Bei der Auswahl des richtigen Tablet PCs sollten vorher einige wichtige Punkte bedacht werden. Wird zum Beispiel schon ein bestimmtes Ökosystem genutzt? Für Fans von Macbook oder iPhone bietet es sich beispielsweise an, mit einem iPad die Kompatibilität zwischen den Geräten auszunutzen. Auch auf die gewohnte Windows-Umgebung muss bei der Tablet-Wahl nicht zwangsläufig verzichtet werden, wobei es dafür nur eine Handvoll Alternativen zu Microsofts Surface-Tablets gibt. Wer bereits Alexa oder Kindle nutzt, könnte die preiswerten und auf Amazon zugeschnittenen Fire-Tablets interessant finden. Oder man bleibt mit der breiten Auswahl an verschiedenen Android-Geräten flexibel – sowohl bei Preis als auch Software.
Es gibt aber auch noch weitere relevante Aspekte. So sollte die Akkulaufzeit ausreichend sein, um ein bis zwei Tage ohne Aufladen zu überstehen. Wer unterwegs mit dem Tablet gerne Internetempfang hat, muss darauf achten, dass das Gerät über einen SIM-Kartenslot bzw. ein 5G- oder LTE-Modul verfügt. Für die meisten macht ein Tablet zudem nur dann Sinn, wenn das Display größer als das Smartphone der Nutzer ist. Wird viel Speicherplatz für große Dateien benötigt, sollte der Speicher mit einer SD-Karte erweiterbar sein. Alternativ muss oft deutlich mehr Geld für Modellversionen mit größerem internen Speicher investiert werden. Außerdem bleibt die Frage nach dem passenden Zubehör zu klären, wenn man einen Stylus oder passende Tastaturhüllen in Kombination mit einem Tablet nutzen möchte. Zu guter Letzt bedarf es auch eines langfristigen Update–Supports, den nicht jeder Hersteller gleichermaßen bereitstellt.
In diesem Ratgeber haben wir für Sie einige der besten Tablets für verschiedene Anwendungsfälle und Preisklassen zusammengestellt.
Das Vorzeige-Tablet: Apple iPad Air 5 (2022)
Seit der Einführung des ersten iPads ist Apple aus dem Tablet-Segment nicht mehr wegzudenken und dominiert den Bereich auch weiterhin – nicht zuletzt dank der Integration des M1-Chips im neuen iPad Air 5. In Sachen Leistung liegt es dadurch gleichauf mit dem iPad Pro (2021, das neue hat den M2-Chip), kostet allerdings weniger. Größte Nachteile des Air: Der schnellere Chip schränkt die Akkulaufzeit deutlich ein und der Speicher ist beim Einstiegsmodell mit 64 GB stark begrenzt – zumal er nicht mit einer SD-Karte erweiterbar ist. Für Cloud-Nutzer dürfte das aber kein allzu großes Problem darstellen.
Aktuell können die meisten Apps die Power des M1-Chips noch nicht ausreizen. Andererseits dürften die Leistungsreserven dadurch die nächsten Jahre locker ausreichen. Wer darauf nicht angewiesen ist, könnte auch Gefallen am Vorgängermodell von 2020 finden, da Gehäuse, Display und Anschlüsse gleich geblieben sind. Das 10,9 Zoll große IPS-Display und das Alugehäuse können weiterhin absolut überzeugen und sind von hoher Qualität. Die Frontkamera wurde dagegen ausgetauscht und es ist die gleiche 12-MP-Ultraweitwinkel-Kamera verbaut wie auch im iPad Pro, inklusive Center-Stage-Funktion.
Das Android-Top-Modell: Samsung Galaxy Tab S8
Bis Google mit seinen Pixel-Tablets nächstes Jahr den Android-Tablet-Markt möglicherweise etwas aufmischt (und damit auch Android auf Tablets wieder mehr Aufmerksamkeit schenkt), bleibt Samsung der erfolgreichste Hersteller in diesem Bereich. Das Galaxy Tab S8 ist aktuell eines der besten Android-Tablets, das man bekommen kann. Grund dafür ist nicht nur das schnelle Android-SoC bestehend aus Snapdragon 8 Gen 1 und Adreno 730 GPU, sondern auch das scharfe Display, die gute Verarbeitung sowie die lange Akkulaufzeit von bis zu 36 Stunden. Sogar die vier Dolby-Atmos-Lautsprecher können sich im Vergleich mit anderen Tablets hören lassen. Außerdem ist im Lieferumfang ein Samsung S Pen enthalten.
