für ca. 390 Euro erhalten Nutzer ein smartes LED-IPS-Display mit Android TV. Hierbei ist zu beachten, dass bei den genannten Geräten die Version 9 des Google-Betriebssystems installiert ist. Der TV bietet dank Google ein eingebautes Chomecast-Modul, das unkompliziertes Streaming ermöglicht.
Alternativ kann auf den 55 GUB 7340 mit einer 55 Zoll zurückgegriffen werden. Es handelt sich dabei nicht nur um eine größere Variante des 50 VOE 72, sondern bei diesem Modell ist mit etlichen Verbesserungen beim Bild zu rechnen. Der TV unterstützt nämlich Dolby Vision, HDR10+ und hat dazu auch Bluetooth. Der 55 GUB 7340 kostet dann allerdings auch fast 700 Euro.
Sonys Bestseller auf Amazon
Wirft man einen Blick in die Bestsellerliste von Amazon, findet sich dort auch der XR-55A80L von Sony. Für rund 1.600 Euro erhalten alle Käufer einen 55 Zoll großen OLED-Fernseher inklusive Google TV und UHD-Auflösung. Damit werden auch Google Chromecast sowie der Sprachassistent unterstützt.
Der Xiaomi F2 mit Fire TV bietet ebenfalls eine 4K-Ultra-HD-Auflösung sowie HDR-10. Mit Amazons Fire TV lassen sich zahlreiche Apps wie zum Beispiel Netflix, Prime Video, Disney+, YouTube, RTL+, JOYN, ARD oder ZDF nutzen. Xiaomis F2 mit 44 Zoll ist derzeit für rund 400 Euro verfügbar.
Software-Updates eingestellt
Wie bei jedem anderen Betriebssystem benötigen Smart-TVs regelmäßige Softwareupdates. Entscheidet sich der Hersteller, die Firmware des intelligenten Fernsehers nicht mehr zu aktualisieren, bedeutet dies jedoch nicht zwingend das Ende des Smart-TVs.
Mit dem Amazon Fire-TV-Stick oder Googles Chromecast gibt es Lösungen, die sich via HDMI-Anschluss nutzen lassen. Dies sorgt zudem dafür, dass auch nicht smarte Fernseher ganz einfach Smart-TVs werden. Alternativ kann ein vollwertiger PC verwendet werden. In Kombination mit einer TV-Tastatur müssen beim Funktionsumfang keinerlei Abstriche gemacht werden.
Wer von Anfang an auf eine externe Lösung setzen möchte, benötigt nicht zwingend einen Smart-TV. Allerdings handelt es sich um den aktuellen Standard, wie bereits am Anfang des Artikels erwähnt wurde. Somit ist es gar nicht so einfach, überhaupt noch ein TV-Gerät auf dem Markt zu finden, das nicht smart ist.
Häufige Fragen zum Thema Smart-TV
Welches ist das beste Smart-TV-Betriebssystem?
Dazu ist keine pauschale Aussage möglich. Wichtig ist, dass sowohl der Funktionsumfang als auch die kontinuierliche Versorgung mit Softwareaktualisierungen gewährleistet ist. Manchmal kann es vorkommen, dass Apps verschwinden. Das ist auslaufenden Lizenzen geschuldet, die vom Hersteller nicht verlängert wurden. Im Vergleich zum PC-Betriebssystem wie Windows 10 ist die Lebenszeit der Firmware bei einem Smart-TV deutlich geringer.
Wie lange wird mein Smart-TV mit Updates versorgt?
Auch hier gibt es keine allgemeingültige Antwort. Wie lange der eigene Smart-TV Aktualisierungen erhält, hängt vom Hersteller ab. Allerdings werden für hochpreisige Modelle im Normalfall länger Updates ausgeliefert als bei Budget-Varianten. Ausnahmen bestätigen die Regel. Auch ist die Wahrscheinlichkeit für langfristigen Support bei den großen Herstellern höher.
Sollte ich lieber auf eine externe Lösung zurückgreifen?
Es kommt auf die eigenen Vorlieben aber auch das Budget an. Größtenteils werden externe Lösungen wie z.B. der Fire-TV-Stick über eine zusätzliche Fernbedienung oder das Smartphone gesteuert. Auf der anderen Seite sind Nutzer so wesentlich unabhängiger vom Hersteller des Smart-TVs. Zudem kann der Fernseher im Falle eines Defektes problemlos ersetzt werden, ohne sich bei der Bedienung umgewöhnen zu müssen – sofern der neue Smart-TV von einem anderen Hersteller stammt beziehungsweise eine andere Software verwendet.
Ob der Smart-TV sich auch fürs Gaming eignet, kommt im Endeffekt auf das Modell an. Meistens ist hier aber ein Monitor besser geeignet, mehr dazu gibts im Monitor-Artikel.