Aber nicht nur das Gerät selbst überzeugt. Samsung verspricht, mit dem Galaxy Tab S8 die nächsten vier Android-Versionen zu unterstützen und fünf Jahre lang Sicherheitsupdates zu gewährleisten. Das ist mehr, als die meisten Hersteller bieten (außer Apple). Wem 11 Zoll zu klein sein sollten, kann auf das Galaxy Tab S8+ mit 12,4 Zoll oder das Galaxy Tab S8 Ultra mit einem für ein Tablet riesigen 14,6 Zoll Screen ausweichen. Einziger nennenswerter Nachteil des Tab S8 ist die Displayhelligkeit, die etwas höher hätte ausfallen können. Und wer nicht schon Dutzende Netzteile zum Aufladen zu Hause hat, könnte dies im Lieferumfang vermissen.
Konkurrenzloses Windows: Microsoft Surface Go 3
Im Vergleich zu iOS und Android ist die Auswahl an Windows-Tablet sehr gering. Vor allem dann, wenn man auch bei einem Tablet bleiben will und keinen 2:1-Laptop mit aktiver Kühlung wie das Surface Pro möchte. Leider ist das Surface Go 3 von Microsoft aus dem Jahr 2021 schon etwas älter und die Leistung kann mit anderen Geräten nicht wirklich mithalten. Auf der Suche nach einem reinen Windows-Tablet kommt man aber fast nicht um das Surface Go 3 herum und muss daher ein paar Nachteile in Kauf nehmen.
Größter Nachteil ist der verbaute Pentium-Gold-Prozessor. Der reicht zwar für einfache Tätigkeiten wie Videostreaming und Office-Tätigkeiten aus, kommt beim Multitasking aber schnell an seine Grenzen. Für aufwendige Anwendungen oder Spiele ist das Gerät nicht zu empfehlen. Auch die etwas leistungsfähigere Version mit Intel Core i3-10100Y CPU (die nur über den offiziellen Microsoft Store zur Auswahl steht) lässt sich nur eingeschränkt als Upgrade empfehlen. Verarbeitung, Gehäuse und Display können dennoch überzeugen und für Windows-Fans gibt es nur wenige Alternativen. Wer mehr Geld in die Hand nehmen und einen Schritt Richtung Laptop wagen möchte, sollte sich das brandneue, aber auch deutlich teurere Surface Pro 9 genauer ansehen.
Allrounder-Tablet: Apple iPad (2021)
Apples iPad der 9. Generation ist ein guter Mittelweg zwischen günstigen, aber leistungsschwachen Android-Geräten und aktuellen Top-Modellen mit ungenutzten Leistungsreserven für die nächsten Jahre. Es hat zwar nicht die neueste Technik verbaut, verfügt aber über genügend Rechenpower, um typische Tablet-Aufgaben und sogar Spiele zu meistern.
Statt 5G und USB-C gibt es hier noch LTE, Bluetooth 4.2 und einen Lightning-Anschluss. Diese kleineren Nachteile kann man aber noch gut verkraften. Ärgerlich ist wie immer, dass sich Apple Speicher-Upgrades ordentlich bezahlen lässt. Allerdings bekommt man das Modell mit 256-GB-Version schon zwischen 500 und 600 Euro. Dennoch, der Speicher kann nicht erweitert werden. Wer aber schon immer ein iPad haben wollte und wem die aktuellen Modelle zu teuer sind, könnte einen Blick auf dieses Vorgängermodell werfen, das sich noch immer sehen lassen kann.
Ordentliche Upgrades: Das neue iPad
Kürzlich hat Apple zudem das iPad der 10. Gen vorgestellt. Die Unterschiede sind zwar nicht gravierend, seien hier aber dennoch genannt. Neben dem deutlich höheren Preis für die 64-GByte-Version von fast 600 Euro wären da die 5G- und W-Fi-6 Integration, das um 0,7 Zoll vergrößerte Display wie auch der etwas schnellere A14-Chip. Dazu gibt es nun mehr Farben zur Auswahl. Zu guter Letzt ist auch die Kamera etwas aufgewertet worden.
Günstiges Tablet für Amazon-Fans: Amazon Fire HD 10 Plus
Das Amazon Fire HD 10 Plus lockt mit seinem besonders niedrigen Preis. Zudem ist es besonders für alle zu empfehlen, die die Angebote des US-Konzerns ausgiebig nutzen. Denn der Amazon Appstore, Prime Video, Audible, die Kindle-Software, Amazon Music usw. stehen absolut im Vordergrund. Zwar lässt sich der Google Play Store nachinstallieren, die Nutzung der Google Mobile Services führt jedoch zu einem Garantieverlust.
Für unterwegs eignet sich das Fire HD 10 Plus aufgrund der niedrigen Displayhelligkeit nicht. Auch ein Mobilfunkmodul fehlt, weshalb Internetnutzung nur über WLAN möglich ist. Zu Hause auf der Couch und als Erweiterung oder Ergänzung vorhandener Amazon-Geräte kann sich das günstige Tablet mit einer Akkulaufzeit von bis zu 36 Stunden allerdings sehen lassen. Das SoC und der eMMC-Speicher sind zwar etwas lahm, trotzdem sind auch Spiele wie PUBG Mobile auf dem 10,1 Zoll großen Fire-Tablet möglich. Für alle, die mit Amazon weniger am Hut haben, gibt es jedoch sinnvollere Alternativen.
Budget-Tipp: Realme Pad
Das Realme Pad ist das erste Tablet des chinesischen Herstellers Realme, kann aber auf Anhieb im Einstiegssegment überzeugen. Bei der Leistung muss man bei diesem Preis zwar ein paar Abstriche machen, mit vergleichbaren Geräten kann das Realme Pad aber locker mithalten. Das 10,4-Zoll-Tablet punktet mit einer guten Verarbeitung des Alugehäuses, brauchbaren Lautsprechern sowie einer langen Akkulaufzeit. Das Display ist scharf und hell, ein leichter Blaustich fällt hier jedoch negativ auf.
Ursprünglich sollte das Realme Pad Android 12 nicht mehr unterstützen. Nach Beschwerden von etlichen Kunden hat das Unternehmen bestätigt, die aktuelle Android-Version doch noch zu berücksichtigen. Inzwischen hat es auch das Modell mit LTE-Modul nach Europa geschafft, das mobile Internetnutzung ermöglicht. Insgesamt ist das Realme Pad ein preiswertes Tablet mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Die häufigsten Fragen zu Tablets
Wie viel kostet ein gutes Tablet?
Preiswerte Tablets gibt es bereits ab etwa 160 Euro. Hier reicht die Leistung in der Regel für einfache Aufgaben wie Browsen im Internet, Videostreaming und gelegentlich sogar für Spiele aus. Die Fire-Tablets von Amazon sind oft sogar deutlich günstiger zu bekommen, machen aber nur Sinn, wenn man diverse Amazon-Services auch regelmäßig nutzt. Im Mittelklassebereich zwischen 300 und 700 Euro ist die Rechenleistung für fast alle Tablet-Aufgaben ausreichend. Die Geräte sind meist hochwertig verarbeitet, die Kameras können immerhin mit Mittelklasse-Smartphones-Kameras mithalten und für viele Modelle gibt es sinnvolles Zubehör wie passende Tastaturen, Eingabestifte oder 5G-/LTE-Module. Top-Modelle ab etwa 800 Euro verfügen in der Regel über die aktuellste Technik und ausreichend Leistungsreserven für die kommenden Jahre, die aktuelle Apps oft noch gar nicht nutzen können. Wer noch mehr Leistung benötigt, sollte sich im Zweifel auch aktuelle Laptops anschauen. Je nach Gerät ist der Preisunterschied gar nicht mehr so groß, man erhält aber mehr Leistung fürs Geld.
Wie komme ich ohne WLAN mit dem Tablet ins Internet?
Beim Kauf eines Tablets gibt es oft die Auswahl zwischen verschiedenen Modellen. Neben Gehäusefarbe und Speichergröße bieten viele Hersteller ihre Tablets in reinen Wi-Fi- bzw. WLAN-Versionen oder mit der Bezeichnung 5G, LTE oder Cellular an. Letztere sind in der Regel teurer, denn die Wi-Fi- und WLAN-Modelle können sich ausschließlich mit dem Internet verbinden, wenn eine WLAN-Verbindung genutzt werden kann. Um wie mit einem Smartphone auch ohne WLAN das Internet nutzen zu können, benötigt das Tablet ein zusätzliches 5G- oder LTE-Modul, das in Kombination mit einer SIM-Karte eine Internetverbindung aufbauen kann. Achten Sie bereits vor dem Kauf auf eine entsprechende Kennzeichnung und entscheiden Sie sich, ob Sie diese Funktion benötigen oder nicht.
Wie viel Speicher sollte ein Tablet haben?
Damit das Tablet nicht merklich ausgebremst wird, sollte der Arbeitsspeicher mindestens 4 GB groß sein. Für flüssigeres Arbeiten und Multitasking können sich bereits 6 GB positiv bemerkbar machen. Beim internen Speicher sind 64 GB häufig Standard und vielen dürfte das bereits genügen. Wer jedoch mit großen Dateien und Apps hantiert, sollte ein Modell mit 128 oder 256 GB in Erwägung ziehen. Die meisten Hersteller bieten ihre Tablets in verschiedenen Versionen mit unterschiedlichen Speichergrößen an. Auf Nummer sicher geht man, indem man sich für ein Tablet entscheidet, in das man eine zusätzliche SD-Karte einstecken kann, wodurch sich der Speicherplatz vor allem für Fotos, Videos und Musik deutlich erhöhen lässt.